Montag, 11. Januar 2010

Merkels Neujahrsansprache: Spiele statt Brot

Was Angela Merkel mit ihrer Neujahrsansprache wirklich sagen wollte, darüber haben auch schon andere gerätselt. So versuchte sich etwa die Süddeutsche Zeitung an einer "radikal-ehrlichen" Version dieser Ansprache ans Volk. Doch man braucht eigentlich nicht in Ironie zu flüchten, um die "wahre Rede" der Kanzlerin zu erfassen, dazu genügt es, die tatsächlich gehaltene Neujahrsansprache einmal etwas genauer nachzulesen. Es ist eine Rede wie aus einem Sprachgenerator altbekannter Redeversatzstücke. Was die Kanzlerin konkret verspricht, sind Spiele statt Brot. (...)

Merkels Vorschläge dafür, dass sich eine solche Krise nie mehr wiederhole, sind gleichfalls nahezu identisch mit denen [von] vor einem Jahr: "Dazu müssen und werden wir weiter entschieden daran arbeiten, neue Regeln auf den Finanzmärkten einzuführen, die das Zusammenballen von Maßlosigkeit und Verantwortungslosigkeit in Zukunft rechtzeitig verhindern", so hieß es zum Jahrswechsel 2010. Im letzten Jahr sprach sie von der "Chance für internationale Regeln". Aber was ist im Verlauf des zurückliegenden Jahres an neuen Regeln eingeführt worden? / "Nichts, aber auch gar nichts haben die Regierenden zur Entschleunigung der Finanzmärkte getan", schrieb vor wenigen Tagen Robert von Heusinger in der Frankfurter Rundschau. Und wurde nicht die Bankenregulierung auf internationaler Ebene noch jüngst unter dem massiven Einfluss gerade der deutschen Unterhändler bis 2012 auf die lange Bank geschoben?

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1 Kommentar:

  1. Nicht ohne Grund steht Kanzlerin Merkel jetzt auch in der CDU unter Kritik. Sie sollte endlich einmal ein Paket zusammen mit ihren Ministern entwickeln, dass uns aus der Krise heraus führen wird. Gute Vorsätze helfen dabei nicht. Ich hoffe es geht irgendwann wieder bergauf.

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