Welternährungsgipfel - und der Hunger geht weiter
- Am Hunger haben die westlichen Staatschefs kein Interesse.
Derzeit hungern über eine Milliarde Menschen auf der Welt. Für sie war der Welternährungsgipfel Anfang Woche in Rom ein Schlag ins Gesicht. Ein hochrangiger Weltgipfel hätte es werden sollen. Doch ein Teil der Welt – namentlich die reichen Staaten – fühlt sich für die Ernährungskrise offensichtlich nicht verantwortlich. Sie schickten nur die zweite Garde ihrer RegierungsvertreterInnen.
Die erste Garde diskutiert lieber unter sich, etwa im Rahmen der G20-Staaten. Den Uno-Organisationen messen sie immer weniger Gewicht bei. Der Uno-Gipfel war so auch ein Affront gegenüber den armen Staaten von Afrika, Lateinamerika und Asien. Deren Oberhäupter blieben in Rom weitgehend allein. Auch die Schweiz machte sich die Boykotthaltung der mächtigen Länder zu eigen und schickte – anders als unsere Nachbarländer – nicht einmal einen Minister oder eine Ministerin nach Rom. Eine sehr vage Abschlusserklärung, die bereits zu Beginn der Konferenz verabschiedet wurde, vervollständigt die magere Bilanz des Gipfels. Weder wurden Gelder versprochen noch Massnahmen beschlossen, um an der Situation der Hungernden etwas zu ändern.
(Weiterlesen)
- Konzentrierte Macht - eine Handvoll transnationaler Konzerne kontrolliert weltweit Landwirtschaft und Nahrungsgütererzeugung
Nach dem UN-Welternährungsgipfel in Rom, der letzte Woche mit einer wirkungslosen Absichtserklärung zur Reduzierung des weltweiten Hungers zu Ende ging, lohnt ein näherer Blick auf die Profiteure globaler Nahrungsmittelungerechtigkeit. Wo früher Lebensmittel angebaut wurden, wachsen für die Tanks unserer Bio-Autos heute Eukalyptus, Ölpalmen und Zuckerrohr. Produktivitätssteigerung durch Traktoren und Erntemaschinen und die "Grüne Revolution" kommen Entwicklungsländern kaum zugute, sie exportieren für die Industrieländer. Statt dessen importiert Mexiko Mais aus den USA, Brasilien Weizen.
Die Macht des "unsichtbaren Giganten" Agrobusiness ist heute in hohem Maße konzentriert. Mit dreistelligen Milliardenumsätzen ähnlich der Ölindustrie bilden eine Handvoll multinationaler Mutterunternehmen wie ConAgra, Monsanto, Cargill, Continental, Archer Daniels Midland (USA), Louis Dreyfus (Frankreich), Bunge and Born (Argentinien) und ein Dutzend Tochterfirmen einen soliden Machtblock.
(Weiterlesen)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Es wäre schön, wenn Du nicht "anonym" kommentierst - falls Du kein passendes Profil hast, denk Dir doch einfach einen passenden Nicknamen aus und trage diesen unter "Wählen Sie eine Identität aus: Name/URL" ein (das Feld "URL" kannst Du dann einfach frei lassen). Ansonsten geht Dein Kommentar - falls er mal im Spam-Ordner landet - in den zunehmenden und stets "anonymen" Spam-Botschaften allzu leicht verloren. Vielen Dank! :-)
Wichtig: Bitte den geschriebenen Kommentar vor dem Abschicken markieren und in die Zwischenablage kopieren, damit er nicht im Nirwana verschwindet, falls der Text (was hier aus mir unbekannten Gründen leider gelegentlich vorkommen kann) beim ersten Versuch nicht ankommen sollte.
Entschuldigen muss ich mich für die furchtbare "Captcha-Abfrage": Die stammt nicht von mir (ich habe diesen Bullshit in den Blogeinstellungen ausdrücklich für alle - also auch für anonyme - Poster abgeschaltet), sondern vom großen Bruder Google persönlich - und ich habe keinerlei Einflussmöglichkeiten darauf.
Kommentare zu Postings, die älter als drei Wochen sind, werden wegen des Spamschutzes nicht sofort freigeschaltet.