Donnerstag, 24. September 2009

Das Lügengrab. Über die Gefahren des Atommülllagers Asse

Schon bald könnte der niedersächsische Salzstock Asse einstürzen und Atommüll aus 126.000 Fässern freisetzen. Über Jahrzehnte haben alle - die Energiewirtschaft, die Politik und die Wissenschaft - die Öffentlichkeit getäuscht. (...)

In Norddeutschland sind von 255 Salzbergwerken 89 abgesoffen, jedes anders, auf eigene Art. Asse I etwa lief einfach voll Wasser, leise und langsam, die Menschen über Tage bemerkten es gar nicht. Kalischacht Sascha bei Hedwigsburg hingegen, nur sieben Kilometer von der Asse entfernt, brach für alle sichtbar zusammen. Die Erde gab an vielen Stellen nach, es bildeten sich Senken; 15 Jahre später folgte eine erdbebenähnliche Erschütterung, ein Krater tat sich auf und füllte sich mit Wasser – noch heute ein See von 100 Meter Durchmesser.

Wieder anders das Bergwerk Hercynia, 20 Kilometer südlich der Asse. Es begann wie in Asse II mit einem täglich zulaufenden Rinnsal, das zu einer Flut von 100000 Litern anschwoll. Die Arbeiter bauten ungerührt weiter Salz ab, bis die Frühschicht eines Tages »donnerartiges Getöse« hörte. Eine Lawine aus Wasser und Schlamm stürzte auf sie zu, Geröll und Holzverschalungen mit sich reißend. Mit Not konnten sie sich aus der Grube retten.

Mit Asse II wird es wieder ganz anders kommen. Während bei Hercynia mit dem Einsturz des Schachts die Katastrophe vorbei war, würde sie beim Schacht Asse II erst beginnen. Seine riesigen Hohlräume fördern die Bildung von Rissen, Spalten und Fugen. Hätten sich die 126.000 Fässer erst einmal aufgelöst, würden sich die verseuchten Lösungen in alle Richtungen ausbreiten. Die Grundwässer bei der Asse gehören zum Einzugsbereich der Weser, Hydrologen vermuten auch Verbindungen zur Elbe. Das Ende der Asse würde weit über die Region hinaus strahlen.

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