tag:blogger.com,1999:blog-22318461827039398782024-03-13T18:04:17.481+01:00Das NarrenschiffVolle Fahrt voraus - und Kurs aufs Riff!
Ein Logbuch.Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.comBlogger2802125tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-15364556156575696262018-01-17T07:37:00.000+01:002018-01-17T07:49:56.226+01:00Der bombastische Niedergang: Zurück ins Neandertal<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Mal wieder ist es "die Wissenschaft", die darüber aufklärt, auf welcher degenerativen Stufe der Rückentwicklung zum Affen sich der Mensch inzwischen befindet. Der <i>WDR</i> berichtete vor einigen Tagen kurz über eine soziologische Studie der Universität Düsseldorf zum Thema "Wahlerfolg", die dort allerdings weder verlinkt noch sonstwie näher erläutert wird (wie sollte es auch anders sein). Dort <a href="https://www1.wdr.de/nachrichten/studie-attraktivitaet-wahlerfolg-100.html" target="_blank">heißt</a> es:<br />
<br />
<blockquote>Einer Studie der Universität Düsseldorf zufolge ist die [physische, Anm.d.Kap.] Attraktivität die zweitwichtigste Eigenschaft der Kandidaten für den Wahlerfolg. Allein der Bekanntheitsgrad habe größeren Einfluss, teilten die Studienautoren am Mittwoch (10.01.2018) mit.</blockquote><br />
Wer nähere Informationen dazu erhalten möchte, muss wie immer <a href="https://www.uni-duesseldorf.de/home/startseite/news-detailansicht-inkl-gb/article/studie-beweist-zusammenhang-von-attraktivitaet-und-wahlerfolg.html" target="_blank">selber suchen</a>, denn die per Gerichtsvollzieher eingetriebenen Zwangsgebühren für den Rundfunk gehen ja für ModeratorInnen und IntendantInnen mit Millionengehältern, Spocht-Sendungen und sonstigen Boulevard-Quatsch drauf, da bleibt kein Geld für einen halbwegs sauberen oder auch nur informativen Journalismus übrig. Aber das nur am Rande.<br />
<br />
Bemerkenswert daran ist aus meiner Sicht vor allem, dass ausgerechnet eine schmierige Schlips-Borg-Figur wie Lindner von der FDP hier als "attraktivster männlicher Politiker" ausgemacht wurde. Das allein sagt aus meiner bescheidenen Sicht weit mehr über den Zustand dieser verkommenen, im kapitalistischen Dreck wühlenden bzw. zum Wühlen gezwungenen Bevölkerung aus als die gesamte Studie. Ein windiger Typ, dem zumindest ich nicht einmal einen gebrauchten Kühlschrank abkaufen würde, weil ich ohne Zögern Betrug witterte, rangiert auf dem ersten Attraktivitätsplatz? Ich habe auch in der Vergangenheit ja schon sehr oft nicht verstanden, was irgendwelche Menschen an so mancher Gestalt "attraktiv" fanden (ich erspare allen Mitlesenden eine entsprechende Liste) – aber hier ist eine neue Grenze überschritten.<br />
<br />
Dass die angebliche Attraktivität sowie der Bekanntheitsgrad irgendwelcher Flitzpiepen dann auch wichtiger für die Wahlentscheidung des "Bildungsbürgers" sind als politische Inhalte und (vorgebliche) Ziele, rundet das Bild nur ab: Der schnaufende Gorilla, der sich am lautesten auf die Brust trommelt, und die geschickt agierende Gorilladame, die am besten für die Nachzucht der Brut geeignet erscheint, ernten die meiste Zustimmung. Was zur Hölle unterscheidet diese Bevölkerung doch gleich vom Affen?<br />
<br />
Nicht erklärlich sind vor diesem Hintergrund allerdings noch wesentlich exzentrischere Phänomene wie Helmut Kohl, Angela Merkel, Donald Trump, Maggie Thatcher, Martin Schulz, Markus Söder oder Beatrice Storch, um nur wenige Beispiele zu nennen. Womöglich handelt es sich bei dieser Studie doch nur um einen sehr spezifischen, auf einen bestimmten Bevölkerungsteil zutreffenden Teilaspekt, der in der Gesamtheit tatsächlich vielschichtiger, aber gewiss nicht weniger gruselig ist. Zusammenfassend lässt sich sagen: Wer Lindner attraktiv findet, ist doof. Wer Merkels Politik gut findet, ist doof. Wer Storchs rassistische Ausfälle mag, ist doof. Wer Wagenknecht toll findet, weil er sie gerne mal im Bett hätte, ist doof. Und so weiter und immer so fort – die Liste ist schier endlos.<br />
<br />
Eine wesentlich sinnvollere, aber in diesem System bestimmt nie zu realisierende soziologische Studie wäre doch eine, die beispielsweise der Frage nachspürte, weshalb manche oder auch viele Menschen "innerlich" immer hässlicher werden und dann konsequenterweise "innerlich" hässliche Figuren – nicht nur, aber auch – in der Politik verehren und unterstützen. Das Ergebnis wäre vermutlich nicht sonderlich überraschend, denn es liegt ja auf der Hand, dass das menschenfeindliche kapitalistische System hier zumindest einen nicht unerheblichen Einfluss besitzt. In dieses Szenario passt das "Attraktivitäts"-Modell aus Düsseldorf – für eine gewisse Klientel – vorzüglich, das sich im Übrigen auch auf viele andere gesellschaftliche, politische oder sonstwie abgrenzende Gruppen anwenden lässt: Radikale VeganmissionarInnen finden Fleischesser unattraktiv, während für esoterische Geistergläubige und sonstige Religioten die Realisten, Aufgeklärten und sonstigen Atheisten der "unschöne", zu verdammende Feind sind. Letzten Endes bleibt es dabei, dass all das nur das grunzende Geschrei einer dummen Affenhorde ist, die sich nicht darauf verständigen kann und will, das finstere Neandertal endlich hinter sich zu lassen.<br />
<br />
Die Evolution hat beim Menschen schon vor Jahrzehnten den Rückwärtsgang eingelegt – eine derartig offensichtliche Sackgasse wie der inzwischen "alternativlose" Kapitalismus kann ja gar keinen anderen "natürlichen" Ausweg mehr anbieten: Selbst Genies wie Albert Einstein, Thomas Mann, Stephen Hawking oder Hector Berlioz (das ist eine nicht repräsentative Auswahl) haben trotz ihrer immensen "Influencer"-Möglichkeiten letztlich nichts bewirken können: Heute sind "Influencer" stattdessen auf <i>youtube</i> und in Blogs unterwegs, um im Auftrag kapitalistischer Konzerne Käufer für lächerlichen Tand anzuwerben. Welch ein grandioser, geradezu bombastischer Niedergang einer Spezies, die sich – ich kann das nicht ohne tiefstes Glucksen formulieren – für die "Krone der Schöpfung" hält.<br />
<br />
Das Neandertal ist unsere gesicherte Zukunft – und falls irgendein Schlaumeier jetzt darauf hinweist, dass Neandertaler ohnehin keine Vorfahren des "homo sapiens" waren: Ja, das weiß ich. Eben deshalb wählte ich dieses Bild.<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Zukunftsbild</b><br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/eiyUD.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/eiyUD.jpg" width="400" height="505" data-original-width="634" data-original-height="800" /></a><br />
"Die letzten Menschen haben einander umgebracht. Jetzt heißt es, wieder von vorn anfangen."<br />
<br />
<i>(Zeichnung von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Schilling_(Zeichner)" target="_blank">Erich Schilling</a> [1885-1945], in "<a href="http://www.simplicissimus.info/" target="_blank">Simplicissimus</a>", Heft 23 vom 06.09.1922)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com51tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-1821630017023856962018-01-16T00:22:00.000+01:002018-01-16T00:23:15.199+01:00Zitat des Tages: Trübes Lied<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
<b><i>[oder: Wohin soll man flüchten?]</i></b><br />
<br />
Herr, wissen Sie einen Ort auf der Welt,<br />
wohin Sie gern führen, wo's Ihnen gefällt?<br />
Ich selbst muss die Frage verneinen:<br />
ich weiß nämlich leider keinen – <br />
<br />
Bei uns ist überall Elend und Not,<br />
man redet, verleumdet und schießt sich tot;<br />
statt Silberstreif-Horizonten<br />
grün-rot-braun-eiserne Fronten!<br />
<br />
In <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Prohibition_in_den_Vereinigten_Staaten" target="_blank">Amerika</a> gibt's keinen Alkohol,<br />
in <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Londoner_Konferenz_(1930)" target="_blank">Indien</a> fühlt man sich auch nicht wohl,<br />
und <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Mandschurei-Krise" target="_blank">China und Japan</a> bereiten<br />
sich vor zu "großen Zeiten".<br />
<br />
In <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchismus_in_Spanien" target="_blank">Spanien</a> ist immer noch Revolution,<br />
in Polen hängt man dich auf als Spion – <br />
und wo die Gewehre nicht knallen,<br />
hört man die Währungen fallen.<br />
<br />
Am liebsten führ' man nach Afrika,<br />
doch leider sind nur noch Filmleute da,<br />
die alles niedermähen,<br />
um einen Kulturfilm zu drehen.<br />
<br />
Auch die Südsee war schön. Doch gerade zur Zeit<br />
treten dort Vulkane in Tätigkeit.<br />
Weshalb ich abends oft bete:<br />
Herr, schenk' uns die Mondrakete!<br />
<br />
-- Na und? Dann wäre sofort der Mond<br />
von Kapital-Flüchtlingen bewohnt<br />
und man träfe am Ende der Mondfahrt<br />
womöglich grad <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Gontard" target="_blank">Herrn von Gontard</a> – <br />
<br />
Groß war die Welt und schön war die Welt,<br />
bis der Mensch sie verkleinert und bös entstellt!<br />
Man kann nur auf geistigen Gleisen<br />
per Alkohol flüchtend verreisen ---<br />
<br />
<i>(<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kinndt" target="_blank">Karl Kinndt</a> alias Reinhard Koester [1885-1956]: "Trübes Lied", in "<a href="http://www.simplicissimus.info/" target="_blank">Simplicissimus</a>", Heft 45 vom 08.02.1932)</i><br />
<br />
<b>Anmerkung</b>: Wer mehr von Reinhard Koester lesen möchte, kann das kostenfrei <a href="http://www.lwl.org/kultur-download/droste/05koes%5B1%5D.pdf" target="_blank">hier</a> tun (pdf): "Reinhard Koester: Lesebuch. Zusammengestellt und mit einem Nachwort versehen von Dieter Sudhoff", Köln 2004.<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Taverne</b><br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/tpOa0wq.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/tpOa0wq.jpg" width="400" height="243" data-original-width="900" data-original-height="547" /></a><br />
<br />
<i>(Gemälde von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Andrei_Petrowitsch_Rjabuschkin" target="_blank">Andrei Petrowitsch Rjabuschkin</a> [1861-1904] aus dem Jahr 1891, Öl auf Leinwand, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tretjakow-Galerie" target="_blank">Tretjakow-Galerie</a>, Moskau, Russland)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-85375922755466230972018-01-13T08:25:00.000+01:002018-01-13T08:53:43.400+01:00Die verbündeten Kontrahenten<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
<b>Oder: Das Märchen vom Osterhasen; oder: Die Quadratur des Kreises; oder: Orwell Reloaded</b><br />
<br />
Eigentlich müsste ich ja etwas über jenen verrottenden, bedenklich stinkenden Kadaver schreiben, die sich hierzulande "SPD" nennt. Das jedenfalls sagt mir mein Gehirn anlässlich der täglichen Lektüre der Propagandmedien. Es ist schließlich eine wahre Wucht, wie die "Genossen" da in Richtung CDU "sondieren", während sie mit eben dieser indiskutablen Partei völlig geräuschlos "geschäftsführend" weiterhin regieren und es immerhin fertiggebracht haben, sich selbst die "Löhne" ("Diäten") <a href="http://narrenschiffsbruecke.blogspot.de/2017/12/offentliche-emporung-unerwunscht-kein.html" target="_blank">fürstlich zu erhöhen</a> und – auch ohne "Mandat" – weiter am kapitalistischen Schlachtprinzip des <a href="https://www.zdf.de/nachrichten/heute/bundestag-verlaengert-einsaetze-der-bundeswehr-100.html" target="_blank">Kriegsterrors in anderen Ländern</a> festzuhalten bzw. ihn sogar auszuweiten. Auch weitere "Maßnahmen" (also so etwas wie "Hartz V") für "arbeitsscheue Volksgenossen" (vor 90 Jahren nannte man Arbeitslose in braunen Kreisen ganz offen "arbeitsscheues Gesindel") sind geplant:<br />
<br />
<blockquote>Unser Ziel ist Vollbeschäftigung. Insbesondere Langzeitarbeitslose gilt es, besser zu fördern und zu aktivieren und ihnen den (Wieder)Einstieg [sic!] in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.</blockquote><br />
Das ganze, gestern veröffentlichte <a href="http://www.spiegel.de/media/media-42354.pdf" target="_blank">"Sondierungs"-Papier</a> [pdf] liest sich wie eine dystopische Neusprech-Persiflage aus der Feder George Orwells – ich bitte um Nachsicht, dass ich nicht weiter daraus zitiere – und gleichzeitig um große Vorsicht, sollte jemand das Pamphlet selbst lesen wollen. Ich kann ein solches Schlips-Borg-Blabla nicht kommentieren, ohne ausfällig zu werden. Jedenfalls habe ich die Lektüre bis zum Ende durchgehalten und fühlte mich danach wie dreimal vom LKW überfahren und weich im Enddarm des Merkelmonsters gelagert – es stank himmelschreiend. Diese SPD ist nicht nur korrupt bis in die Haarspitzen (ich erinnere nur an die "Landesmutti" Hannelore Kraft, die seit ihrer Abwahl abgetaucht ist und sich ausgerechnet beim Kohle-Konzern RAG eine goldene Altersnase für ihre Hurendienste zur Erhaltung der Kohlekraftwerke <a href="http://www.rp-online.de/nrw/landespolitik/hannelore-kraft-wird-aufsichtsraetin-bei-steinkohlekonzern-rag-aid-1.7248929" target="_blank">erschwindelt</a>) und völlig realitätsfern, sondern geradezu bösartig und äußerst gefährlich für ganz Europa.<br />
<br />
Die gesamte Propaganda, die seit Wochen in den hiesigen Medien zum Thema "Sondierung" zelebriert wird, ist eine einzige, intellektuell nicht mehr fass- und kommentierbare Farce: Während Hinz (CDU) und Kunz (SPD) weiterhin gemeinsam regieren, melden unsere Kuhmedien jeden Tag aufs Neue, welch bedeutende Rück- oder Fortschritte in der Annäherung der beiden "Kontrahenten" es gegeben habe. Das ist Surrealismus der obersten Qualität, wie er auf der politischen und medialen Ebene wohl nur in einer der Endzeit zugeneigten Dystopie gefunden werden kann. Selbst die wirtschaftlichen Jahrespläne aus der ehemaligen DDR waren da noch weit aussagekräftiger.<br />
<br />
Kay Sokolowsky hat in seinem Blog eine kleine, freilich nur fragmentarische Chronologie <a href="http://www.kaysokolowsky.de/die-obszoenste-der-parteien/" target="_blank">zusammengestellt</a>, die das "Umfallen" verschiedener korrupter SPD-Stricher und -Huren seit der Bundestagswahl bis heute deutlich dokumentiert. Ich empfehle vor der Lektüre einen großen Vorrat an Kotztüten.<br />
<br />
Wie gesagt, eigentlich müsste ich etwas über diese zombiegleich durchs Land und die albernen Medien wankende SPD und ihren unchristlich-asozialen-demokratiefeindlichen Klon CDU/CSU schreiben (wobei Grüne, FDP und große Teile der Linkspartei natürlich nicht zu vernachlässigen sind). Aber ich verspüre keinerlei Lust dazu, weil ich sinnlose Tätigkeiten generell äußerst ungerne übernehme – sei es nun der Verkauf von Kühlschränken am Nordpol, die Errichtung eines Wasserkraftwerkes in der Wüste oder eben die SPD. Deshalb klinke ich mich hier aus und widme mich stattdessen lieber dem Studium der viel spannenderen Frage, weshalb meine Brille eigentlich jeden Tag verschmutzt, obwohl ich die Gläser mit den Fingern gar nicht berühre.<br />
<br />
Gottfried Benn und Erich Kästner, beide zu ihrer Zeit durchaus privilegiert, nannten das damals "<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Innere_Emigration" target="_blank">innere Emigration</a>". Für mich und unzählige andere Menschen ist diese Geisteshaltung heute allerdings die letzte noch verbliebene Fluchtmöglichkeit angesichts des omnipräsenten, global erstarkenden kapitalistischen Irrsinns. Wohin um alles in der Welt soll man denn auch flüchten?<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Die Neugewählten</b><br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/PBneiJq.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/PBneiJq.jpg" width="400" height="468" data-original-width="800" data-original-height="935" /></a><br />
"Das war ein harter Kampf, Herr Kollege ... aber jetzt haben wir ja ein paar Jahre Zeit zum Ausschlafen."<br />
<br />
<i>(Zeichnung von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Arnold_(Künstler)" target="_blank">Karl Arnold</a> [1883-1953], in "<a href="http://www.simplicissimus.info/" target="_blank">Simplicissimus</a>", Heft 11 vom 09.06.1920)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com24tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-50814749104376257562018-01-12T05:18:00.000+01:002018-01-12T05:18:24.928+01:00Song des Tages: Consign To Oblivion<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
<iframe width="400" height="225" src="https://www.youtube.com/embed/dkqyyUTCMUQ?rel=0" frameborder="0" encrypted-media" allowfullscreen></iframe><br />
<br />
<i>(<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Epica" target="_blank">Epica</a>: "Consign To Oblivion", live in Frankreich 2017; Original aus dem gleichnamigen Album, 2005)</i><br />
<br />
How can we let this happen and<br />
Just keep our eyes closed till the end<br />
The only thing that counts is the prosperity of today<br />
Most important to us is that our bills get paid<br />
<br />
Our good intentions have always been delayed<br />
<br />
How can we let this happen and<br />
Just keep our eyes closed till the end<br />
When we will stand in front of heaven's gate<br />
It will be too late!<br />
<br />
Try to unlearn all that you've learnt<br />
try to listen to your heart<br />
No, we can't understand the universe<br />
by just using our mind<br />
<br />
We are so afraid of all the things unknown<br />
<br />
A must we appease is the lust to get laid<br />
Nothing really matters, just devouring our prey<br />
Our good intentions have always been delayed so<br />
Our generous acts have always come too late<br />
<br />
How can we let this happen and<br />
Just keep our eyes closed till the end<br />
When we will stand in front of heaven's gate<br />
It will be too late!<br />
<br />
Try to unlearn all that you've learnt<br />
try to listen to your heart<br />
No, we can't understand the universe<br />
by just using our mind<br />
<br />
We are so afraid of the things unknown<br />
We just flee into a dream that never comes true<br />
<br />
Low, low, low to the ground we feel safe<br />
Low, low, low to the ground we feel brave<br />
<br />
<i>Oblivisci tempta quod didicisti</i><br />
<br />
Open your eyes; we're not in paradise<br />
How can't you see, this stress is killing me<br />
Fulfill your dreams; life is not what it seems<br />
We have captured time<br />
<br />
So time made us all hostages without mercy<br />
Seemingly generous fooling ourselves<br />
Selfishly venomous time tells<br />
<br />
Too much thinking goes at the cost of all our intuition<br />
Our thoughts create reality<br />
But we neglect to be!<br />
So we're already slaves of our artificial world<br />
We shoudn't try to control life<br />
but listen to the laws of nature<br />
<br />
Open your eyes: we're not in paradise<br />
How can't you see, this stress is killing me<br />
Fulfill your dreams; life is not what it seems<br />
We have captured time<br />
<br />
So time made us all hostages without mercy<br />
<br />
Low, low, low to the ground we feel safe<br />
Low, low, low to the ground we feel brave<br />
<br />
We all think we're generous<br />
But we only fool ourselves<br />
The only thing that matters is<br />
Our way and our vision<br />
<br />
Selfishly we're venomous<br />
But you know the time tells us<br />
There is more to life than our<br />
Higher positions, race for perfection<br />
Better, faster<br />
<br />
We must return to the laws of the nature<br />
Free ourselves from madness<br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/X83tHGM.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/X83tHGM.jpg" width="400" height="400" data-original-width="1000" data-original-height="1000" /></a><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-2577254711667730572018-01-11T08:20:00.000+01:002018-01-11T08:30:22.774+01:00Die Wanzen im Wohnzimmer: Killefit und Pallepap<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Mit der "smarten" Technik ist das so eine Sache: Die einen preisen sie hymnisch als großartigen Fortschritt in eine güldene Zukunft, die anderen speien Galle und sauren Magensaft angesichts dieser Entwicklungen – die breite Masse jedoch, das habe ich beispielsweise in meinem persönlichen Umfeld bitter lernen müssen, konsumiert sie schlicht und ergreifend.<br />
<br />
Da gibt es keine erkennbare Tendenz, dem kaum mehr aufzuhaltenden Dumpfphone-Wahn irgendwie entgegenzutreten und erst recht keine Ambitionen, den noch viel bescheuerteren lauschenden Lautsprechern namens Alexa oder Google zumindest mit einem kleinen Mindestmaß an Skepsis zu begegnen. Stattdessen stellen sich Hinz und Kunz diese debilen Geräte, für die sie zudem ordentlich Kohle abdrücken, ganz ohne Zwang und lächelnd in die Bude und finden das richtig toll und sehr modern. Das äußert sich dann beispielsweise in einem Kommentar wie diesem, den ich unter einem sehr lesenswerten, <a href="http://www.zeit.de/2017/53/amazon-alexa-home-assistant-faulheit" target="_blank">kritischen Text</a> zum Thema bei <i>Zeit Online</i> fand, wo ein gewisser Peter Laumeier die folgenden Zeilen <a href="http://www.zeit.de/2017/53/amazon-alexa-home-assistant-faulheit?cid=17060732#cid-17060732" target="_blank">erbrach</a>:<br />
<br />
<blockquote>Wenn ich z.B. nach der Arbeit die Wohnung betrete, muss ich lediglich einen kurzen Befehl aussprechen und alle gewünschten Lampen (samt Lichtspektrum, Lichtstärke), bestimmte Audio-Applikationen wie Tagesschau in 100 Sekunden) werden sofort aktiviert. Für jede bestimmte Tätigkeit habe ich unterschiedliche Befehle und unterschiedliche Atmosphären eingerichtet: "Aufräumen", "Aufstehen", "Nachtlicht" etc. / Ohne diese sprachlichen Befehle und Verknüpfungen müsste ich jedesmal umständlich die jeweiligen Apps öffnen und einrichten. / Oder beim Musikhören: Das Abspielen einzelner Titel, oder Alben, oder individueller Playlists kann ich von einer auf die Sekunde hören, ohne lange im Rechner zu suchen, oder gar CDs herauszusuchen, einzulegen, Anlagen einzuschalten etc. Durch meine W-Lan-Lautsprecher, die über Alexa gesteuert werden, ist ein sofortiger Zugriff auf die gesamte Datenbank (40 Millionen Songs) garantiert. Und das in allen Räumen, die man gerade beschallen möchte. / Ein Genuss.</blockquote><br />
Beim Lesen beschlich mich das dunkle Gefühl – oder eher die Gewissheit –, dass die Menschheit tatsächlich immer dümmer wird. Was hat der bedauernswerte Mann bloß getan, als es noch keine "smarte" Technik gab? Hat er etwa tatsächlich manuell einen Lichtschalter betätigt oder sein Propaganda-TV oder die Musikanlage mit dem eigenen Finger eingeschaltet? Man mag das kaum glauben! Vielleicht hat der arme Mensch ja gar keine Finger? – Aus meiner bescheidenen Sicht ist das ein schrilles Beispiel für die vollkommene Debilisierung – sprich: restlose Verblödung – dieser Gesellschaft. Da werden nicht nur die immensen Gefahren, die diese lächerliche Technologie birgt (Überwachung aller persönlicher Aktivitäten und Aufenthaltsorte, sowohl von staatlicher, als auch von wirtschaftlicher Seite etc.), ignoriert, sondern die angeblichen Vorteile, die eher mit den Worten "Killefit und Pallepap" korrekt beschrieben wären, gepriesen, als gebe es kein Morgen.<br />
<br />
Der "Große Bruder" frohlockt orgiastisch, die Intelligenz wimmert und die Evolution gibt unter erbärmlichen Seufzern resignierend auf. Die Aufklärung ist ein Projekt der Vergangenheit, das eigene Denken wurde abgeschafft und demnächst lässt sich jeder Bürger Kapitalistans – freilich nicht ohne dafür freiwillig (!) zu bezahlen – einen Chip implantieren, der ihm das staats- und kapitaltreue Denken abnimmt.<br />
<br />
Wir könnten gar nicht tiefer in der stinkenden, kapitalistischen Scheiße stecken.<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Nur Optimismus bringt Rettung!</b><br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/Ob3yN.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/Ob3yN.jpg" width="400" height="486" data-original-width="659" data-original-height="800" /></a><br />
"Ewig bleibt es ja nicht Winter; sobald das Eis schmilzt, kann ich wieder schwimmen."<br />
<br />
<i>(Zeichnung von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Arnold_(K%C3%BCnstler)">Karl Arnold</a> [1883-1953], in "<a href="http://www.simplicissimus.info/">Simplicissimus</a>", Heft 42 vom 15.01.1933)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com12tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-84146571307060163502018-01-10T09:43:00.000+01:002018-01-10T09:43:17.766+01:00Zitat des Tages: Ansprache an Millionäre<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Warum wollt ihr so lange warten,<br />
bis sie euren geschminkten Frauen<br />
und euch und den Marmorpuppen im Garten<br />
eins über den Schädel hauen?<br />
<br />
Warum wollt ihr euch denn nicht bessern?<br />
Bald werden sie über die Freitreppen drängen<br />
und euch erstechen mit Küchenmessern<br />
und an die Fenster hängen.<br />
<br />
Sie werden euch in die Flüsse jagen.<br />
Sinnlos werden dann Schrei und Gebet sein.<br />
Sie werden euch die Köpfe abschlagen.<br />
Dann wird es zu spät sein.<br />
<br />
Dann wird sich der Strahl der Springbrunnen röten.<br />
Dann stellen sie euch an die Gartenmauern.<br />
Sie werden kommen und schweigen und töten.<br />
Niemand wird über euch trauern.<br />
<br />
Wie lange wollt ihr euch weiter bereichern?<br />
Wie lange wollt ihr aus Gold und Papieren<br />
Rollen und Bündel und Barren speichern?<br />
Ihr werdet alles verlieren.<br />
<br />
Ihr seid die Herrn von Maschinen und Ländern.<br />
Ihr habt das Geld und die Macht genommen.<br />
Warum wollt ihr die Welt nicht ändern,<br />
bevor sie kommen?<br />
<br />
Ihr sollt ja gar nicht aus Güte handeln!<br />
Ihr seid nicht gut. Und auch sie sind's nicht.<br />
Nicht euch, aber die Welt zu verwandeln,<br />
ist eure Pflicht!<br />
<br />
Der Mensch ist schlecht. Er bleibt es künftig.<br />
Ihr sollt euch keine Flügel anheften.<br />
Ihr sollt nicht gut sein, sondern vernünftig.<br />
Wir sprechen von Geschäften.<br />
<br />
Ihr helft, wenn ihr halft, nicht etwa nur ihnen.<br />
Man kann sich, auch wenn man gibt, beschenken.<br />
Die Welt verbessern und dran verdienen -<br />
das lohnt, drüber nachzudenken.<br />
<br />
Macht Steppen fruchtbar. Befehlt. Legt Gleise.<br />
Organisiert den Umbau der Welt!<br />
Ach, gäbe es nur ein Dutzend Weise<br />
mit sehr viel Geld ...<br />
<br />
Ihr seid nicht klug. Ihr wollt noch warten.<br />
Uns tut es leid, ihr werdet's bereuen.<br />
Schickt aus dem Himmel paar Ansichtskarten!<br />
Es wird uns freuen.<br />
<br />
<i>(<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_K%C3%A4stner" target="_blank">Erich Kästner</a> [1899-1974]: "Ansprache an Millionäre", in: "Gesang zwischen den Stühlen. Gedichte", mit Zeichnungen von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Ohser" target="_blank">Erich Ohser</a> alias e.o. plauen, Deutsche Verlags-Anstalt 1932)</i><br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/qeR4qSZ.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/qeR4qSZ.jpg" width="400" height="400" data-original-width="800" data-original-height="800" /></a><br />
<br />
<iframe width="400" height="225" src="https://www.youtube.com/embed/8Is1ZDSWguY?rel=0" frameborder="0" allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen></iframe><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-17843260510547786702018-01-09T11:55:00.000+01:002018-01-09T12:18:36.452+01:00Weshalb es "uns" so gut wie nie zuvor geht<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Die Verlautbarungen kennen wir inzischen schon auswendig: Aus den kapitalistischen Propagandamedien schallt der geneigten Leserschaft in regelmäßigen, gefühlt immer kürzer werdenden Abständen die Jubelmeldung entgegen, dass es "uns" oder wahlweise "den Deutschen" von Monat zu Monat immer besser gehe, da der obszöne Reichtum stetig wächst. Da reibt sich so mancher Leser angesichts der gähnenden Leere in der eigenen Geldbörse verwundert die Augen und wähnt sich in einem dystopischen Paralleluniversum.<br />
<br />
Ende Dezember haben die elitären Herrschaften aber endlich verraten, was hinter diesen bizarren Anpreisungen aus dem religiösen Takatukaland steckt – von allein wäre im bildungsfernen Kapitalistan wohl niemand darauf gekommen. Bei <i>n-tv</i> <a href="https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsche-Konzerne-erleben-Rekordjahr-article20201670.html" target="_blank">hieß</a> es beispielsweise am 2. Weihnachtstag:<br />
<br />
<blockquote>1,25 Billionen Euro Umsatz: Deutsche Konzerne erleben Rekordjahr / Die 100 größten an der Börse notierten deutschen Unternehmen haben laut einer Studie gemeinsam einen Rekordumsatz erzielt.</blockquote><br />
Ah ja. Die Reichen werden also immer reicher, während beim überwältigenden Rest der Bevölkerung so gut wie nichts davon ankommt, sondern der "Wohlstand" dort sogar rapide schrumpft: Wer hätte denn so etwas auch ahnen können angesichts dieses irrsinnigen Wirtschafts- bzw. Katastrophensystemes, das dennoch weiterhin wie von Sinnen als der Weisheit letzter Schluss angepriesen wird. – Nun ist der Umsatz eines Konzerns ja bekanntlich nicht mit dem Gewinn gleichzusetzen – aber auch hier <a href="http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-12/bloomberg-billionaires-index-reichste-500-vermoegen-steigerung" target="_blank">klärte</a> die Kuhpresse, diesmal auf <i>Zeit Online</i>, ganz behutsam und weihnachtlich verklärt auf:<br />
<br />
<blockquote>2017 war ein erfolgreiches Jahr für die globale Finanzelite. Deren Vermögen vermehrte sich viermal so stark wie im vergangenen Jahr. / Das Vermögen der 500 wohlhabendsten Menschen der Welt ist in diesem Jahr um knapp eine Billion US-Dollar gewachsen. Insgesamt besitzen sie derzeit 5,3 Billionen US-Dollar (etwa 4,5 Billionen Euro).</blockquote><br />
Dann ist ja alles gut. Die Arschlöcher wussten zwar schon vergangenes Jahr nicht, was sie mit ihren vielen gehorteten Millionen und Milliarden anstellen sollen, aber es ist für die Schafherde doch ein sehr beruhigendes Omen, dass sich die Geldspeicher der "Elite" rapide weiter füllen. – Ich frage mich seit langem, was einen Menschen dazu treibt, mehr Geld anzuhäufen, als er – auch langfristig und möglicherweise familiär gesehen – benötigt. Angesichts solcher – völlig wahnwitziger – Summen versagt mein intellektuelles Verständnis aber komplett: Was zur Hölle macht es für einen Unterschied, ob irgendein Hanswurst nun 100 Millionen, 150 Millionen oder 500 Millionen Euro "besitzt"? Welche destruktiven, suizidalen Triebe sind verantwortlich für diese völlig unsinnige, zerstörerische Habgier? Ich habe keine Erklärung dafür.<br />
<br />
Jedenfalls wissen "wir" nun, weshalb regelmäßig angsterfüllte Schweißausbrüche zu bewältigen sind, wenn beispielsweise die Waschmaschine den Geist aufgibt, der TÜV neue Bremsbeläge am Auto verlangt oder – was für viele Millionen von Menschen in Kapitalistan längst Alltag ist – schlicht neue Schuhe, eine neue Brille, Zahnersatz oder ein Medikament vonnöten sind: Weil es "uns" eben so gut geht wie niemals zuvor.<br />
<br />
Wie absurd muss dieses bizarre Szenario eigentlich noch werden, bis irgendjemand endlich, endlich, endlich die <b>STOP</b>-Taste drückt und die verkommene Bande aus dem Land jagt?<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Der Herr der Welt</b><br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/iKFYw.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/iKFYw.jpg" width="400" height="535" data-original-width="598" data-original-height="800" /></a><br />
<center>"Der rüstet nicht ab!"</center><br />
<i>(Zeichnung von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Theodor_Heine" target="_blank">Thomas Theodor Heine</a> [1867-1948], in "<a href="http://www.simplicissimus.info/" target="_blank">Simplicissimus</a>", Heft 26 vom 22.09.1924)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-46586286974883530772018-01-08T05:08:00.000+01:002018-01-08T05:13:00.698+01:00Musik des Tages: Violinkonzert in d-moll<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
<iframe width="400" height="225" src="https://www.youtube.com/embed/rXjZAwZoj1g?rel=0" frameborder="0" gesture="media" allow="encrypted-media" allowfullscreen></iframe><br />
<br />
<ol><li>Allegro con fermezza</li>
<li>Andante sostenuto</li>
<li>Allegro vivace</li>
</ol><br />
<i>(<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Aram_Chatschaturjan" target="_blank">Aram Khachaturian</a> [1903-1978]: "<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Violin_Concerto_(Khachaturian)" target="_blank">Konzert für Violine und Orchester</a>" in d-moll aus dem Jahr 1940; Violine: Amaury Coeytaux, Spanish Radio and Television Orchestra, Leitung: Michael Francis, 2013)</i><br />
<br />
<b>Anmerkung am Rande</b>: Und wieder haben wir hier ein aus rechtsradikaler Sicht schlimmes Vergehen: Das Werk eines sowjetisch-armenischen Komponisten aus der bösen "kommunistischen Ära", in der allerdings der Faschismus Europa gerade in Schutt und Asche legte, wird in Spanien von einem international besetzten Orchester mit einem französischen Solisten unter der Leitung eines britischen Dirigenten aufgeführt. Da springen die Doofrinds, Störche, Sarrazins und die gesamte blind hinterdreintappende Volxgemeinschaft wohl wild hopsend im braunen Dreieck.<br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-6613310596004143042018-01-06T07:56:00.000+01:002018-01-06T07:56:40.028+01:00Der Austrofaschismus, der ein europäischer Faschismus ist<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Ich habe seit Wochen darauf gehofft, dass der Blogger-Kollege Arbo etwas darüber schreibt, der sich ja südlich der Alpen aufhält, bin aber leider bislang enttäuscht worden: Also muss ich nun heute selber etwas über den wirklich schlimmen und gefährlichen Rechtsruck im Nachbarland Österreich erbrechen, der vollkommen symptomatisch für diese untergehende Zeit ist, wie sie unter vielem anderen auch an dem Empfang des ungarischen Rechtsextremen Orbán bei der ebenfalls rechtsrextremen CSU klar <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/horst-seehofer-kann-grenzzaun-rechnung-von-viktor-orban-nachvollziehen-a-1165924.html" target="_blank">erkannt</a> werden kann.<br />
<br />
Fangen wir also an. Die <i>FR</i> <a href="http://www.fr.de/politik/oesterreichs-asylpolitik-deutschkenntnisse-sind-ein-argument-fuer-die-abschiebung-a-1415022" target="_blank">berichtete</a> einen Tag nach Weihnachten:<br />
<br />
<blockquote>Die Asylpläne der neuen rechtspopulistischen Regierung in Österreich zwingen Schutzsuchende unter das Existenzminimum und sind voll von surrealen Verboten.</blockquote><br />
Da Österreich bekanntlich vor allem unter einer nicht einzudämmenden Asylflut zu leiden und mitnichten, wie der Rest der Welt, mit dem kapitalistischen Untergang zu kämpfen hat und zudem vor lauter "Fremden" gar in Kürze unterzugehen droht, stürzen sich Kurz und Strache mit wehenden Schlipsen schon zu Beginn ihres Zerstörungswerkes auf die Schwächsten, nämlich die Flüchtlinge, um sie brutal niederzuknüppeln und aus dem Alpenland möglichst fernzuhalten. Was liegt da näher als schutzsuchenden Menschen das "Existenzminimum" zu kürzen? So handeln eben echte Christen, Demokraten und schmutzige Kapitalhuren. Die CSU dürfte ebenso interessiert zugehört haben wie die CDU, die FDP, die SPD und die Grünen, während sich die Faschisten von der AfD nur ins braune Fäustchen lachten. Davon ist in der <i>FR</i> freilich nicht die Rede, denn irgendeinen sinnvollen politisch-gesellschaftlichen Hintergrund für diese üble Schmierenkomödie bietet die Zeitung nicht – es ist halt alles aus dem heiteren Himmel gefallen und niemand konnte etwas ahnen. Die bösen Ösis aber auch – sie sollten sich mal ein Beispiel am großen Bruder mit ihrer Merkel-Kaiserin oder zumindest der "funktionierenden Demokratie" nehmen, meint zumindest die <i>FR</i>.<br />
<br />
In den österreichischen Medien wurde derweil <a href="http://orf.at/stories/2419173/2419175/" target="_blank">klar benannt</a>, wofür die Austrofaschisten stehen:<br />
<br />
<blockquote>Als wichtige Themenpakete beschrieben Kurz und Strache vor allem jene Themen, die auch schon im Wahlkampf im Fokus gestanden waren. Geplant seien ein Sicherheitspaket und zahlreiche Verschärfungen im Asylrecht, wesentliche Änderungen gibt es etwa bei der Grundversorgung. Für Gewalt- und Sexualverbrechen soll es härtere Strafen geben, der Kampf gegen den politischen Islam soll zu den Prioritäten der neuen Regierung gehören.</blockquote><br />
Mit anderen Worten: Der überlebende Mittelmeerflüchtling, der Muselmann und der böse Neger sind schuld; andere Schuldige gibt es nicht, und faules, arbeitsscheues Pack wird künftig heftig in den Hintern getreten mithilfe eines Hartz-Terror-Gesetzes, das aus Deutschland importiert wird. Dort kennt man sich schließlich sehr gut aus mit Menschenfeindlichkeit. Gleichzeitig muss natürlich die komplette Bevölkerung rigoros überwacht werden, denn diese zwielichtigen GesellInnen sind alle arg verdächtig. Wie in Deutschland und in weiten Teilen Resteuropas folgt auch die Schlips-Borg-Bande in Österreich damit dem albernsten von allen erdenklichen Märchen – und wird dennoch ernst genommen. Ich kann Leuten, die derartigen Schmonzes immer noch glauben, nur noch mitleidig gegenübertreten, um nicht ausfällig zu werden. Die widerlichen Arschlöcher wissen, dass sie stumpfsinnigen Mumpitz erzählen, und ihnen wird dennoch geglaubt???<br />
<br />
Kürzlich hat der Oberfaschist Strache auch noch <a href="https://www.n-tv.de/politik/Strache-will-Asylbewerber-kasernieren-article20215167.html" target="_blank">diesen</a> Kothaufen abgesetzt – auch wenn der stramme Hitlerknabe inzwischen medial wieder zurückgerudert ist, ohne allerdings seine menschenfeindlichen Ansichten in irgendeiner Weise zu revidieren:<br />
<br />
<blockquote>Ausgangssperre vorgeschlagen / Strache will Asylbewerber kasernieren</blockquote><br />
Auf genau diesem äffischen Niveau, das intelligente Menschen eigentlich nur mit schallendem Gelächter beantworten können und das sich irgendwo zwischen 1932 und 1933 befindet, bewegen wir uns heute. Österreich ist leider nur ein Beispiel – ich könnte einen fast gleichlautenden Text über Deutschland, Frankreich, England oder die USA schreiben. Der Faschismus ist heute keine diffuse Bedrohung mehr, sondern sitzt fest im Sattel aller wesentlichen Institutionen in Kapitalistan – und er ist im Begriff, das vermoderte, kapitalistische Ruder einmal mehr zu übernehmen.<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Aus der guten alten Zeit</b><br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/DI0grHr.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/DI0grHr.jpg" width="400" height="562" data-original-width="800" data-original-height="1123" /></a><br />
<br />
<i>(<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Konewka" target="_blank">Paul Konewka</a> [1841-1871], Scherenschnitt, in: "Das schwarze Bilderbuch", hg.v. Rolf von Hoerschelmann, 1911)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com15tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-24690476553918187062018-01-04T08:43:00.001+01:002018-01-04T09:28:41.733+01:00Realitätsflucht (40): Vendetta<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Zu dem Spiel, das ich heute vorstellen möchte, sind einige Vorbemerkung nötig. Ursprünglich wurde das Rollenspiel "Raven's Cry" bereits 2013 veröffentlicht – damals allerdings in einer völlig unspielbaren, verbuggten und unfertigen Version, so dass es in nahezu allen Testberichten – völlig zu recht – verrissen und sogar zum "schlechtesten RPG" der Computerspielegeschichte gekürt wurde. Der polnische Entwickler <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Reality_Pump" target="_blank">Reality Pump</a>, der u.a. das grandiose Werk "<a href="http://narrenschiffsbruecke.blogspot.de/2016/01/realitatsflucht-28-two-worlds-ii.html" target="_blank">Two Worlds II</a>" zu verantworten hat, gönnte sich daher zwei Jahre Zeit und überarbeitete das Spiel komplett, so dass es in der neuen Fassung unter dem Titel "Vendetta – Curse of Raven's Cry" im Jahr 2015 neu erscheinen konnte. Auf diese Version – genauer gesagt, auf die sogenannte "Steelbook"- bzw. "Deluxe"-Edition – bezieht sich dieser Bericht.<br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/TkeDrKa.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/TkeDrKa.jpg" width="400" height="510" data-original-width="800" data-original-height="1020" /></a><br />
<br />
Ich habe das Spiel, das auch nach über zwei (bzw. fünf) Jahren noch immer sehr teuer ist, vor einigen Monaten geschenkt bekommen. Ich kannte die Vorgeschichte und bin entsprechend skeptisch an die Sache herangetreten – wer nicht viel erwartet, kann auch nicht sonderlich enttäuscht, dafür aber umso überschwänglicher überrascht werden. Aber der Reihe nach:<br />
<br />
In "Vendetta" schlüpft der Spieler in die Rolle des unsympathischen Piratenkapitäns Christopher Raven, der mit seinen Mannen die Karibik des späten 17. bzw. frühen 18. Jahrhunderts unsicher macht. Der unwirsche Zeitgenosse befindet sich auf der Suche nach den Schurken, die seine Familie einige Jahrzehnte zuvor gemeuchelt und ihn zum einhändigen, nunmehr mit einem obligatorischen Eisenhaken statt der linken Hand ausgestatteten Waisenknaben gemacht haben, um schnöde Rache zu üben. Damit ist zur Geschichte auch schon das Nötigste gesagt – was die Entwickler jedoch daraus gemacht haben, hat mich – und das schreibe ich gewiss nicht leichtfertig – regelrecht umgehauen.<br />
<br />
Es gibt in der frei zugänglichen Spielwelt eine Vielzahl von Orten und Inseln zu entdecken, an denen unzählige Quests und Aufgaben auf den Spieler warten – und keine einzige davon besteht aus dem in diesem Genre sonst so üblichen "Suche 10 X und bringe sie zu Y": Immer ist eine Geschichte mit den Aufgaben verknüpft, die oft sehr witzig, manches Mal aber auch sehr dramatisch ist. Der Piratenkapitän kämpft dabei wie gewohnt mit dem Schwert und der Pistole, kann sich aber auch an Gegner heranschleichen und sie still meucheln oder aus der Ferne mit Wurfmessern ins Jenseits befördern.<br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/FcGVxWw.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/FcGVxWw.jpg" width="400" height="225" data-original-width="1200" data-original-height="675" /></a><br />
<br />
Glücklicherweise fehlt diesem Spiel jedwede Anbiederung an das Fantasy-Genre: Es gibt in "Vendetta" weder Magie noch irgendwelche Monster, Zombies, Skelette oder sonstiges Übernatürliches – man hat es stets mit der lokalen Tierwelt, meist aber mit menschlichen Gegnern unterschiedlichster Art zu tun. Dabei gibt es oft verschiedene Möglichkeiten, eine Aufgabe bzw. einen Konflikt zu lösen – nicht immer ist Gewalt vonnöten, und jede Entscheidung, die der Spieler trifft, hat Konsequenzen für den weiteren Verlauf des Spieles; mal sind es nur marginale Feinheiten, manchmal aber auch weitreichende, nicht mehr änderbare Folgen.<br />
<br />
Eine zweite Ebene stellt die Schifffahrt in diesem Spiel dar. Wie es sich für einen Piratenkapitän gehört, hat Christopher Raven natürlich ein Schiff – und sticht damit regelmäßig in See. Allerdings benutzt er es nicht nur, um von der einen zur nächsten Insel zu gelangen, sondern es geht – wie sollte es auch anders sein – um Kaperfahrten und Seeschlachten. Dieser Aspekt, den ich aus keinem anderen Spiel in dieser Form kenne, hebt "Vendetta" in den Olymp der Spiele dieses Genres, auch wenn die Seeschlachten, die aus Kanonenkämpfen mit verschiedener Munition (Kanonenkugeln zur Beschädigung des Rumpfes, Ketten zur Zerstörung der Segel und Schrot zur Bekämpfung der gegnerischen Mannschaft) sowie dem optionalen Entern und Ausrauben des gegnerischen Schiffes bestehen, unglaublich schwierig sind. Zu Beginn, wenn man nur ein kleines, spärlich ausgerüstetes Schifflein hat, sollte man jedes Seegefecht tunlichst meiden, da der eigene Kahn sowieso unweigerlich schnellstens versenkt wird und man beim letzten Speicherpunkt wieder neu beginnen darf. Natürlich kann man das Schiff aber für entsprechend viel Gold, das man sich erst erarbeiten muss, aufrüsten – und wenn man durch die Lösung von Quests, durch Diebstähle, durch Kaperfahrten und/oder Handel genug Kohle erwirtschaftet hat, kann man sich auch bessere Schiffe leisten, von denen es insgesamt fünf gibt. Aber wie gesagt: diese Kämpfe sind schwierig, zumal man auch stets im Auge behalten muss, dass die Munition sowie der Proviant für die Besatzung ausreichend vorhanden sein müssen – schließlich tritt man meist allein gegen drei, vier oder sogar fünf gegnerische Schiffe an, und eine "unzufriedene" bzw. "unversorgte" Mannschaft wird meutern.<br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/zEaoDgl.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/zEaoDgl.jpg" width="400" height="225" data-original-width="1200" data-original-height="675" /></a><br />
<br />
Selbstverständlich gibt es auch in "Vendetta" ein Minigame, das man in den vielen Tavernen der verschiedenen Orte spielen kann. Hier waren die Entwickler leider weniger kreativ und bieten nur Würfelpoker an, das allerdings auch einigen Spaß bereiten kann, wenn man sich darauf einlässt.<br />
<br />
Insgesamt ist das Spiel – verglichen mit den beiden letzten "Risen"-Teilen, "Skyrim" oder "The Witcher 3" – ziemlich schwierig. Dazu sei nur am Rande erwähnt, dass ich es tatsächlich geschafft habe, von den vielen "Erfolgen", die man im Verlauf des Spieles freischalten kann, bereits im Tutorial, also ganz zu Beginn, den ersten errungen habe, nämlich: "Sprenge dich selbst in Luft!". :-) Das schaffe eben nur ich, der Grobmotoriker. – Aber das Tutorial: Was so heißt, ist in Wahrheit gar keines, denn das Spiel stürzt den Spieler zu Beginn in ein völliges Chaos, in dem er weder weiß, was er tun, noch wohin er gehen soll. Erklärt wird hier fast nichts – man muss blind und von schießwütigen Feinden umgeben herumirren und hoffen, auf dem richtigen Weg zu sein – und stirbt dabei oft (jedenfalls war das bei mir so). Da gibt es keinen netten Onkel, der den Spieler an die Hand nimmt und leitet. So, genau <i>so</i> soll es sein!<br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/eKfLCUT.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/eKfLCUT.jpg" width="400" height="247" data-original-width="1200" data-original-height="740" /></a><br />
<br />
Aus technischer Sicht ist an dem Spiel nichts auszusetzen: Die Grafik ist fantastisch – in irgendeinem Bericht las ich, sie sei gar mit "The Witcher 3" vergleichbar, was nicht ganz stimmt, aber auch nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Auf meinem Win7/64-System läuft das Spiel problemlos und ohne jeden Absturz. Steam oder irgendein anderer Krake ist zum Glück nicht erforderlich. Völlig bugfrei ist es dennoch nicht, allerdings betrifft das eher Kleinigkeiten, die nicht weiter erwähnenswert sind. Die vielen Dialoge sind professionell vertont, die Musik ist – mit einer Ausnahme – sehr passend: Natürlich gibt es in diesem Spiel eine Menge Seemannslieder zu hören, die in Kneipen oder auf der Straße geschmettert werden; allerdings gehören dazu auch einige karibische Gassenhauer, für die ausgerechnet Roberto Blanco angeheuert wurde. Deshalb gilt: Wenn du durch eine Stadt auf einer karibischen Insel schlenderst und aus der Ferne des Robertos Geheule an dein Trommelfell dringt, nimm flugs die Beine in die Hand und renne um die nächste Ecke, dann hast du es zum Glück wieder nur mit Besoffenen, Kotzenden, Dieben, Mördern, Huren und an die Häuserwände Pissenden zu tun. Wahlweise kannst du dem Sänger natürlich auch einfach den Säbel in den Hals stechen und die entsprechenden Konsequenzen tragen.<br />
<br />
<iframe width="400" height="225" src="https://www.youtube.com/embed/arekrznWMN8?rel=0" frameborder="0" gesture="media" allow="encrypted-media" allowfullscreen></iframe><br />
<br />
<b>Fazit</b>: "Vendetta" ist das Spiel, das "<a href="http://narrenschiffsbruecke.blogspot.de/2015/07/realitatsflucht-23-risen-2-dark-waters.html" target="_blank">Risen 2</a>" bzw. "<a href="http://narrenschiffsbruecke.blogspot.de/2015/11/realitatsflucht-26-risen-3-titan-lords.html" target="_blank">Risen 3</a>" hätte werden sollen und wischt mit beiden locker den <a href="https://www.dlh.net/de/spiele-tests/2042/vendetta-curse-of-raven-s-cry-.html" target="_blank">Boden</a> auf: Wer dieses Spiel gespielt hat, kann nie wieder die Biene-Maja-Welt der beiden Piranha-Bytes-Titel betreten. Ich habe mich selten zuvor so sehr in einem "politisch gänzlich inkorrekten" Spiel verloren und köstlich amüsiert. Nach der völlig verkackten Veröffentlichungsgeschichte ist es ein Jammer und ein großes Drama, dass dieses nunmehr endlich fertige und fantastische Spiel dennoch kaum Resonanz erfahren hat und weitgehend unbekannt bzw. unbeachtet geblieben ist: <b>"Vendetta" ist das subversive "Gothic" von 2015.</b><br />
<br />
<iframe width="400" height="225" src="https://www.youtube.com/embed/9kFlVO2mYG8?rel=0" frameborder="0" gesture="media" allow="encrypted-media" allowfullscreen></iframe><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-697963261037622452018-01-03T07:27:00.000+01:002018-01-03T07:48:16.058+01:00Über Korruption und ausbleibende Selbsterkenntnis<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
In der zweiten Dezemberhälfte ist leider einiges liegen geblieben, das ich aber nicht einfach im Kielwasser des <i>Narrenschiffes</i> zurück- und untergehen lassen möchte, so dass ich heute drei ausgewählte Meldungen kurz kommentiere.<br />
<br />
<b>1. Die korrupte Bande</b><br />
<br />
"Spenden" von Privatpersonen, Unternehmen, Verbänden und anderen Organisationen machen einen nicht unerheblichen Teil der Parteienfinanzierung in Kapitalistan aus. So <a href="http://www.fr.de/politik/parteien-grossspenden-fuer-cdu-und-fdp-a-1414687" target="_blank">berichtete</a> die <i>FR</i> kürzlich:<br />
<br />
<blockquote>Im Wahljahr 2017 haben die CDU und die FDP mit Abstand die meisten Großspenden von Wirtschaftsunternehmen und vermögenden Gönnern erhalten. (...) / Aus Sicht des Vereins Lobbycontrol sind die bisher öffentlichen Zahlen allerdings nur ein "Bruchteil" der tatsächlich geflossenen Großspenden. Der Löwenanteil werde erst Mitte 2019 bekannt, wenn die Rechenschaftsberichte der Parteien für 2017 veröffentlicht werden.</blockquote><br />
Nun fragt sich ein unwissender Mensch wie ich natürlich, aus welchen Gründen man einer politischen Partei, die ja ohnehin schon fürstlich mit <a href="http://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/zahlen-und-fakten/42240/staatliche-parteienfinanzierung" target="_blank">Steuergeldern gemästet</a> wird, noch zusätzlich "Spenden" – noch dazu in solch absurden Höhen, die jede soziale Hilfsorganisation in Jubelstürme ausbrechen ließe – zukommen lassen sollte; und weshalb zur Hölle nicht peinlich genau und vor allem zeitnah darüber Rechenschaft abgelegt werden muss. Die Antwort liegt indes klar auf der Hand: Es geht um schnöde Korruption, die man aber im goldenen Westen natürlich nicht so nennen darf. So etwas Schändliches gibt es schließlich nur in Afrika oder anderen Ländern, deren Regierungen hierzulande beharrlich als "Regime" bezeichnet werden – nicht aber im freiheitlich-demokratischen Paradies mit seinen rechtsstaatlich fundierten "Regierungen".<br />
<br />
Derweil wüsste ich ja zu gerne, wer da alles wieviel Geld gezahlt hat, um sich beispielsweise die asoziale, menschenfeindliche "Agenda"-Politik zur Zwangsverarmung ganzer Bevölkerungsteile zu kaufen. Ich werde es wohl nie erfahren.<br />
<br />
<b>2. Hartz-Terror für Frankreich</b><br />
<br />
Der französische Präsident Macron, der hierzulande von der Kuhpresse nach wie vor beharrlich als "Linksliberaler" bezeichnet und beschrieben wird, will den in Deutschland erprobten und aus Sicht der "Elite" für sehr gut befundenen Hartz-Terror nach Frankreich importieren. Bei <i>n-tv</i> war zu <a href="https://www.n-tv.de/wirtschaft/Macron-will-Arbeitsmarkt-umkrempeln-article20203165.html" target="_blank">lesen</a>:<br />
<br />
<blockquote>Arbeitslosen in Frankreich drohen nach einem Pressebericht künftig drastischere Einschnitte. Nach Informationen der Zeitung "Le Canard enchaîné" sollen ihnen die Zuwendungen künftig deutlich schneller gekürzt werden, wenn sie sich nicht ausreichend an der Jobsuche beteiligen. (...) / Macron will im kommenden Jahr den Umbau der Arbeitslosenversicherung in Angriff nehmen, nachdem er in diesem Jahr bereits den Kündigungsschutz und die 35-Stunden-Woche gelockert hatte.</blockquote><br />
Solche soziale Wohltaten kann der Bevölkerung in der Tat nur ein "Linksliberaler" bescheren, das kennen wir ja vom korrupten Herrn Schröder und seinen üblen SpießgesellInnen aus der SPD und der Grünpartei bis zum Erbrechen. Nun sind also die bedauernswerten französischen Nachbarn an der Reihe – und die kapitalistische Kampfpresse lobt wie von Sinnen den "Reformwillen" jenes verkommenen Schlips-Borg bzw. Schröder-Klons: Allein die Bezeichnung "Umbau der Arbeitslosenversicherung" ist ein ebensolcher Schlag ins Gesicht jedes denkfähigen Menschen wie die Schröder'sche Formulierung "Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe", die bekanntlich nichts anderes bedeutete als die ersatzlose Abschaffung der ehemaligen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslosenhilfe" target="_blank">Arbeitslosenhilfe</a> bei gleichzeitiger rigoroser Verschärfung der Sozialhilfegesetze.<br />
<br />
Das ist alles so absurd, so überaus schrill, dass ich gar nicht anders kann als auf den folgenden Bericht hinzuweisen, den die versammelte Bagage der korrupten Kapitalisten jedoch nie verstehen oder gar verinnerlichen wird – das ist so sicher wie der Geisterglaube in der Kirche (zumal die meisten kapitalistischen Täter ohnehin sehr genau wissen, was sie da anrichten).<br />
<br />
<b>3. Der Griff an die eigene Nase</b><br />
<br />
Mal ehrlich: Wir glauben doch alle irgendwie, dass wir sehr genau wissen, weshalb wir uns eine Meinung über diverse Dinge und Begebenheiten bilden. In einigen Fällen mag das auch zutreffen – keineswegs aber in allen, wie ich im Dezember bei <i>spektrum.de</i> <a href="http://www.spektrum.de/kolumne/leiden-auch-sie-unter-ioed/1525515" target="_blank">erfuhr</a>:<br />
<br />
<blockquote>Wir halten uns im Allgemeinen für gut informiert und haben zu vielen Dingen eine feste Meinung. Doch wenn wir die Welt erklären sollen, geraten wir schnell ins Stottern. Der Grund: systematische Selbstüberschätzung!</blockquote><br />
Diesen äußerst lesenswerten Text lege ich allen LeserInnen und MitbloggerInnen sehr ans Herz und rate eindringlich dazu, sich öfter mal an die eigene Nase zu fassen, bevor man allzu laut die wie auch immer erlangte Überzeugung kundtut. Das betrifft mich selbst natürlich ganz besonders, da ich hier oft genug mein Maul weit und laut aufreiße und dabei gelegentlich auch bösen Schiffbruch erleide. Wenn es also so etwas wie einen "Vorsatz" fürs angebrochene Jahr für mich gibt, dann ist es dieser: Weniger Ekstase, dafür mehr Selbsterkenntnis.<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Ecstasy</b><br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/cj4JBfe.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/cj4JBfe.jpg" width="400" height="454" data-original-width="800" data-original-height="907" /></a><br />
<br />
<i>(Gemälde von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Hofmann_(Maler)" target="_blank">Hans Hofmann</a> [1880-1966] aus dem Jahr 1947, Öl auf Leinwand, Berkeley Art Museum, Los Angeles, USA)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com19tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-15881930867891643222018-01-02T06:30:00.000+01:002018-01-02T06:30:43.386+01:00Das braune Jahr beginnt: Barbaren, kriminelle Kinder und muslimische Vergewaltiger allerorten<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Das Jahr fängt erwartungsgemäß genauso irrsinnig an, wie das vorangegangene endete. Noch an Silvester schwappte der angeblich adeligen und seltsamerweise trotzdem "volksnahen" AfD-Fregatte Beatrix von Storch eine braune, übelriechende Kotwelle aus dem entzückenden, anatomisch sehr merkelähnlichen Mund, wie u.a. <i>n-tv</i> <a href="https://www.n-tv.de/politik/Twitter-sperrt-Beatrix-von-Storch-article20208866.html" target="_blank">berichtet</a>:<br />
<br />
<blockquote>Von Storch hatte sich in dem Kurznachrichtendienst [Twitter] am Silvesterabend über einen Tweet der Kölner Polizei aufgeregt, die Neujahrsgrüße in mehreren Sprachen veröffentlicht hatte, darunter Arabisch. "Was zur Hölle ist in diesem Land los? Wieso twittert eine offizielle Polizeiseite aus NRW auf Arabisch. Meinen Sie, die barbarischen, muslimischen, gruppenvergewaltigenden Männerhorden so zu besänftigen?", schrieb von Storch.</blockquote><br />
Da sprüht der glühende Humanismus aus jedem Buchstaben – und man möchte der Dame, die in meinen subversiven Augen stets so aussieht, als habe ihr gerade jemand gewaltsam den Lieblingslolli weggenommen, beruhigend über das schmollende Haupt streicheln und ihr versichern, dass es auf diesem Planeten sicherlich so einige Perverse gibt, von denen aber nur sehr wenige ein Interesse daran haben dürften, sich an einem (<a href="https://i.imgur.com/k93IZq4.jpg" target="_blank">solchen</a>) Storch zu vergehen. (Asche auf mein Haupt für diese Entgleisung.)<br />
<br />
Der Boulevard <a href="https://www.gmx.net/magazine/politik/beatrix-storch-politikerin-tweet-twitter-gesperrt-polizei-zeigt-afd-volksverhetzung-32726068" target="_blank">meldet</a> unterdessen gewissenhaft:<br />
<br />
<blockquote>Die Kölner Polizei zeigt die AfD-Politikerin Beatrix von Storch an: Es werde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet, sagte eine Polizeisprecherin dem Portal "faz.net".</blockquote><br />
Man kann indes sicher sein, dass dieses medial aufgebauschte Ermittlungsverfahren – wie fast immer in solchen Fällen – still und leise im Sand versickern wird und die Störchin mit dem <s>blauen</s> braunen Blut keinerlei ernsthafte Konsequenzen zu befürchten hat. Die im gewohnt rassistischen Jargon beschworenen "barbarischen, muslimischen, gruppenvergewaltigenden Männerhorden" sind derweil allerdings in der Welt und befeuern die rassistischen Stammtische landauf, landab weiter.<br />
<br />
Auf derselben braunen Welle reiten aber auch weitere politische Geistes- und Gewissensgrößen, von denen an Neujahr in den Medien die Rede war: Der bayerische Innenminister Herrmann (CSU) <a href="https://www.n-tv.de/politik/Herrmann-will-Jugendliche-abschieben-article20208344.html" target="_blank">will</a> beispielsweise "jugendliche Flüchtlinge konsequent abschieben, wenn diese straffällig werden. Ein schwieriger Vorsatz, mit dem Joachim Herrmann da ins neue Jahr startet: Mit europäischem Recht ist die Forderung nämlich nicht zu vereinbaren." Auch hier blinkt die pure Menschenfreundlichkeit und christliche Nächstenliebe samt postweihnachtlicher Barmherzigkeit – gerade in Bezug auf Kinder und Jugendliche – aus allen braunen Löchern. Kapitalistische Faschisten aus der CSU und der AfD (und anderen politischen Parteien der rechtsradikalen "Mitte") kommen gar nicht erst auf den absonderlichen Gedanken, dass man Menschen zunächst einmal helfen sollte – sogar dann, wenn sie "straffällig" geworden sein sollten. Ob Herrmann seine eigenen Kinder bzw. Enkel mit derselben faschistischen Haltung behandelt und entsorgt, ist bislang leider unbekannt.<br />
<br />
In die gleiche braune Kerbe <a href="https://www.n-tv.de/politik/Lindner-will-junge-Fluechtlinge-abschieben-article20207665.html" target="_blank">haut</a> auch Christian Lindner (FDP): "Der Vorsitzende der FDP, Lindner, spricht sich für einen harten Kurs gegenüber minderjährigen kriminellen Asylbewerbern aus. Es müsse möglich sein, diese auch abzuschieben." Auch hier findet sich die stets gleiche, sattsam bekannte Menschenfeindlichkeit Kapitalistans, die mir regelmäßig die kalte Kotze aus dem Gesicht treibt. Fiese, korrupte GesellInnen wie diese schmierigen Schlips-Borg kloppen mit Vorliebe vehement auf die Schwächsten ein – immer in der (leider allzu berechtigten) Hoffnung, dass die etwas weniger Schwachen den miesen Trick nicht durchschauen und fleißig mitkloppen. Das perverse Prinzip Kapitalistans funktioniert aus Sicht der "Elite" auch nach hunderten von Jahren noch immer vorzüglich.<br />
<br />
Wenn ein Jahr schon am Neujahrstag <i>so</i> beginnt, kann man eigentlich nur noch sehnsüchtig auf einen baldigen Kometeneinschlag hoffen.<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Dead Planet</b><br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/cV9H4yI.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/cV9H4yI.jpg" width="400" height="301" data-original-width="1000" data-original-height="752" /></a><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com9tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-86022874194123914792018-01-01T05:14:00.001+01:002018-01-01T05:14:55.891+01:00Neujahrsmusik 2018: The Last Judgement<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
<iframe width="400" height="225" src="https://www.youtube.com/embed/DfatCKMcC98?rel=0" frameborder="0" gesture="media" allow="encrypted-media" allowfullscreen></iframe><br />
<br />
<i>(<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/The_Enid" target="_blank">The Enid</a>: "The Last Judgement / In The Region Of The Summer Stars", live in Birmingham 2010; Original aus dem Album "<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/In_the_Region_of_the_Summer_Stars" target="_blank">In The Region Of The Summer Stars</a>", 1976)</i><br />
<br />
<b>Anmerkung</b>: Bemerkenswert ist an diesem Musikstück neben der spätromantischen, für dieses Genre ungewöhnlichen Harmonik vor allem die Virtuosität und Leichtigkeit, mit der das schwere, mittelalterliche musikalische Thema des "<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Dies_irae" target="_blank">Dies Irae</a>" (der "Tag des Zorns", also das "Jüngste Gericht") in die Rockmusik eingebunden wird. Die Musiker um den inzwischen leider böse erkrankten <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_John_Godfrey" target="_blank">Robert John Godfrey</a> folgen damit einer sehr, sehr alten Tradition bezüglich dieser liturgischen Melodie aus dem 13. Jahrhundert, die im Laufe der Jahrhunderte schon viele Komponisten und in "neuerer" Zeit auch <a href="https://www.youtube.com/watch?v=JMDmBbnUz18" target="_blank">Rockmusiker</a> inspiriert hat:<br />
<br />
<a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c9/Dies_irae.gif" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c9/Dies_irae.gif" width="400" height="53" data-original-width="722" data-original-height="95" /></a><br />
<br />
Es ist müßig zu erwähnen, dass ich als Atheist an kein solches albernes "Gottes-Gericht" glaube – die bevorstehende bzw. anbrechende Endzeit im "goldenen Westen" jedoch, die nehme ich durchaus sehr deutlich wahr. Allerdings ist sie auch heute – wie schon fast immer zuvor – menschengemacht. Aus der Historie lernen wir also wieder einmal (nicht): Es gab schon eine Menge Endzeiten auf diesem unwichtigen Planeten inmitten des unendlichen Nirgendwo am Rande der kleinen Milchstraße, und sie werden wohl auch immer wiederkehren, solange die bekloppte Menschheit immer und immer wieder dieselben fatalen Fehler macht, ohne aus der Vergangenheit tatsächlich zu lernen. Das gilt zumindest solange, bis irgendwann kein Neubeginn in der ewigen Rotationsschleife der unausweichlichen Verdammnis mehr möglich ist ...<br />
<br />
<img border="0" src="http://i.imgur.com/Zu9f7.jpg" width="400" height="400" data-original-width="400" data-original-height="400" /><br />
<br />
---<br />
<br />
Nebenbei: Willkommen im Jahr 2018. Und ein <b>großes Dankeschön</b> an alle BesucherInnen und KommentatorInnen des "Narrenschiffes"! So lasset uns auch weiterhin den Kapitalisten, den Rassisten, den Korrupten, den Menschenfeinden, den Eigennutzmehrern, den Esos, den Faschisten und sonstigen Gruseligkeiten immer wieder vors Schienbein treten: Solange ich das noch kann und solange es jemand liest, werde ich damit nicht aufhören.<br />
<br />
Also, auf ein Neues.<br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-25574743619628609542017-12-30T06:29:00.000+01:002017-12-30T06:29:44.244+01:00Zitat zum Jahresende: Die Fahrt nach der Irrenanstalt<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
<b>I</b><br />
Auf lauten Linien fallen fette Bahnen<br />
Vorbei an Häusern, die wie Särge sind.<br />
An Ecken kauern Karren mit Bananen.<br />
Nur wenig Mist erfreut ein hartes Kind.<br />
<br />
Die Menschenbiester gleiten ganz verloren<br />
Im Bild der Straße, elend grau und grell.<br />
Arbeiter fließen von verkommnen Toren.<br />
Ein müder Mensch geht still in ein Rondell.<br />
<br />
Ein Leichenwagen kriecht, voran zwei Rappen,<br />
Weich wie ein Wurm und schwach die Straße hin.<br />
Und über allem hängt ein alter Lappen –<br />
Der Himmel ... heidenhaft und ohne Sinn.<br />
<br />
<b>II</b><br />
Ein kleines Mädchen hockt mit einem kleinen Bruder<br />
Bei einer umgestürzten Wassertonne.<br />
In Fetzen, fressend liegt ein Menschenluder<br />
Wie ein Zigarrenstummel auf der gelben Sonne.<br />
<br />
Zwei dünne Ziegen stehn in weiten grünen Räumen<br />
An Pflöcken, deren Strick sich manchmal straffte.<br />
Unsichtbar hinter ungeheuren Bäumen<br />
Unglaublich friedlich naht das große Grauenhafte.<br />
<br />
<i>(<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Lichtenstein" target="_blank">Alfred Lichtenstein</a> [1889-1914], in: "Dichtungen", Arche 1989; Erstdruck Teil I in: "<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Aktion" target="_blank">Die Aktion</a>", Nr. 7, 1912; Teil II in: Ebd., Nr. 32, 1912)</i><br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/4JMX0EB.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/4JMX0EB.jpg" width="400" height="551" data-original-width="800" data-original-height="1101" /></a><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-81889312397451890032017-12-27T08:39:00.000+01:002017-12-27T08:39:06.184+01:00Ach, wie überraschend: "Reiche Menschen sind sozial schwächer"<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Nun ist die alte These, die eigentlich längst eine Gewissheit ist, auch wissenschaftlich "bewiesen": "Sozial schwach" sind vornehmlich reiche Menschen bzw. solche, die sich der "Oberschicht" zugehörig fühlen. Das jedenfalls <a href="http://www.spektrum.de/news/reiche-menschen-sind-sozial-schwaecher/1528307" target="_blank">meldete</a> vor kurzem <i>spektrum.de</i>:<br />
<br />
<blockquote>Wer weniger Geld hat, ist bewusster im Umgang mit den Mitmenschen.</blockquote><br />
Wer hätte denn das auch ahnen können, nicht wahr. Wir dürfen also getrost festhalten und nun auch wissenschaftlich belegt konstatieren: Reiche sind öfter asozial, Arme hingegen öfter "sozial stark". Wie um Himmels Willen soll man das nun unseren (oft asozialen) "Eliten" und ihren (ebenfalls oft asozialen) Schergen in der Politik und den Medien nahebringen? Deren Narrativ beschwört ja semi-religiös das genaue Gegenteil. Es ist wie im Tollhaus.<br />
<br />
Mich erinnert das an die kleine Anekdote, die ich vor einigen Monaten erlebt habe: Vor dem Supermarkt, in dem ich meine Lebensmittel einkaufen wollte, stand eine ältere Dame und bot eine <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Straßenzeitung" target="_blank">Straßenzeitung</a> an. Ich kramte derweil in meiner Tasche und bemerkte, dass ich den dämlichen Chip für den Einkaufswagen zuhause vergessen hatte – eine Euro-Münze hatte ich ersatzweise ebenfalls nicht parat. Ich fragte also einige Passanten, ob sie Geld wechseln können, hatte aber keinen Erfolg. Daraufhin gab mir jene Dame, die das mitbekommen hatte, ungefragt eine solche Münze und sagte nur lächelnd: "Hier, nehmen Sie."<br />
<br />
Ich war so verdutzt, dass ich nur verwirrt lächelnd "Danke" sagen konnte und meinen Einkauf sodann startete. Während ich durch den Laden schlich, rotierte es aber in meinem Schädel und ich begriff endlich, was da gerade geschehen war. Ich beschloss also, die Dame ebenso zu überraschen und freute mich schon – als ich aus dem Laden wieder heraustrat, war sie aber leider nicht mehr dort, denn es regnete inzwischen in Strömen. Das war sehr beschämend und hat mich noch lange beschäftigt. Ich habe die Frau leider nie wieder gesehen.<br />
<br />
Die Frage nagt noch heute an mir: Wieso habe ich der Dame eigentlich nicht vorher schon etwas Geld gegeben? Ich gehe doch sonst auch nicht an Bettlern oder anderen offensichtlich Bedürftigen vorbei, ohne zumindest ein paar Münzen, die ich irgendwie entbehren kann, abzugeben. Wie gesagt, ich schäme mich noch heute dafür. – Gleichzeitig erinnere ich mich an den schnell durch die Straßen hechelnden Schlips-Borg, der mir vor einiger Zeit mal ins Gesicht rotzte, nachdem ich einem Bettler ein belegtes Brötchen in der Bäckerei, vor der er saß, gekauft hatte: "Wenn Sie diesem Penner etwas geben, sitzt der morgen wieder hier! Denken Sie doch mal nach!" Dann ging er hektischen Schrittes weiter.<br />
<br />
Es ist – wie schon erwähnt – wie im Tollhaus. Und die Irren, die Psychopathen, die Asozialen haben das Sagen.<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Rationalisierung</b><br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/PeY6k.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/PeY6k.jpg" width="400" height="563" data-original-width="568" data-original-height="800" /></a><br>"Seht ihr, Kinder, früher hat mein Vater noch tausend deutsche Arbeiter gebraucht, um sich ein Kapital zu schaffen, und heute braucht er nur noch eine einzige Schweizer Bank, um keine Arbeiter mehr zu brauchen."<br />
<br />
<i>(Zeichnung von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Th%C3%B6ny" target="_blank">Eduard Thöny</a> [1866-1955], in "<a href="http://www.simplicissimus.info/" target="_blank">Simplicissimus</a>", Heft 19 vom 04.08.1930)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-77467325749974647222017-12-23T06:48:00.000+01:002017-12-23T06:49:25.881+01:00Konzert des Tages: Live in Danzig<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
<iframe width="400" height="225" src="https://www.youtube.com/embed/Gk_7DAvIqsU?rel=0" frameborder="0" gesture="media" allow="encrypted-media" allowfullscreen></iframe><br />
<br />
<i>(<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/David_Gilmour" target="_blank">David Gilmour</a> & Band feat. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Wright_(Musiker)" target="_blank">Richard Wright</a>, mit dem Baltic Philharmonic Symphony Orchestra, Leitung: Zbigniew Preisner: "Live in Gdańsk 2006", 2008)</i><br />
<br />
<ol><li>Castellorizon</li>
<li>On an Island</li>
<li>The Blue</li>
<li>Red Sky at Night</li>
<li>This Heaven</li>
<li>Then I Close My Eyes</li>
<li>Smile</li>
<li>Take a Breath</li>
<li>A Pocketful of Stones</li>
<li>Where We Start</li>
<li>Astronomy Domine</li>
<li>High Hopes</li>
<li>Echoes</li>
<li>A Great Day For Freedom</li>
<li>Comfortably Numb</li>
</ol><br />
<a href="https://i.imgur.com/wz26XiP.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/wz26XiP.jpg" width="400" height="400" data-original-width="1000" data-original-height="1000" /></a><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-40984063661040440582017-12-21T15:59:00.000+01:002017-12-23T16:57:59.214+01:00Der redundante Einwurf (10): Spaßlektüre bei den Eso-Spinnern<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Meine lieben Freunde vom Sekten- und Priesterseminar des Eso-Blogs "Jenseits der Realität" rufen allen Ernstes aktuell dazu auf, ihr "Angebot" zu "<a href="http://hinter-den-schlagzeilen.de/leserinnen-koennen-mitbestimmen-die-grosse-hds-umfrage" target="_blank">bewerten</a>". Es versteht sich dabei von selbst – schließlich soll das über das "Kommentariat" geschehen –, dass teuflische Unheilige wie ich und unzählige andere Menschen, die den Priestern nicht in den sektiererischen Kram passen, an dieser "Befragung" nicht teilnehmen dürfen – es darf dort drüben also ein äußererst aussagekräftiges Resultat ("100 Prozent für Chulz!" oder "99,5 Prozent für die SED!") erwartet werden. Zensur ist manchmal so schön, Herr Faulfuß, nicht wahr?<br />
<br />
Da ich mein Schandmaul trotzdem nicht halten kann und außerdem auch gar kein Interesse an dem ausgelobten "Preis" habe, der unter den Teilnehmenden verlost werden soll (Was zur Hölle soll ich denn mit einer Bohlen-, Naidoo- oder Wecker-Biografie anfangen, wenn ich sie nicht im Klo als Spaßlektüre für BesucherInnen auslege oder zumindest als Toilettenpapierersatz an die Wand hänge?), verlagere ich den ausgefüllten Fragebogen also in die diabolischen Untiefen des "Narrenschiffes". Gelesen wird es von den entsetzten Religioten sicherlich – verstanden vermutlich nicht. Aber das ist ja nun nichts Neues.<br />
<br />
Beginnen wir also:<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>(1) Welche Note würdest Du "Hinter den Schlagzeilen" geben – auf einer Skala von 1 (= sehr gut) bis 6 (= [ungenügend - hier steht bei den Priestern merkwürdigerweise "mangelhaft"])?</b><br />
<br />
<i>Diese Frage stellt mich schon vor ein Dilemma. Als Satire-Seite bekommt der Eso-Spuk eine glatte 4, ansonsten muss man wohl tiefer in die Bewertungsunlogik, die dieser absurden Befragung zugrundeliegt, eintauchen und sich zwischen "mangelhaft" und "ungenügend" entscheiden. Ich möchte das nicht und entscheide mich daher für eine 5-. Mit anderen Worten: Es wäre ein "Segen" für die gemarterte Welt, wenn diese Eso-Schleuder endlich vom Netz ginge.</i><br />
<br />
<b>(2a) Wie beurteilst Du die grafische und visuelle Qualität? (Bitte jeweils Noten von 1 bis 6 vergeben)</b><br />
<br />
<i>Diese Seite ist eine Scripthölle, die für jeden Datenschützer ein Grund zum Weinen und Verzweifeln ist. Das Design entspricht dem Inhalt: Es ist plump, verlogen und hinterhältig. Ich kann die Seite nur dann aufrufen, wenn ich meine Schutzprogramme deaktiviere. Eine Schulnote verbietet sich hier.</i><br />
<br />
<b>(2b) Wie beurteilst Du die sprachliche Qualität der Texte [?]</b><br />
<br />
<i>Welche Texte meint ihr denn? Der überwiegende Anteil Eurer Beiträge besteht doch aus Zitaten und Verlinkungen auf andere Webseiten. Die übrigen Texte sind wiederum überwiegend Zweit- oder Drittverwertungen irgendwelcher Beiträge, die bereits anderswo publiziert worden sind. Es verbleibt also nur ein sehr kleiner, nicht weiter ins Gewicht fallender Anteil, der "exklusiv" im Eso-Blog in die Welt gebrochen wird – und das betrifft wohl meist die Beiträge Plattas. Diese sind sprachlich sehr divergent und schwanken zwischen "gut" und "radebrechend". Es ist bezeichnend, dass hier die Frage nach der inhaltlichen Qualität gar nicht erst gestellt wird, denn diese Antwort fiele wesentlich böser aus.</i><br />
<br />
<b>(2c) Wie beurteilst Du die Relevanz der angesprochenen Themen [?]</b><br />
<br />
<i>Meint ihr damit die Verlinkungen oder die ausformulierten Texte? Oder beides? Nun, es gibt gelegentlich auch eine Verlinkung, die sinnvoll ist – ansonsten tendiert die Relevanz aber gegen null. Eigentlich könntet ihr von jetzt auf gleich aufhören mit dem Schmonzes, den ihr zur Erheiterung des linken Spektrums "Webmagazin" nennt, ohne dass irgendetwas fehlen würde – die entsprechenden Verlinkungen übernehmen ja bereits die Nachdenkseiten oder viele andere Blogs, von denen ihr nur kopiert.</i><br />
<br />
<b>(2d) Wie beurteilst Du die Bandbreite der Themen und Ausdrucksformen (wie abwechslungsreich sind wir[...]) [?]</b><br />
<br />
<i>Das ist eine redundante Frage, die bereits beantwortet wurde. Wer im Wesentlichen Links und zweit- oder drittverwertete Texte postet und ansonsten wild im abzockenden und teils braunen Eso-Sumpf wühlt, sollte das Wort "Bandbreite" besser gar nicht erst in den Mund nehmen. Das schmeckt übel – vor allem dann, wenn man den glaubensbereinigten Kommentarbereich, in dem nur Ausgewählte schreiben dürfen, noch hinzunimmt.</i><br />
<br />
<b>(2e) Wie beurteilst Du die Musik- und Videoauswahl [?]</b><br />
<br />
<i>Gäbe es neben der "Sechs" noch eine schlechtere Benotungsmöglichkeit, wäre sie euch sicher. Es ist nicht auszuhalten, was ihr da an Musikbeiträgen verlinkt – und ebenso ist es nicht erträglich, was irgendein Hansel – wer auch immer das jeweils ins Blog stellt – dazu schreibt: Stets spricht hier die Dummheit, die von Tuten und Blasen in Bezug auf den jeweiligen Interpreten oder das musikalische Genre keine Ahnung hat. Beispielhaft sei hier Heinz Rudolf Kunze erwähnt, der laut "Jenseits der Realität" ein "Deutschrocker" sei, der in den 80ern mit dem Schlagersong "Dein sei mein ganzes Herz" "durchgestartet" sei. Noch dümmer könnte man das sehr zwiespältige, vielfältige Werk dieses ebenfalls zwiespältigen Mannes gar nicht zusammenfassen. Inkompetenz ist Chefsache bei "Jenseits der Realität".</i><br />
<br />
<b>(3) Welches sind für Dich die wesentlichen Stärken dieser Seite?</b><br />
<br />
<i>Äh ... wie meinen?</i><br />
<br />
<b>(4) Welches sind die gravierendsten Schwächen?</b><br />
<br />
<i>Äh ... wie meinen?</i><br />
<br />
<b>(5) Von welchem Autor/welcher Autorin würdest Du Dir wünschen, dass er oder sie (auch) künftig [eine] wichtige Rolle auf HdS spielt?</b><br />
<br />
<i>Ich fasse das mal so zusammen: Eigentlich gibt es ja nur einen "HdS-Autor", und das ist Holdger Platta. Ich könnte auf dem Narrenschiff auch ständig Beiträge von anderen AutorInnen veröffentlichen und dann so tun, als seien das Narrenschiff-Mitarbeiter. Das wäre indes lächerlich. Wer also – abgesehen von Platta – schreibt denn exklusiv für die Eso-Schleuder? Nicht einmal der "Chefredakteur" (bei diesem Wort muss ich unweigerlich laut lachen) Faulfuß lässt sich dazu herab, endlich mal etwas Neues für die Eso-Schleuder zu schreiben – die 12.000 Euro Spendengelder, die er dennoch munter <a href="http://narrenschiffsbruecke.blogspot.de/2017/09/12000-euro-und-der-eso-der-hat-zahne.html" target="_blank">anstrebt</a>, müssen auch ohne irgendeine Arbeit, die er zu leisten bereit ist, drin sein.</i><br />
<br />
<b>(6) Um welche Themenbereiche sollte sich HdS künftig stärker kümmern?</b><br />
<br />
<i>Das ist doch sonnenklar: Um die dort leider so ferne Realität.</i><br />
<br />
<b>(7) Welche Themenbereiche nerven eher und könnten reduziert werden?</b><br />
<br />
<i>You're kidding me. Das ist nicht nett. Aber das sind EsoterikerInnen, die Geld wollen, ja schließlich nie, ich weiß.</i><br />
<br />
<b>(8) Welche "Ausdrucksformen" und Rubriken auf HdS gefallen Dir besonders (z.B. Musikvideo, Kabarettvideo, Satire, Gedicht, Essay, Sachartikel)? Welche weniger?</b><br />
<br />
<i>Das ist wiederum eine redundante Frage, die bereits beantwortet wurde. Hier tun die Bekloppten wieder so, als seien die verlinkten Dinge in irgendeiner Weise mit der Eso-Schleuder verbunden. Nichts könnte der Wahrheit ferner liegen. Und wenn ihr eine Live-Kamera aus dem Inneren von Marxens Grab verlinkt: Es bleibt dabei, dass der alte Knabe im selbigen wild rotierte, wenn er wüsste, dass sich heute ausgerechnet geistergläubige Vollidioten auf ihn beziehen.</i><br />
<br />
<b>(9) Welche Webseiten, zu denen wir oft verlinken, gefallen Dir besonders? Welche weniger?</b><br />
<br />
<i>Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Besonders toll sind beispielsweise <b>irrational.de</b>, <b>verrückt.de</b> und <b>ich-glaube-an-geister.de</b> – aber auch all die anderen Seiten, auf denen eine Hohlbirne wie Bettina Bettdröge ein feuchtes Höschen bekommt, sind einfach geil. Wenn es dann auch noch Links zu Abzockangeboten irgendwelcher Scharlatane gibt, die bei "Jenseits der Realität" ja sehr gern hofiert und beworben werden, ist das Herz jedes Esoterikers befriedigt und die 12.000 Euro sind gewiss bald erreicht. Und das ist ja der Sinn und Zweck der ganzen Veranstaltung.</i><br />
<br />
<b>(10) Gibt es einen Link zu einem Artikel oder zu einer Webseite, den wir auf HdS mal bringen sollten?</b><br />
<br />
<i>Ernsthafte Texte haben dort nichts verloren und würden die Gläubigen nur unnötig irritieren bzw. vom Denken und vor allem vom Spenden abhalten. Daher empfehle ich hier die deutsche <a href="https://vk.com/flatearth" target="_blank">Flat Earth Community</a> – das fehlt auf "Jenseits der Realität" noch und würde den abstrusen Reigen abrunden.</i><br />
<br />
<b>(11) Gibt es ein Musikvideo, das Du uns besonders empfehlen würdest?</b><br />
<br />
<i>Nein. Es gibt tausende Musikvideos, die ich solchen Flachpfeifen wie euch nicht nur "empfehlen würde", sondern tatsächlich empfehle – wenn ich mich aber tatsächlich für eines entscheiden soll, fällt meine Wahl auf dieses:</i><br />
<br />
<iframe width="400" height="225" src="https://www.youtube.com/embed/vZrT_w2TAIU?rel=0" frameborder="0" gesture="media" allow="encrypted-media" allowfullscreen></iframe><br />
<small><center>(Orden Ogan: "F.E.V.E.R.", aus dem Album "Ravenhead", 2015)</small></center><br />
<b>(12) Gibt es weitere Anregungen, die Dir einfallen?</b><br />
<br />
<i>Die einzige sinnvolle Anregung, die mir einfällt, ist diese: Hört doch um des Spaghettimonsters Willen damit auf, die Leute unablässig zu verarschen und abzuzocken und legt die Eso-Schleuder endlich still. Es ist schlimm genug, dass es vereinzelt Menschen gibt, die ausgerechnet <i>euch</i> dem linken Spektrum zuordnen – umso wichtiger sollte es sein, dass diesem intellektuellen Irrsinn nicht noch weitere Menschen folgen. Ich verstehe schon, weshalb es für euch keine Option ist, eurem Geisterglauben nur noch im heimischen Keller zu huldigen – dort gibt es schließlich keine Kohle abzugreifen. Oder gibt es noch einen anderen Grund, weshalb ihr eine reine Privatangelegenheit ganz und gar nicht privat behandelt, sondern in epischer Breite zu einer öffentlichen Sache macht? Selbst die fiktive Figur "Jesus" hätte Gestalten wie euch längst aus dem "Heiligen Tempel" vertrieben.</i><br />
<br />
---<br />
<br />
Ich weiß, das waren schon wieder viel zu viele Worte für eine eigentlich redundante Sache. Ihr habt ja recht. Die Geistergläubigen machen aber trotzdem immer weiter und lassen sich nicht beirren, ganz egal, was anderswo dazu geschrieben oder gesagt wird. So funktioniert Religion – und ein Aspekt dieses Beitrages soll darauf hinweisen, dass Religion eben nicht nur auf obskuren Eso-Seiten im Internet zu finden ist, sondern überall in unserem Umfeld: Die Politik handelt semi-religiös (auch wenn ihr unterstellt werden darf, gegen besseres Wissen zu handeln); die Filterblase ist religiös und das eigene Denken ist oft ebenfalls religiös. Es gilt, den Kopf gelegentlich aus dem Sumpf zu heben, um einen Rundblick bis zum Tellerrand – und wenn der schneidige Wagemut reicht, sogar darüber hinaus – zu wagen. Religiöse und Esoteriker können und wollen bzw. dürfen das nicht – alle anderen aber sollten das dringend immer wieder tun.<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>This is beautiful</b><br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/FFx9uH5.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/FFx9uH5.jpg" width="400" height="446" data-original-width="700" data-original-height="780" /></a><br />
<center><i>(<a href="https://warandpeas.com" target="_blank">warandpeas.com</a>)</i></center></span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com24tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-15938898759431500782017-12-20T08:58:00.000+01:002017-12-20T09:10:38.857+01:00Profit- und kriegslüsterne Schlips-Borg: Unser täglicher Horror<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Die hochseriösen "PolitikerInnen der Mitte" (*glucks*) denken stets nur an das Wohl der gesamten Bevölkerung – dafür sind sie ja schließlich da, glaubt zumindest das Schlachtvieh. Ein hübsches Beispiel für diese (*doppelglucks*) These war kürzlich bei <i>n-tv</i> zu lesen, wo es in einem Text zum "Eurofighter" [sic! - Wer denkt sich bloß solch irrsinnige Bezeichnungen aus?] <a href="https://www.n-tv.de/politik/Bund-debattiert-Tornado-Nachfolge-article20179548.html" target="_blank">hieß</a>:<br />
<br />
<blockquote>Bund debattiert Tornado-Nachfolge / Die in den 70er-Jahren gebauten Tornado-Jets der Bundeswehr sollen bald ausgemustert werden. Doch welches Modell tritt die Nachfolge an? Die neuen Jets müssen besondere Fähigkeiten haben – etwa die Möglichkeit, Atomwaffen zu transportieren.</blockquote><br />
Gemeint sind hier natürlich US-amerikanische Atomwaffen, die im "Krisenfalle" im Auftrag der NATO auch von der Bundeswehr "transportiert" werden müssen, weil die Amerikaner das offensichtlich selber nicht bewerkstelligen können oder wollen (*dreifachglucks*). Das alles dient natürlich nur der "Verteidigung" des christlichen Abendlandes, das bekanntermaßen von wilden Horden und Armeeverbänden aus Russland, dem Nahen Osten, China, Nordkorea, vom Mars und neuerdings womöglich sogar von außerhalb des irdischen Sonnensystems angegriffen wird und somit kurz vor der totalen Kapitulation steht.<br />
<br />
Um den unmittelbar drohenden Einmarsch dieser unmenschlichen Angreifer zu verhindern, muss also kräftig aufgerüstet werden, was leider ein paar Milliarden Euro kostet und den entsprechenden Rüstungskonzernen sprudelnde Profite über viele Jahre hinaus garantiert – aber was will man angesichts der offensichtlichen Bedrohungen denn sonst auch machen? Da bleibt den wohlmeinenden Schlips-Borg doch gar keine andere Wahl, als Sozialleistungen zu kürzen, Schulen verrotten zu lassen, RentnerInnen zu verarmen, Krankenhäuser zu "privatisieren" und die Rüstungsausgaben zu erhöhen! (*unendlichkeitsglucks*)<br />
<br />
So ist es nur folgerichtig, dass dies nicht bloß in Deutschland, sondern EU-weit <a href="https://www.n-tv.de/politik/EU-Staaten-beschliessen-Verteidigungsunion-article20178508.html" target="_blank">geschieht</a>:<br />
<br />
<blockquote>Die EU-Staaten haben erstmals eine ständige militärische Zusammenarbeit beschlossen. Daran werden sich neben Deutschland 24 weitere EU-Länder beteiligen. Sie soll mittelfristig zum Aufbau einer echten europäischen Verteidigungsunion führen.</blockquote><br />
Ja, "Verteidigung": hier taucht das hübsche, vergewaltigte Wort schon wieder auf. Es geht selbstverständlich nicht um Angriffskriege, die aus wirtschaftlichen, geopolitischen oder puren ideologischen Interessen geführt werden, sondern nur um "Verteidigung": Wie gesagt, die Horden der mordenden Barbaren lagern ja längst vor den Toren Europas, so dass den lieben Menschenfreunden in Brüssel, Berlin, Paris etc. gar keine andere Wahl bleibt. Wer Europa auf den Zeh tritt oder die Zunge herausstreckt, muss schließlich damit rechnen, dass er eine Atombombe in den Vorgarten geliefert bekommt – so geht "christliches Abendland" auf Kapitalistisch.<br />
<br />
Gibt es eigentlich irgendwo einen geistig zurückgebliebenen Menschen in ganz Europa, der diese infantile Erzählung für vertrocknete Topfpflanzen noch glaubt (vielleicht abgesehen von Claus Kleber & Co.)? Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Selbst der Dümmste müsste inzwischen doch begriffen haben, dass es hier nicht um "Verteidigung", sondern um Aufrüstung zur Generierung von Profiten sowie um militärische Dominanz, Macht, Geopolitik und böse Angriffskriege aufgrund privatwirtschaftlicher Interessen geht, die zumindest auf Deutschland bezogen zutiefst verfassungswidrig sind.<br />
<br />
Die einzig logischen Schlussfolgerungen aus dem vergangenen 20. Jahrhundert, das als das Mörderischste seit dem Aufbruch der "intelligenten Menschheit" in der Steinzeit angesehen werden muss, können nur sein:<br />
<br />
<ol><li>Die Abschaffung der Bundeswehr sowie jeder anderen militärischen Organisation (einschließlich sämtlicher "Geheimdienste") und Überführung des Personals, technischen Wissens und Equipments in das Technische Hilfswerk oder vergleichbare humanitäre, gemeinwohlorientierte Organisationen,</li>
<li>das Verbot der Entwicklung, Herstellung und des Vertriebs von Waffen und Waffensystemen jeder Art,</li>
<li>eine konsequent pazifistische Ausrichtung der Politik und damit letzlich auch der Gesellschaft,</li>
<li>eine gerichtliche Aufarbeitung der Machenschaften von Rüstungskonzernen (samt ihren Managern, Angestellten und natürlich Eigentümern), PolitikerInnen, LobbyistInnen und anderen Beteiligten, sowie</li>
<li>ein striktes Verbot von Anzügen, Schlipsen, Aktenkoffern, BWL-Leerhirnen und anderen Uniformen.</li>
</ol><br />
Ich weiß, ich träume zu viel. Leider ist Europa stattdessen lieber wieder in die Weimarer Zeit zurückgesprungen und damit auf dem furchtbaren Weg, dieselben fatalen "Fehler" – die auch damals schon keine waren, da sie "systemkonform", systemimmanent und von interessierter Seite durchaus gewollt waren und es auch heute noch sind – zu wiederholen. Unser schöner Kapitalismus wird uns auch diesmal wieder ein Feuerwerk der Extraklasse bescheren – da können wir ganz sicher sein. Ich bete jeden Abend zum Spaghettimonster, dass die wahnsinnigen Schlipsgewürgten bzw. Knopfleisten- und Hosenanzuggemarterten sich noch etwas gedulden und ihre Mordlust bändigen können, damit meine Töchter das nicht mehr erleben müssen.<br />
<br />
---<br />
<br />
<b>Der Krieg, wie ich ihn sah</b><br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/VGiEtl8.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/VGiEtl8.jpg" width="400" height="557" data-original-width="800" data-original-height="1113" /></a><br />
<br />
<i>(Zeichnung von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Arnold_(Maler)" target="_blank">Fritz Arnold</a> [1883-1921], in "<a href="http://www.simplicissimus.info/" target="_blank">Simplicissimus</a>", Heft 50 vom 11.03.1919)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-30911465007396924802017-12-19T00:17:00.000+01:002018-01-03T05:29:17.369+01:00Weihnachtszitat des Jahres: Hobbyraum<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Meine Söhne, sagt Herr Fahrenkamp, sind wortkarg genug. Ich frage sie dieses und jenes, ich bin kein Unmensch, es interessiert mich, was die Jugend denkt, schließlich war man selbst einmal jung. Wie soll nach Eurer Ansicht die Zukunft aussehen, frage ich und bekomme keine Antwort, entweder meine Söhne wissen es selber nicht oder sie wollen sich nicht festlegen, es soll alles im Fluss bleiben, ein Fluss ohne Ufer sozusagen, mir geht das auf die Nerven, offen gesagt. Darüber, was es nicht mehr geben soll, äußern sich meine Söhne freimütiger, auch darüber, wen es nicht mehr geben soll, den Lehrer, den Richter, den Unternehmer, alles Leute, die unseren Staat aufgebaut haben, in größtenteils demokratischer Gesinnung, aus dem Nichts, wie man wohl behaupten kann, und das ist jetzt der Dank. Schön und gut, sagen meine Söhne, aber Ihr habt etwas versäumt, und ich frage, was wir versäumt haben, die Arbeiter sind zufrieden, alle Leute hier sind satt und zufrieden und was gehen uns die Einwohner von Bolivien an. Ihr habt etwas versäumt, sagen meine Söhne und gehen hinunter in den Hobbyraum, den ich ihnen vor kurzem habe einrichten lassen. Was sie dort treiben, weiß ich nicht. Meine Frau meint, dass sie mit Bastelarbeiten für Weihnachten beschäftigt sind.<br />
<br />
<i>(<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Luise_Kaschnitz" target="_blank">Marie Luise Kaschnitz</a> [1901-1974]: "Hobbyraum", aus: "Steht noch dahin. Betrachtungen", 1970)</i><br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/5P8F703.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/5P8F703.jpg" width="400" height="674" data-original-width="500" data-original-height="842" /></a><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-12765416134608727762017-12-18T07:50:00.000+01:002017-12-19T00:28:57.153+01:00Öffentliche Empörung unerwünscht: Kein Aufruhr im Paradies<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Vor einigen Tagen wurde auf den Seiten der <i>Frankfurter Rundschau</i> eine Abgeordnete der Grünen himmelhochjauchzend <a href="http://www.fr.de/politik/bundestag-eine-breitseite-fuer-die-afd-a-1408251,0" target="_blank">bejubelt</a>, die im Bundestag die Vorgehensweise der AfD im parlamentarischen Gesetzgebungsbetrieb angeprangert hatte. Der <i>FR</i>-Autor kommt gar zu der wilden Einschätzung:<br />
<br />
<blockquote>In der Diätendebatte des Bundestages putzte Haßelmann die AfD so sehr nach Strich und Faden runter, dass sogar die Union in Begeisterungsstürme ausbrach.</blockquote><br />
So weit, so gut. Es ist ja völlig richtig, die im Text benannten Machenschaften bloßzustellen, auch wenn sie – was allerding weder Haßelmann noch der <i>FR</i>-Autor erwähnen – gang und gebe im Betrieb der parlamentarischen Politiksimulation quer durch sämtliche Parteien Kapitalistans sind. Wer erinnert sich beispielsweise nicht an all die medienwirksamen Forderungen der SPD oder CDU, die von der Linkspartei, den Grünen oder der FDP in Form vom Gesetzentwürfen in den Bundestag eingebracht und dennoch stets abgelehnt wurden, weil die Initiative von "den Falschen" ausging bzw., was wahrscheinlicher ist, die Forderungen gar nicht ernst gemeint waren, um nur ein Beispiel zu nennen? Allein deshalb ist der gesamte Text also schon eine Nullnummer, die allenfalls boulevardesken, also strikt ablenkenden "Wert" besitzt. Die "Breitseite für die AfD" ist folglich gar keine, sondern ein fettes, überaus dummes Eigentor mit Anlauf.<br />
<br />
Das stört allerdings niemanden im politisch-medialen Tollhaus. Richtig peinlich wird die Posse nämlich erst aufgrund des Umstands, dass der eigentliche Skandal, der als Anlass für dieses alberne Ränkespielchen unter Korrupten diente, gar nicht mehr weiter hinterfragt oder gar kritisiert wird. Hier ging es um die "Diätenerhöhung" der Bundestagsabgeordneten: Seit 2017 erhalten die Parlamentarier fast 1.000 Euro monatlich mehr als noch 2015 (<a href="https://www.bundestag.de/abgeordnete/mdb_diaeten/mdb_diaeten/214848" target="_blank">aktuell</a> sind das 9.541,74 Euro "Aufwandsentschädigung" pro Monat zzgl. einer "Aufwandspauschale" in Höhe von 4.318,38 pro Monat – von den bis heute nicht vollständig offengelegten "Nebeneinkünften", die diese monatliche Summe in satter Höhe von <b>13.860,12 Euro</b> nicht selten um ein Vielfaches übersteigen, schweige ich lieber); und weil die sauberen Damen und Herren sehr gerne vermeiden möchten, dass sich eine (Originalzitat) "öffentliche Empörung (darüber) regelmäßig wiederholt", wurde nun also beschlossen, dass die jährliche Erhöhung der "Diäten" von nun an "automatisiert" – also gänzlich ohne Debatte, Abstimmmung und damit auch Berichterstattung – zu erfolgen habe.<br />
<br />
Das muss man sich erst einmal ausdenken. Leute, die so etwas – mit exakt dieser ganz und gar nicht verschleierten, sondern tatsächlich offen ausformulierten, mafiösen Begründung – beschließen, werfen nun also der gewiss schmierigen AfD vor, dass diese Partei offensichtlich ebenso korrupt ist wie sie selber und denselben opulenten Schampus säuft, während sie vehement stilles Wasser predigt. Und die Qualitätspresse nimmt das wohlwollend begleitend zum Anlass, ins gleiche Propagandahorn zu stoßen, anstatt so etwas Altertümliches und Überkommenes wie Journalismus zu betreiben. Offenbar herrscht auch hier längst ein (medial-dystopischer) Automatismus vor, den ich nicht mehr kommentieren kann, ohne ausfällig zu werden.<br />
<br />
Die korrupte, kapitalistische Bande ... geisteskranke Vollidioten ... widerliche Schmierfinken ... habgierige Menschenfeinde ... alle in einen Sack und mit dem Knüppel ... [der Rest des Kommentars musste leider gelöscht werden, da er explizite Ausdrücke und Gewaltfantasien beinhaltete. Der Zensor]<br />
<br />
---<br />
<br />
<a href="http://i.imgur.com/Y19ATNb.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/Y19ATNb.jpg" width="400" height="139" data-original-width="656" data-original-height="228" /></a><br />
"Wie fleißig du warst, mein guter Junge! Kaum zwei Monate Abgeordneter und schon ein Automobil!"<br />
<br />
<i>(Zeichnung von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Theodor_Heine" target="_blank">Thomas Theodor Heine</a> [1867-1948], in "<a href="http://www.simplicissimus.info/" target="_blank">Simplicissimus</a>", Heft 49 vom 02.03.1925)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-4501895131871597442017-12-15T03:33:00.003+01:002017-12-16T07:44:48.233+01:00Song des Tages: Dance with the Devil<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
<iframe width="400" height="225" src="https://www.youtube.com/embed/OBT0VdUugsU?rel=0" frameborder="0" gesture="media" allow="encrypted-media" allowfullscreen></iframe><br />
<br />
<i>(<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Phenomena_(Musikprojekt)" target="_blank">Phenomena</a> feat. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Glenn_Hughes" target="_blank">Glenn Hughes</a> & <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Cozy_Powell" target="_blank">Cozy Powell</a>: "Dance with the Devil", aus dem Album "Phenomena", 1985)</i><br />
<br />
Form a circle, join the line<br />
The spirits of the night beat time<br />
Satan's fiddle strikes the bow<br />
Start the dance, around they go<br />
<br />
Face to face with destiny<br />
Let their wildest dreams run free<br />
Ecstasy fills their minds<br />
They're damned until the end of time<br />
<br />
Dance ... you're losing control<br />
Dance ... he's stealing your soul<br />
Dance ... with the Devil<br />
<br />
Sold their souls, Satan's slaves<br />
Now the Devil must be paid<br />
The music holds them in its spell<br />
They'll soon be dancing down in hell<br />
<br />
Dance ... you're losing control<br />
Dance ... he's stealing your soul<br />
Dance ... with the Devil<br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/oiDsFOq.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/oiDsFOq.jpg" width="400" height="403" data-original-width="1000" data-original-height="1007" /></a><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-74848651057037498332017-12-14T07:04:00.000+01:002017-12-14T07:04:06.395+01:00Des Popen Poltergeist<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Wusstet Ihr schon, dass der Satan tatsächlich existiert? Das jedenfalls hat der aktuelle Papst herausgefunden und er ließ dementsprechend jüngst <a href="https://www.n-tv.de/panorama/Papst-warnt-vor-Kontakt-mit-dem-Teufel-article20182602.html" target="_blank">verlautbaren</a>:<br />
<br />
<blockquote>Papst Franziskus hat die Katholiken eindringlich vor jeglicher Kontaktaufnahme mit dem Teufel gewarnt: Die Gläubigen sollten "nicht mit dem Satan reden", weil dieser eine sehr intelligente, rhetorisch überlegene "Person" sei. (...) / Satan stehe für das konkrete Böse und nicht für eine diffuse Sache, warnte der Papst. "Wenn du anfängst, mit Satan zu reden, bist du verloren. Er verdreht dir den Kopf." Es sei besser wegzugehen. Auch Priestern und Bischöfen gaukle Satan Gelehrtheit vor. "Und wenn du es nicht rechtzeitig bemerkst, dann endet es böse", fügte der Pontifex hinzu.</blockquote><br />
Zuerst habe ich ja gedacht, dass der senile Opi meinen geschätzten Freund Faulfuß meint, bis mir auffiel, dass hier ja von "Gelehrtheit" die Rede ist, womit der nun leider ausscheidet. Wer also könnte mit jener "Person" gemeint sein? Irgendwelche PolitikerInnen kommen aus demselben Grund nicht in Frage, habgierige KapitalistInnen und KriegstreiberInnen erst recht nicht, und über Nazis müssen wir uns in diesem Zusammenhang gar nicht unterhalten. Wer ist also "gelehrt", "rhetorisch begabt" und aus der lodernden Hölle emporgestiegen, um Menschen hinterlistig auf absurde, teuflische Wege mitten hinein ins "Böse" zu führen? Hat der Greis wohl doch einmal in den Spiegel geschaut, bevor er zu dieser Erkenntnis gelangt ist? ;-)<br />
<br />
Ach nein, das "glaube" ich nicht – ich befürchte vielmehr, dass der arme, sehr reiche Mann in seinem Wahn gar nicht bemerkt, dass er eigentlich in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung gehört, da sein abstruser, infantiler Geisterglaube nun wahrlich keine "Privatsache" ist, sondern viele weitere Menschen, die leider ebenso anfällig für derlei Erkrankungen sind, massiv beeinflusst. So auch meinen besagten Freund Faulfuß, denn der hat sich des Popen Anweisung zum Umgang mit dem Gehörnten schon längst zu eigen gemacht:<br />
<br />
<blockquote>So hatte Franziskus in der Vergangenheit Priestern empfohlen, lokale Exorzisten hinzuzuziehen, sollten sie im Beichtstuhl Zeuge großer spiritueller Unordnung werden.</blockquote><br />
Gut, Fauli ist kein Priester und sein Eso-Blog kein Beichtstuhl – aber warum sollte man es da auch so genau nehmen! Während dort nämlich unverhohlen und fleißig Werbung für <a href="http://hinter-den-schlagzeilen.de/ist-segnen-in" target="_blank">esoterische Abzocker</a> gemacht wird, ist der Exorzismus im Kommentarbereich stets aktiv: Blasphemische – also allzu kritische – Kommentare werden brav getilgt und literweise mit Weihwasser und Papsturin besprüht, um die "spirituelle Ordnung" nicht zu gefährden. <i>Endlich</i> verstehe ich diese Zensur – dem Popen sei's gedankt – und weiß damit auch, wer zur Hölle jener ominöse Poltergeist des Popen sein muss ...<br />
<br />
Ich versichere reinen und lodernden Herzens: Der Exorzismus wirkt nicht, und ein Gespräch mit mir und anderen Atheisten endet auch niemals böse – ganz im Gegenteil. :-)<br />
<br />
<a href="https://i.imgur.com/7ZmQbQw.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/7ZmQbQw.jpg" width="400" height="225" data-original-width="700" data-original-height="394" /></a><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com27tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-41604391527464376992017-12-12T11:09:00.000+01:002017-12-12T11:09:17.190+01:00Ökologismus: Die Religion der Vernebelten<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Vor zwei Wochen habe ich mit Interesse und großem Vergnügen bei <i>spektrum.de</i> die Glosse "Was wäre, wenn Weltretter gar nicht die Welt retten möchten?" von Vince Ebert <a href="http://www.spektrum.de/kolumne/was-waere-wenn-weltretter-gar-nicht-die-welt-retten-moechten/1520855" target="_blank">gelesen</a>. Dabei handelt es sich um einen – freilich stark komprimierten und selbstredend nicht alle Facetten beleuchtenden – Text zum komplexen Thema "Ökologie", das Ebert mit einem Zitat von <a href="https://www.perlentaucher.de/buch/josef-h-reichholf/die-falschen-propheten.html" target="_blank">Prof. Josef Reichholf</a> zusammenfasst:<br />
<br />
<blockquote>Der Ökologismus hat sich vor einem Dritteljahrhundert der Ökologie bemächtigt und zu einem religionsartigen Lebensmodell entwickelt, das uns in immer stärkerem Maße vorschreibt, was zu tun und zu lassen ist.</blockquote><br />
Den lesenswerten Beobachtungen Eberts kann ich – gänzlich unwissenschaftlich und aus rein persönlichen Erfahrungen heraus, wie das auf diesem Gebiet allgemein üblich ist – nur beipflichten: Der "Ökologismus" als Religionsersatz begegnet mir seit Jahren (eher: seit Jahrzehnten) in immer radikalerer und stets vehement missionierender Form – und er ist dabei keineswegs nur auf diverse "NGOs" beschränkt, sondern hat sich bereits bis weit in die – meist "bürgerliche" oder sich dafür wähnende – Gesellschaft ausgebreitet.<br />
<br />
Ob es nun darum geht, beispielsweise "Wale zu retten", indem man einen kapitalistischen "Erlebnistourismus" wie "Whale watching" etabliert; ob man besonders "niedliche" Tiere wie beispielsweise den Pandabären instrumentalisiert, der inzwischen strikt geschützt wird, während weniger "niedliche" Tiere weiterhin gnadenlos und oft unbeachtet ausgerottet werden; oder ob es um das leidige Thema der "gesunden" Ernährung geht, zu der es selbst in der Wissenschaft fast so viele unterschiedliche Thesen wie Lehrstühle gibt – letztlich verfolgt die ökologistische Religion doch allzu oft ganz andere Interessen, die eher mit persönlichem Profit und weniger mit Ökologie zu tun haben. Ebert bringt ein hübsches Beispiel dafür:<br />
<br />
<blockquote>Können Sie sich noch an den Skandal um Brent Spar erinnern? Greenpeace behauptete damals, dass die Ölplattform so stark mit Giftstoffen belastet wäre, dass eine Versenkung im Meer das Ökosystem dort hochgradig belasten würde. Die Behauptungen über die Schadstoffe waren nachweislich aus der Luft gegriffen, und die Umweltorganisation entschuldigte sich später dafür. Dennoch wurde das Ungetüm für 60 Millionen Euro an Land entsorgt. Hätte man es stattdessen im Nordatlantik versenkt, wäre es sehr schnell zu einem Lebensraum für Meerestiere geworden. Salopp gesagt hat Greenpeace den Shell-Konzern gezwungen, 60 Millionen Euro für die Zerstörung eines seltenen Korallenriffs auszugeben.</blockquote><br />
Ein weiteres Exempel ist die aktuelle, unsägliche Debatte um Glyphosat, die ebenfalls größtenteils kampagnenartig und weniger bzw. gar nicht mit Fachwissen geführt wird. Auch hier zeigt sich die religiotische Tendenz des Ökologismus', bestimmte Produkte, Ereignisse oder Aspekte herauszugreifen, ohne einen Blick über den jeweiligen, sehr begrenzten Tellerrand hinaus zu wagen: Wer – aus welchen "ökologischen" Gründen auch immer – gegen den Einsatz von Glyphosat ist, muss logischerweise auch gegen den Einsatz aller anderer Herbizide in der Landwirtschaft – und selbstverständlich auch im eigenen Garten bzw. auf der gepflasterten Zufahrt zur SUV-Garage – sein. Alles andere ist populistischer Schmonzes und letzten Endes nichts weiter als eine der üblichen Ablenkungen vom eigentlichen Problem. Die naheliegende Frage, wie eine Landwirtschaft aussehen müsste, die auch ohne den Einsatz von Herbiziden die wachsende Weltbevölkerung ernähren könnte bzw. ob das überhaupt sinnvoll oder machbar wäre, kommt im Kontext der Anti-Glyphosat-Kampagnen schlicht gar nicht vor. Die Monstranz wird dennoch tapfer hochgehalten.<br />
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Ebenso sind "Bio-Produkte" aus meiner unmaßgeblichen Sicht inzwischen oft nichts weiter als Nebelkerzen der Reklame, die in erster Linie – wie sollte es in Kapitalistan auch anders sein – Profitzwecken dienen. Letzte Woche im Supermarkt sah ich doch allen Ernstes Kiwi-Früchte aus Neuseeland, die mit dem Label "Bio" angepriesen wurden – für weniger als zwei Euro für sechs Stück, hübsch verpackt in Plastikfolie. Da freut sich die Natur ein dickes, eiterndes Loch in den Bauch. Und diese absurde Liste ließe sich fast beliebig ins schier Unendliche verlängern.<br />
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Vince Ebert beschließt seinen Beitrag mit einer Anekdote, die ich hier nicht unerwähnt lassen kann:<br />
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<blockquote>Neulich kam ich übrigens mal in der Fußgängerzone mit einem jungen Umweltschützer ins Gespräch. Als ich ihn fragte, warum seine Organisation denn immer nur gegen Pelzmäntel demonstriert, aber nie gegen Lederbekleidung, zuckte er mit dem Schultern: "Weil man ältere Damen risikoloser anpöbeln kann als die Hells Angels!"</blockquote><br />
In diesem Sinne: Amen.<br />
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(Oder vielleicht doch eher ein satirisches "Fuck you".)<br />
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<b>Take me already</b><br />
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<a href="https://i.imgur.com/UoCFamg.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/UoCFamg.jpg" width="400" height="454" data-original-width="800" data-original-height="907" /></a><br><center><i>(<a href="https://warandpeas.com" target="_blank">warandpeas.com</a>)</i></center></span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com26tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-46501526332411807782017-12-11T08:29:00.000+01:002017-12-11T08:58:29.945+01:00Der WDR, der "Verfassungsschutz" und die "Linksextremen"<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Falls sich jemand schon einmal gefragt hat, welches eines der drängendsten Probleme des germanischen Teils Kapitalistans ist: Dazu gab es am Wochenende beim <i>WDR</i> eine passende, ohrenklatschende Antwort, die man sich genüsslich und in unverfälschter, realsatirischer Reinform einverleiben sollte, bevor hier weitergelesen wird.<br />
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Ein nicht namentlich genannter Redakteur, ein abhängiger, bedauernswerter Praktikant oder ein entlaufener Irrer aus einer geschlossenen Anstalt durfte dort, wo neuerdings das bislang schon grausige Webdesign nun durch ein dumpf-phone-ähnliches "Kachellayout" das ästhetische Empfinden eines jeden Besuchers <a href="https://i.imgur.com/PwaGdaj.jpg" target="_blank">böse beleidigt</a>, mal so richtig vom braunen Leder ziehen. Unter dem vielsagenden bzw. hanebüchenen und durch das boulevardeske Fragezeichen erst recht irreführenden Titel "Linke Gewalt – blind auf dem linken Auge?" war dort zu <a href="https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/westpol-linke-gewalt-100.html" target="_blank">lesen</a>:<br />
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<blockquote>2014 gab es 1.261 linksextreme Straftaten. Im vergangenen Jahr waren es 1.576. Die Zahl der gewaltorientierten Linksextremisten stieg von 740 (2014) auf 970 (2016). Den Verfassungsschützern fällt auf, dass sich die Gewalttäter zunehmend vernetzen. Dadurch gebe es eine stärkere Mobilisierung auch mit ausländischen linksextremen Gruppen.</blockquote><br />
Sapperlot – da weiß man gar nicht, was man dazu sagen soll! Diese Terroristen wollen uns alle umbringen! – Oder vielleicht doch nicht? Gibt es möglicherweise einen klitzekleinen Unterschied zwischen "linksextremen" und rechtsextremen Straftaten oder gar "Mobilisierungen" bezüglich des Widerstandes? Als "linksextremistische Gewalttat" wird in Kapitalistan beispielsweise schon der passive (!) Widerstand gegen polizeiliche Räumungen (Sitzblockaden etc.) – beispielsweise bei Demonstrationen – gewertet, ebenso wie "Vermummungen", "ziviler Ungehorsam" oder andere strafrechtlichen Lächerlichkeiten. In welchem Verhältnis steht das bitte zur dumpfen rechten Gewalt, die sich fast immer ganz direkt gegen Menschen und deren Gesundheit bzw. Leben richtet? Sind in der <i>WDR</i>-Redaktion nun auch die "Verfassungsschützer", die selbstverständlich nicht die Verfassung, sondern den kapitalistischen Faschismus – also die Superreichen – schützen, maßgeblich am Werke?<br />
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Eine mögliche Antwort findet sich gleich im ersten Absatz des unsäglichen Textes, in dem ein ebensolcher "Verfassungsschützer", nämlich Burkhard Freier (Leiter des "Verfassungsschutzes" NRW), mit einer geradezu anklagenden, mahnenden Aussage zitiert wird: Das Ziel der "Linksextremen" sei<br />
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<blockquote>auch die Abschaffung des Systems, des kapitalistischen Systems.</blockquote><br />
"Nein!" – "Doch!" – "Oh!" – Da brat mir doch einer eine(n) Storch! Ja, Herr Freier, genau das <i>ist</i> ein essenzielles Kernthema linken Protestes gegen den Kapitalismus – es ist erfreulich, dass Sie das nach 200 Jahren nun auch endlich herausgefunden haben. Das hat jedoch nichts mit der "Verfassung" der BRD zu tun, denn die ist weder kapitalistisch, noch kommunistisch oder sonstwie politisch instrumentierbar – dafür aber strikt sozial, wenn auch heute nur noch auf dem vergilbten Papier und nicht mehr realiter. Wer handelt hier also seit Jahrzehnten verfassungswidrig? Vielleicht sollte der Mann seinen Job wechseln und Parteisprecher der AfD, der CDU, der FDP oder der SPD werden – dort wäre er gewiss besser aufgehoben und könnte seinen wirren, devoten Wahn, das absurde Vermögen der Superreichen unbedingt beschützen zu wollen, viel besser ausleben. Ein weisere Wahl wäre wiederum eine geschlossene psychiatrische Anstalt.<br />
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Dem <i>WDR</i> schlage ich indes eine Namensänderung vor: Eine Bezeichnung wie "WDK" ("Westdeutscher Kapitalfunk") oder "WEN" ("Willfährige Erfüllungsgehilfen der Niedertracht") wäre angesichts dieses Propagandatextes, der in der Tat jeden tolerierbaren Rahmen sprengt, nur allzu angemessen.<br />
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<b>[Rechter] Terror</b><br />
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<a href="http://i.imgur.com/8gfinP3.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="http://i.imgur.com/8gfinP3.jpg" width="400" height="575" data-original-width="650" data-original-height="935" /></a><br />
<br />
<i>(Zeichnung von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Schlichter" target="_blank">Rudolf Schlichter</a> [1890-1955], in: "<a href="http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/simpl" target="_blank">Der Simpl</a>", Nr. 1 vom 28.03.1946)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com9tag:blogger.com,1999:blog-2231846182703939878.post-39062849796666196662017-12-08T13:35:00.000+01:002017-12-08T13:37:07.325+01:00SPD, CSU und Linkspartei: Modern und gerecht im Kapitalismus<div style="text-align: justify;"><span style="font-family: "Arial", "Helvetica", sans-serif;"><br />
Niemand muss mehr einen satirischen Text schreiben – die SPD übernimmt diesen Job liebend gerne, und das sogar ohne gefragt zu werden:<br />
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<b>Chulzens SPD</b><br />
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<a href="https://i.imgur.com/AfRy6Ph.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/AfRy6Ph.jpg" width="400" height="242" data-original-width="515" data-original-height="311" /></a><br />
<center>"Das ist unser Weg: Modern und gerecht." (Dezember 2017)</center><br />
Da kreischen die Synapsen, da klappern die Schräubchen und da knirscht der braune Sand im kaputten Getriebe, dass es eine wahre Wucht ist. Und weil mir zu diesem kafkaesken, geradezu aus der Zeit gefallenen Bild der Orwell'schen Parole am roten (*glucks*) Rednerpult aus der Hölle des blanken, stinkenden Irrsinns nichts weiter einfällt, ziehe ich den Kreis etwas weiter und begebe mich in die böse Schlangengrube der bayerischen Schwesterpartei, die inzwischen vor lauter Korruption und Faschismus nicht einmal mehr laufen kann:<br />
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<ul><li>Du fandest, Stoiber war ein intellektueller, menschenfeindlicher Tiefpunkt, der nicht mehr unterboten werden könne?</li>
<li>Du hast dich geirrt und bekamst Seehofer.</li>
<li>Nach Seehofer könne es nun aber wirklich nicht mehr schlimmer und korrupter werden, warst du dir sicher?</li>
<li>Und wieder lagst du falsch, denn nun steht Söder vor der Tür und brüllt "Ausländer raus!", während er sich die Taschen vollstopft und roboterhaft weitere rechtsradikale Floskeln absondert.</li>
<li>Nun endlich glaubst du, das untere Ende der Schlips-Borg-Verkommenheit sei damit aber wirklich, wirklich erreicht, denn noch tiefer könne selbst die Mafia nicht mehr sinken? Und du musst nicht lachen?</li>
</ul><center><i>(To be continued, endlessly ...)</i></center><br />
Was für ein Segen, dass wir die Linkspartei haben, die uns allesamt aus diesem himmelschreienden Jammertal ins kapitalistische Paradies zurückführen wird. Und <i>das</i> verstehen die FähnchenschwenkerInnen in Kleinbloggersdorf, die dieses lächerliche Abziehbild der SPD wie von Sinnen bewerben, keineswegs als Drohung. So "modern und gerecht" wie die SPD ist die Linkspartei noch allemal. Diesmal aber "in echt" und nicht bloß "gelogen". Da kannste drauf wetten! Wirklich! Ganz ehrlich! Der Kapitalismus ist voll gut, wenn man an ein paar Schräubchen dreht! Das sagt ja sogar <a href="http://narrenschiffsbruecke.blogspot.de/2017/10/die-fahnchenschwenker-und-ihre-jeanne.html" target="_blank">Jeanne d'Agenknecht</a>, und die muss es ja wissen, schließlich hat sie studiert und keinerlei Interesse an Geld und Macht. <br />
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Die stramme Rebellin würde auf ihre fast 10.000 Euro monatlich als Bundestagsabgeordnete auch sofort verzichten, wenn dadurch der richtige politische Weg erreichbar wäre! Leider ist das aufgrund der Chulz-SPD und der Söder-Mafioso nicht der Fall, also muss sie das Geld wohl oder übel nehmen. Das tut – na ja, zumindest in der Parteitheorie – ein kleinwenig weh, aber ein paar Lebensmittel braucht die Dame ja auch. Wir wollen ja nicht, dass sie verhungert. Dass ihr Gatte als ehemaliger Bundesminister und Ministerpräsident längst bis zum Lebensende ausgesorgt hat und mehr als genug Kohle in die "Bedarfsgemeinschaft" des Ehepaars "einbringt", soll da gar nicht weiter stören. Man nimmt eben gerne in solchen Kreisen, und da grätscht auch kein Amt herein, das den "Bedarf prüft". Das betrifft in Kapitalistan schließlich nur die Ärmsten, die auch den letzten Geldeingang auf dem Konto in Höhe von drei Euro rechtfertigen müssen.<br />
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Und da treffen sich all diese Figuren des kapitalistischen Reigens, den sie munter in Richtung Eigennutz und Abgrund mittanzen, wieder: Weder ein Chulz, noch ein Stoiber, ein Seehofer, ein Söder, ein Lafontaine oder wer auch immer muss sich jemals wieder Sorgen darüber machen, wie zur Hölle nächsten Monat die Miete oder die Stromrechnung bezahlt werden soll. Da geht es eher um solche Fragen wie: "Welche/n Posten wird die Herrschaft mir in der Anschlussverwertung wohl anbieten und was bekomme ich da fürs Nichtstun?" Wenn es ganz schlecht läuft – wie bei Stoiber, der nun wirklich zu dumm ist, um sich die Schuhe zuzubinden – muss man eben zähneknirschend nach Brüssel und dort zumindest so tun, als arbeite man für das zusätzliche Geld. Soviel Aufwand müssen geringfügig schlauere Mafioso wie Schröder, Fischer, Koch & Co. gar nicht betreiben - da reicht es, zwei-, drei- oder viermal im Jahr auf einer Tagung in einem Luxushotel irgendwelchen Blödsinn in Mikrophone abzusondern und schon rauscht der Geldsegen.<br />
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Wenn das alles nicht "modern und gerecht" ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Es wird wirklich mal wieder Zeit für eine GroKotz. Nicht nur in der SPD sehnen sich so viele nach den sicheren Pfründen, die ihnen ein sorgloses Leben bis zur Bahre ermöglichen. Ich tue das ebenfalls.<br />
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<b>Die weiße Weste</b><br />
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<a href="https://i.imgur.com/n1JI0gp.jpg" imageanchor="1" ><img border="0" src="https://i.imgur.com/n1JI0gp.jpg" width="400" height="254" data-original-width="1000" data-original-height="636" /></a><br />
"Wie sich der kleine Max die Anwendung des Säuberungsgesetzes vorstellt ..."<br />
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<i>(Zeichnung von Helmut Beyer [1908-1962], in: "<a href="http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/simpl" target="_blank">Der Simpl</a>", Nr. 9 vom August 1946)</i><br />
</span></div>Charliehttp://www.blogger.com/profile/15393685315980066229noreply@blogger.com12