Montag, 13. November 2017

CDU und AfD: Lügireuter und der braune Haufen


Es war ja abzusehen, dass es nicht lange dauern wird, bis sich die kapitalistische CDU und die kapitalistische AfD ihrer reichen Herrschaften besinnen, zu deren Stiefelleckzwecken sie existieren. Dass es allerdings so schnell gehen könnte, habe sogar ich oller Schwarz- bzw. Braunmaler nicht für möglich gehalten. In der FR war vor zwei Wochen zu lesen:

Die CDU in der erzgebirgischen Universitätsstadt Freiberg fordert laut und deutlich den Rücktritt von Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Außerdem, so der örtliche Vorsitzende und Baubürgermeister Holger Reuter, solle die sächsische CDU ernsthaft über Bündnisse mit der AfD nachdenken: "Wenn sich die AfD stabilisiert und zu einer Politik kommt, die dem Bürger auch wirklich Wege zeigt, wie es besser werden kann, dann halte ich persönlich auch eine Koalition mit der AfD für möglich", sagte er dem MDR.

Lügireuter und der braune Haufen

Das sitzt – und sollte nun auch dem letzten merkbefreiten "Protestwähler" deutlich die Augen öffnen, mit was für korrupten Abziehbildern sie sich da eingelassen haben. Leider wirkt das "sollte" nicht so, wie es müsste, denn noch immer liegt die AfD in der "Wählergunst" an derselben Stelle. Das legt aus meiner Sicht die Vermutung nahe, dass es sich bei diesen WählerInnen mehrheitlich gerade nicht um "ProtestlerInnen" handelt, sondern um schnöde RassistInnen und NationalistInnen, die einen ausländerfeindlichen Kurs in der Politik selbst dann gut finden, wenn sie dafür weniger Gehalt, weniger Rente, weniger Arbeitslosengeld und einige aus den Fugen quellende, überlaufende Geldspeicher einer kleinen, kriminellen "Elite" bekommen (um nur wenige Beispiele zu nennen). Mit Dummheit allein lässt sich das jedenfalls – aus meiner Sicht – längst nicht mehr erklären.

Man vergleiche diese Ungeheuerlichkeit der sächsischen CDU nur einmal mit der medialen Hinrichtungskampagne gegen Frau Ypsilanti (SPD), als diese es vor Jahren wagte, nach einer Landtagswahl über ein Bündnis mit der Linkspartei nachzudenken. Das Szenario wird nicht erst rückblickend umso lächerlicher, wenn man bedenkt, dass auch eine damalige Koalition von SPD und Linkspartei nichts anderes getan hätte als die Mafia-KollegInnen aus der CDU, FDP und den Grünen. Wer hier noch immer nicht im kristallklaren "Wasser der Erleuchtung" schwimmt und endlich bemerkt, auf welch üblem Rechtskurs mitten hinein in die Latrine der NPD sich die Politik und "freien Medien" befinden, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen. – Genauso verhält es sich heute bezüglich der AfD: Mir hat beispielsweise noch niemand nachvollziehbar den Unterschied zwischen den politischen Zielen der AfD und jenen der CSU erklären können. Falls sich jemand dazu berufen fühlt: Ich bin ganz und gar Ohr!

"We love to verarsch you"

Dasselbe gilt freilich auch für die übrigen kapitalistischen Blockparteien, die sich einzig durch die Balkenfarbe in den Diagrammen der Kuhmedien und den vielfältigen rhetorischen Popanz, nicht aber durch ernstzunehmende Inhalte voneinander unterscheiden. Ich bin sehr gespannt (*gähn*), wie schnell statt "Jamaika" nun die "Schwafaschampel" (CDU/CSU, AfD, FDP) ins Rennen um den schnellsten Weg in den Abgrund geht und wie lange es dauert, bis SPD, Linkspartei und Grüne den längst aufgestellten Turborekord im Umfallen und rechtsspurigen Überholen der Menschenfeinde noch einmal übertrumpfen werden.

Eine Lanze für Merkel

Angesichts des vorgelegten Tempos aus Sachsen kann es sich hier nur um wenige Monate handeln, falls die Bleierne abgesägt wird. Insofern sollte man heute schon überaus dankbar sein, wenn das Merkelmonster trotzdem weiterhin am vermeintlichen Chefsessel klebt wie zähflüssiger, übelriechender, brauner Darmausfluss. Nichts, was da nachzufolgen gedenkt, könnte auch nur ein bisschen weniger furchtbar sein als diese Sockenpuppe der kapitalistischen Mafia aus der Uckermark.

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Charlie im Augenblick des Versuchs, eine Lanze zu brechen.

16 Kommentare:

Troptard hat gesagt…

Hallo Charlie,

bevor ich auf Deinen Text eingehe, vorab ein paar hübsche, netten Nachrichten aus Frankroisch, von seinem Präsidenten:

- Das Problem Frankreichs ist, dass die Armen neidisch sind.
- In Frankreich sollte es wieder eine königliche Treibjagd geben.

Und jetzt, wo es am Jahresende fette Nachzahlungen gibt, für Energie und Steuern, da hat's ihn wieder keiner gewählt. Nun gut, so viele waren es auch nicht und die Medien wissen zu berichten, dass ihn selbst seine Wähler inzwischen für einen Präsident der Reichen halten.

So blöd wie die sind, für so blöd würde ich mich selbst ungern bezeichnen lassen.
Aber nassen Schwamm drüber, wisch und weg.

Nun zu Deinem aufschlussreichen Text, welcher meiner Vermutung entgegenkommen würde, dass dieser "nationale Sozialismus" erstmal wieder eine Option ist. Schliesslich ist Volksgemeinschaft etwas, worauf sich bürgerliche Parteien in Deutschland ziemlich gut verstehen.

Und wenn die "nationalen Sozialisten" von links bis rechts schreien die "Merkel muss weg", dann sind sie nur der Meinung, dass es noch eine Nummer härter gehen darf und die deutsche Kanzlerin zuviel aussitzt, nicht klar genug ist, nicht genug Position bezieht.

Und so ist es durchaus wahrscheinlich, weil da links kein Korrektiv mehr ist, dass die Merkel sogar einmal als letzte sozialistische, deutsche Kanzlerin in die Analen eingehen wird und die Sozzen und die Partei "Die Linke" als extremistische Linke.

LG



Arbo hat gesagt…

@Charlie:

Die Sächsische CDU scheint mir ein seltsamer Sonderfall zu sein. Da gibt es diesen 'Bible Belt', der so reaktionär ist, dass er den FundamentalistInnen in den USA in kaum etwas nachzustehen scheint. Der wird auch gerne von den 'c'DU-Leuten umworben. Der Lacher ist natrülich Kretschmer, der gegen einen AfD-Fuzzi in der Wahl verlor und ohne Mandat blieb. Gut, solche Leute werden wohl nie in die Verlegenheit der sozialen Wärme des von ihnen angerichteten 'Sozialstaats' kommen. Gönnen tu' ich das auch keinem Menschen. Aber dass die Sächsische 'c'DU ihn gleich zum Ministerpräsidenten machen will, das klingt schon eine eine versorgende Anschlussverwendung...

Ansonsten: Wie in meinem eben verlinkten NZZ-Beitrag geschrieben, die 'c'DU betreibt in Sachsen bekanntlich rechte Brutpflege. Mich wundert's nicht.

Dass Merkel weg muss, das ist mE klar wie Klosbrühe. Was danach kommt, das steht in den Sternen. Aber ich teile Deine Befürchtung. Auf der anderen Seite: Mir fehlt im Moment die Fantasie, um mir auszumalen, wer da überhaupt kommen könnte. Schau Dir die Parteien doch an. Aus lauter Machtgeilheit haben die es durch die Bank weg verschlafen, Nachwuchs nachzuziehen. Merkel hat alles wegdelegiert, was ihr im Weg stand. Bei der SPD haben sich die Seeheimer bis heute in die Sessel geklebt. (Neuster Streich: Frau Nahles möchte eigentlich gerne die Diskussion um Hartz IV beenden.) Die Grünen... ach ja, die Grünen... Die FDP hat wiederum ihre alten Inhalte in den neuen Heiland Lindner gesteckt. Und bei der Linken kocht Frau W. ihr Süppchen, das sie gerne medial verteilt, aber gerne über andere ausgießt - kurz: mensch ist da auch nur mit sich selbst beschäftigt.

Insofern: Ich ahne, wie schlimm es werden kann, wenn mehr Sächsische Politiker von der 'c'DU in den Bund wechseln. Aber ich sehe im Moment nicht, wer. Wie bei allen anderen Parteien ist das Personal ausgeschöpft...

LG
Arbo

Anonym hat gesagt…

Salü Ritter Charlie!

Kleine Korrektur, aber Frau Y. strebte eine von der Linken tolerierte Minderheitsregierung an, keine Koalition.

Von Roland Koch hieß es immer, er studiere auf Kanzler.Nu, wie wäre es denn mit eine Reaktivierung des Schwarzen Lords aus Eschborn?Zeit hätte er ja, die aufsichtsrätigen Nebenjobs lasten den doch nicht aus.

Der Blaue Partei-Vize Gauland entstammt übrigens der Hessen-Union; in der Wiesbadener Staatskanzlei tätig.

Koch mit seiner Doppelpass-Kampagne und Gauland, wäre das nicht eine gruselige Verbindung?

Gleichwohl, alles was nach Merkel kommt, kann nur noch schlimmer sein, da bin ich mir sicher.


lg
Hagnum

Charlie hat gesagt…

@ Arbo: Ich halte das keineswegs für ein regional begrenztes Problem, auch wenn die sächsische CDU sich hier besonders übel hervorhebt. Es ist auch müßig, darüber zu spekulieren, wer das Merkelmonster ablösen könnte - in der CDU/CSU gibt es reichlich Menschenfeinde, die nur auf ihre Chance warten. Und auch unter den "Prominenten" dieser verkommenen, kriminellen Vereinigung finden sich noch genügend Albträume: Von der Leyen zum Beispiel, Volker Kauder oder die im Off lauernden Zombies Roland Koch oder der Abzock-Adelige Guttenberg.

Ich möchte mir auch gar nicht ausmalen, was ein SPD-Kanzler (z.B. Gabriel, Scholz oder Nahles) anrichteten, wenn diese Gesellen - was vorerst zum Glück ausgeschlossen ist - die Chance dazu bekämen.

Widerwärtiges, korruptes Personal hat diese Bande parteiübergreifend mehr als genug, das ist nicht ihr Problem. Aber solange das Merkelmonster wie eine Reinkarnation Kohls im Wege thront, ist der Weg für die hufescharrenden Hardliner eben nicht frei - und allein dafür muss man dieser gruseligen Frau schon dankbar sein. Ein "zweiter Schröder" - egal aus welcher Partei - wäre für die rauchenden Ruinen des deutschen Sozialstaates die Planierraupe und Abrissbirne in einer Person.

Das ändert freilich nichts daran, dass auch Merkel eine Planierraupe und Abrissbirne ist. Aber Du kennst ja das kapitalistische Prinzip: "Schlimmer geht's immer!"

Liebe Grüße!

Charlie hat gesagt…

@ Troptard:

"Und so ist es durchaus wahrscheinlich, weil da links kein Korrektiv mehr ist, dass die Merkel sogar einmal als letzte sozialistische, deutsche Kanzlerin in die Analen eingehen wird und die Sozzen und die Partei "Die Linke" als extremistische Linke."

Nun, wenn man Teilen der Systempresse folgt, ist das bereits heute der Fall. Das Märchen von der "nach links gerückten" Union sowie die ebenso hartnäckige, stets wiederholte Formulierung, Andrea Nahles sei eine "Parteilinke", sprechen da ja Bände.

In diversen Kommentarspalten (beispielsweise bei Zeit Online, besonders aber in Blogs) findet sich aktuell auch immer häufiger die hanebüchene Behauptung, der Nationalsozialismus sei "links" gewesen, da es sich ja um einen "Sozialismus" gehandelt habe. Das geht exakt in dieselbe hirnzersetzende, dystopische Richtung.

Liebe Grüße!

Charlie hat gesagt…

@ Hagnum: Danke für die Korrektur. Ich möchte mir aber wirklich nicht ausmalen (s.o.), was da nach Merkel so alles aus den braunen Kellerlöchern gekrochen kommt ...

Liebe Grüße!

Anonym hat gesagt…

Die AFD ist doch mit ihren Forderungen nicht weniger legitim als die linksradikalen Forderungen nach Masseneinwanderung!

Charlie hat gesagt…

@ Anonym: Und Ernie und Bert haben sicher mehr zu sagen als Du. Wieso bleibst Du nicht einfach in Deinem braunen Kellerloch und fantasierst dort weiter über "linksradikale Forderungen", die es gar nicht gibt?

Therapeutische Grüße!

Anonym hat gesagt…

charlie, die bösen Rechten sind nicht unmoralsicher als ihr, alis bitte, wo lebt ihr?

Charlie hat gesagt…

@ Anonym: "Unmoralsicher" sind in der Tat nur Nazis und Faschisten. Ich lebe derweil, mit einigen Alis, die ich sehr nett finde, mitten im Ruhrgebiet. Möchtest Du noch mehr wissen?

Troptard hat gesagt…

@ Charlie,

ich kann solche Einlassungen von Rechtsaussen inzwischen gar nicht mehr nachvollziehen. Sie sind für mich vollkommen absurd, haben keinen Bezug mehr zur Wirklichkeit und was noch viel schlimmer ist, da baut sich wieder so ein völkischer Wahn auf, die Bedrohung von aussen.

Dieser tägliche mediale Brei aus:

" Den Deutschen ging es noch nie so gut wie heute", und " Unheimlich! , Die deutsche Wirtschaft ist nicht zu bremsen", "Arbeitslosigkeit auf Rekordtief" "Jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut bedroht", "Bald eine Million Menschen ohne Wohnung?" und "Die Deutschen sehen mehrheitlich positiv in die Zukunft!"

Hat dieser mediale Brei etwa Methode, um die Gehirnmasse der Menschen aufzuweichen. Soll er zum Verlust der persönlichen Orientierung führen? Zu diesem "Ja,aber- Subjekt", das unfähig ist noch klar einen Standpunkt zu vertreten.

Die Rechten, das sind wohl Menschen, die davon ausgehen, dass sie in einem nationalen Sozialismus leben würden, in dem ihnen alles zugestanden werden muss und ihnen durch Ausländer/Fremde ihre priviliegierte Stellung streitig gemacht wird.

Und da mischen sich eben auch sog. Linke ein, die das verbal hübscher formulieren und dann auch Verständnis dafür aufbringen, wenn Flüchtlingsheime angegrifen, beheizt werden. Das heisst dann: Die Sorgen der Bürger ernst nehmen.

So für heute fertig, LG.

Charlie hat gesagt…

@ Troptard: Trolle wie "Anonym" sind natürlich nicht ernstzunehmen. Deine Frage, ob "dieser mediale Brei etwa Methode" habe, ist dafür umso dringlicher: Mir fällt da nur ein "Ja, natürlich!" aus dem Gesicht. Ich schreibe gerade an einem weiteren Beitrag, der diese immer wiederkehrenden medialen Jubelmeldungen, die einen deutlich religiösen Charakter haben, zum Inhalt hat.

Hier geht es nicht um Information oder gar "Fakten", sondern um Propaganda. Rechtsradikale Trolle wissen das nicht und/oder können das nicht verstehen - die glauben halt ebenso vehement an ihre kleinen Lichtgestalten von der AfD. Damit befinden sie sich in trauter Eintracht mit den Fähnchenschwenkern, die in der Linkspartei das Seelenheil zu finden glauben.

Ich habe allmählich keine Lust mehr, mich mit solchen Banalitäten weiter auseinanderzusetzen. Es ist äußerst hilfreich, dass Du Dich noch immer bemühst, dazu etwas zu schreiben! Danke dafür.

Liebe Grüße!

Anonym hat gesagt…

Literaturbuben und andere Moralfotzen wissen natürlich alles besser!

Troptard hat gesagt…

Hallo Anonym,

war das jetzt die Offenbarung eines rechten Prolls, von dem selbst die AfD-Elite sagen würde, "sowas gehört nicht zu Deutschland"?

Begreif das doch ! Es gibt immer einen Bodensatz von Menschen, die eine zeitlang für rechte Bewegungen nützlich sind, so Krawallrabauken, so braune Jacken und Glatzköpfe um die Stimmung aufzuheizen, politisch und medial Aufmerksamkeit zu erregen, bis sie ihren Förderern dann irgendwann im Wege sind, wenn sie an den runden Tisch der bürgerlichen Demokratie eingeladen werden.

Ich bin übrigens auch ein Prolet und habe ganz deftige Sprüche drauf, wenn ich will. Habe allerdings recht früh beschlossen, dass ich mich für keine politische Bewegung mehr zum "nützlichen Idioten" machen werde.





Anton Chigurh hat gesagt…

Hallo alle:

"Anonym 12.03 und 14.10" ist wieder mal Kamerad "Anton" der bei den Neulandsozen mit seiner "Blut- und Boden"-Scheiße herumprollt. Sein "Stil" ist unverfälschlich ...

Charlie hat gesagt…

Ich plädiere nach wie vor dafür, solche Spinner wie Anonym-"Anton" - nicht zu verwechseln mit "Anton Chigurh" - schlicht zu ignorieren oder sich über sie lustig zu machen. Wenn die Hetze zu übel wird, lösche ich den Kappes, den er und andere seiner Gesinnungsgenossen hier verzapfen, sowieso.

Liebe Grüße!