Sonntag, 29. August 2010

Globalisierung: Indien will Arbeitsplätze in die USA verlagern - aus Kostengründen

Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Löhne sinken: In den USA hat das nun erstaunliche Konsequenzen. Laut Financial Times lohnt es sich für indische Call-Center-Betreiber, Arbeitsplätze in die Vereinigten Staaten zu verlagern - denn die Gehälter sind inzwischen ähnlich niedrig wie in ihrer Heimat.

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Anmerkung: Wie lange dauert es eigentlich noch, bis endlich ein Aufschrei durch die Welt geht? Diese Art der Globalisierung (die man besser als gezielte globale Ausbeutung und Verarmung bezeichnen müsste) ist so dermaßen grotesk, dass es jedem Milchmädchen (das ist nicht entwertend gemeint) auffallen müsste. Wer sich hier jedoch einige aufklärerische Hinweise vom ehemaligen Nachrichtenmagazin erhofft, wird wie immer enttäuscht.

Die Abwärtsspirale dreht sich immer weiter. Wie weit sollen nach dieser "Logik" die Löhne denn noch sinken, während sämtliche Preise, Mieten, Gebühren etc. selbstredend weiter steigen? Solange diesem Irrsinn nicht endlich Einhalt geboten wird, wird die "Elite" weiter ihr perfides Ausbeutungsspiel spielen und ihre "Rendite" abschöpfen - auch bis aufs Blut.

Man kann an diesem Beispiel doch klar und deutlich sehen, worauf das hinausläuft. Verkürzt dargestellt läuft es so ab: Die USA verlagern massenweise Arbeitsplätze nach Indien. Dort freut man sich, nimmt das "Angebot" fleißig in Anspruch, natürlich zu wesentlich geringeren Löhnen als in den USA. Dann fangen die Löhne in Indien wegen des "Erfolges" langsam an zu steigen, während zeitgleich die Löhne in den USA aufgrund der entstandenen Massenarbeitlosigkeit (und entsprechender begleitender Zwangs- und Drangsalierungsgesetze, wie hierzulande Hartz IV) rapide sinken, bis sie unter das gestiegene indische Niveau gefallen sind. Nun dreht man den Spieß einfach um und geht den umgekehrten Weg - die Menschen in den USA freuen sich, weil sie nun wieder Jobs haben (wenn auch zu einem erbärmlichen Lohn), während die Menschen in Indien in die Röhre gucken und schnell wieder verarmen. - Und wie sieht die dritte Runde in diesem neoliberalen Irrsinnsspiel aus? - Die Frage kann sich wohl jeder selbst beantworten.

Nur die elitären Damen und Herren lachen sich wieder einmal ins Fäustchen, lehnen sich entspannt zurück und sehen grinsend dabei zu, wie ihre Geldspeicher sich bis unters Dach füllen.

Danke, lieber Spiegel, dass du deinen Lesern die Welt nicht erklärst, sondern sie noch selber denken lässt.

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