Samstag, 23. Oktober 2010

Die Demontage des Sozialstaates, Beispiel Dänemark

(...) Ein Jahr vor den im November 2011 anstehenden Parlamentswahlen ist der Kampf um den Erhalt des dänischen Sozialstaats so zu einem zentralen Thema der Politik geworden. Die Bevölkerung reagiert mit wachsender Unzufriedenheit auf die seit 2001 von konservativen und liberalen Parteien betriebene Politik der Steuersenkungen für die reichsten Schichten der Bevölkerung und Privatisierungen bislang öffentlicher Unternehmen, die zu einem massiven Zerfall der bisherigen Sozialprogramme und zu massiver Umverteilung von unten nach oben geführt haben. Trotzdem legte die Regierungskoalition im Sommer gemeinsam mit der ultrarechten Dänischen Volkspartei Einsparpläne in einem Umfang von 24 Milliarden Kronen (etwa 3,22 Milliarden Euro) vor, um die Konvergenzkriterien der EU zu erfüllen, obwohl Dänemark – dessen Bevölkerung die Einführung des Euro vor zehn Jahren in einer Volksabstimmung abgelehnt hatte – dazu gar nicht verpflichtet ist. Schon im Juni hatten 80.000 Menschen in Kopenhagen gegen diese Pläne demonstriert.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Da reibt man sich ungläubig die Augen: Überall in Europa werden dieselben Deformationspläne seit fast 10 Jahren oder länger in die Tat umgesetzt - und in Dänemark werden sogar EU-Vorgaben durchgepeitscht, obwohl die Bevölkerung des Landes den Euro seinerzeit abgelehnt hat ... da verschlägt es einem doch fast die Sprache und man fragt sich, ob es angesichts solcher wahnwitziger Meldungen (sofern sie denn überhaupt wahrgenommen werden, denn in Tagesschau & Co. kommen solche Informationen selbstredend nicht vor) auch noch Menschen gibt, die nicht an eine internationale neoliberale Verschwörung glauben.

Dass es inzwischen auch das ehemalige Vorzeigeland eines funktionierenden Wohlfahrtsstaates, Dänemark, getroffen hat, stimmt da sehr bedenklich. Überall dieselben Horrormeldungen, überall wird das Geld säckeweise in die Bunker der Reichen geschleppt, während die Bevölkerungen leer ausgehen und mit massiven Kürzungen konfrontiert werden.

Das Beispiel Dänemark macht mich fassungslos.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Es wäre schön, wenn Du nicht "anonym" kommentierst - falls Du kein passendes Profil hast, denk Dir doch einfach einen passenden Nicknamen aus und trage diesen unter "Wählen Sie eine Identität aus: Name/URL" ein (das Feld "URL" kannst Du dann einfach frei lassen). Ansonsten geht Dein Kommentar - falls er mal im Spam-Ordner landet - in den zunehmenden und stets "anonymen" Spam-Botschaften allzu leicht verloren. Vielen Dank! :-)

Wichtig: Bitte den geschriebenen Kommentar vor dem Abschicken markieren und in die Zwischenablage kopieren, damit er nicht im Nirwana verschwindet, falls der Text (was hier aus mir unbekannten Gründen leider gelegentlich vorkommen kann) beim ersten Versuch nicht ankommen sollte.

Entschuldigen muss ich mich für die furchtbare "Captcha-Abfrage": Die stammt nicht von mir (ich habe diesen Bullshit in den Blogeinstellungen ausdrücklich für alle - also auch für anonyme - Poster abgeschaltet), sondern vom großen Bruder Google persönlich - und ich habe keinerlei Einflussmöglichkeiten darauf.

Kommentare zu Postings, die älter als drei Wochen sind, werden wegen des Spamschutzes nicht sofort freigeschaltet.