Samstag, 14. November 2009

Musterland Bolivien

Wachstum, solide Staatsfinanzen, beispielhafte Sozialprogramme: Regierung Morales beeindruckt mit Wirtschaftserfolgen selbst den IWF

Applaus von unerwarteter Seite bekommt derzeit Boliviens Linksregierung. Überraschend deutlich lobte der für sein marktradikales Weltbild bekannte Internationale Währungsfonds (IWF) die »Bewegung zum Sozialismus« (MAS). Mit einer »angemessenen« und »vorsichtigen« Wirtschaftspolitik habe die Morales-Administration der weltweiten Krise die Stirn geboten. Die zweitärmste Volkswirtschaft Südamerikas kann im Jahr 2009 ein Wachstum von vier Prozent verzeichnen, lobte IWF-Chefanalyst Gilbert Terrier vergangene Woche bei der Präsentation des Berichts »Ökonomische Perspektiven der Amerikas 2009«. (...)

Das war nicht immer so. Noch in den 90ern galt Bolivien als Musterknabe des »Washington Consensus«. Vorgängerregierungen befolgten seit den 80er Jahren die Rezepte des Währungsfonds. Eins zu eins wurden dessen Strukturanpassungsmaßnahmen (SAP) umgesetzt: drastische Absenkung der Staatsausgaben, Privatisierung von Gas- und Ölbusiness, Bergbau, Renten- und Gesundheitssystemen, von Fluglinien, Telekommunikationsanbietern, Wasser- und Stromversorgung sowie Liberalisierung des Bankensystems. Genau diese gierige Rücksichtslosigkeit aber führte in Bolivien letztlich zur Entmachtung der Verfechter neoliberaler Politik.

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Anmerkung: Möge diese gierige Rücksichtslosigkeit, die weltweit immer weiter um sich greift, doch bitte überall - auch in Deutschland - ebendiese Folgen haben.

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