Wie immer man auch den "kritischen Journalismus" der Vergangenheit – also in der Vor-"Content"-Zeit – beurteilen mag, der zeitgenössische Zustand des kritischen Journalismus ähnelt mehr denn je einem Patienten auf der Intensivstation. Sicherlich gibt es sie noch, die Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen großer Zeitungen, Magazine und öffentlich-rechtlicher Sender, die Geschichten ausführlich recherchieren.
Einige. Die Großzahl der festangestellten Journalisten aber hat mit dieser Tätigkeit nur noch wenig zu tun: Vielmehr sichten sie Material der Nachrichtenagenturen, wählen aus und redigieren, erstellen das Layout und laden Bilder herunter. Sie verarbeiten vorgefertigtes Material und auf dieser Grundlage schreiben sie auch ihre Kommentare. Und dies mit immer weniger Zeit und mit immer weniger Kollegen, der Arbeitsdruck auf festangestellte Journalisten ist größer geworden. Dazu zählt nicht nur, dass der zu bewältigende Informationsfluss durch technische Möglichkeiten wie dem Internet angewachsen ist und sich die Zahl der Informations-Kanäle vervielfacht hat. Dazu zählt auch die wachsende Verunsicherung durch eine Personalpolitik der Verlage, die nicht mehr vor dem Ausstieg aus dem Tarifvertrag, vor dem Auslagern kompletter Redaktionsteile und dem Auswechseln ganzer Lokalredaktionen zurückschrecken.
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