Samstag, 12. Dezember 2009

Von Hochschulmanagern und ExzelLenzen – und Protesten dagegen

Hochschulen sollen – nach Ansicht mancher Think Tanks – wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden und "im Wettbewerb" untereinander stehen. Nicht mehr Rektoren, sondern "Hochschulmanager" sollen die Universitäten "führen". Demokratie und die Idee der Bildung als Menschenrecht bleiben dabei zunehmend auf der Strecke. Dieter Lenzen, "Hochschulmanager des Jahres 2008" und bisher Präsident an der FU Berlin, ist dieser Tage als neuer Präsident der Uni Hamburg vorgesehen. Studis Online zeigt, warum das zu Protesten führt und was die Hintergründe sind.

Universitäten werden in den letzten Jahren in der öffentlichen Diskussion fast nur noch unter betriebswirtschaftlichen Aspekten betrachtet. Schlagworte wie "Konkurrenz", "Elite", und "Wettbewerb" spielen dabei eine immer größere Rolle. Dass Universität ihrer Idee nach jedoch wesentlich mehr ist, als nur eine "Lernfabrik" und ein "Karrieresprungbrett", wird dabei übersehen. Wie in privatwirtschaftlichen Unternehmen soll so ein effizientes output-orientiertes Universitätsmanagement gewährleistet und gesellschaftliche Einflussnahme auf den Lehr- und Forschungsbetrieb reduziert werden. Gleichberechtigte demokratische Mitbestimmung der Studierenden und Lehrenden in der Selbstverwaltung, als wichtige Errungenschaft der Nachkriegszeit, wird derzeit ersetzt durch externe Hochschulräte und Uni-Führungspersonal, die die Unis autoritär von oben herab "regieren" sollen. All diese Entwicklungen kamen jedoch nicht zufällig. Verschiedene Akteure und Lobbygruppen waren und sind an der Umgestaltung der Hochschullandschaft direkt und indirekt beteiligt.

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