(...) Seit 50 Jahren schreibt Ziegler an gegen das ungerechte Gefälle zwischen Erster und Dritter Welt; als einer der Ersten warnte er vor einer entfesselten Globalisierung. Wenn er in diesen Tagen an die Rednerpulte tritt, um sein aktuelles Buch "Der Hass auf den Westen" vorzustellen, trägt er einen dunklen Anzug mit Krawatte. "Je radikaler du sprichst, umso kleinbürgerlicher musst du aussehen", sagt Ziegler. Er ist inzwischen 76, aber er denkt nicht daran, seinen "Kampf der Ideen" aufzugeben. Nur selten ist er eine Woche lang am Stück zu Hause in Russin. In der Welt gibt es zu viel zu tun. (...)
Ziegler: Es wird einen Aufstand des Gewissens geben. Ich beobachte das Entstehen einer neuen, planetarischen Zivilgesellschaft. Egal ob es um diese Proteste bei G-8-Gipfeln geht, um Atommülltransporte oder wie bei euch um diesen Stuttgarter Bahnhof: Es gibt wieder Leute, die nicht mehr nur tun, was man ihnen diktiert, die ihre Freiheit umsetzen in Widerstand.
ZEIT: Gibt es ein Ziel, das diese Menschen eint?
Ziegler: Sie wissen, was sie nicht wollen, und niemand kann voraussehen, was daraus entsteht. Was sie aus ihrer Freiheit machen, ist das große Mysterium der Geschichte. Kennen Sie diesen Vers von Whitman: "He awoke at dawn and went into the rising sun ... limping." Er erwachte am frühen Morgen und ging der aufgehenden Sonne entgegen ... hinkend.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Absolute Leseempfehlung - Ziegler ist ein beeindruckender Mensch, der auch im hohen Alter nicht müde wird, die neoliberale Bande beim Namen zu nennen und uns ihre Taten bzw. deren Folgen immer wieder schonungslos direkt vors Gesicht zu halten: "Alle fünf Sekunden stirbt auf dieser Welt ein Kind an Hunger. So steht es im World Food Report der FAO, der Ernährungsorganisation der Uno. Alle fünf Sekunden, jetzt, während wir reden! Alle vier Minuten verliert ein Mensch sein Augenlicht, nur weil er zu wenig Vitamin A bekommt. Jeder sechste Mensch ist permanent schwerst unterernährt ..."
Ich zolle diesem Mann meinen vollsten Respekt - auch wenn ich seine Zuversicht bzw. seine Hoffnung auf den kommenden "Aufstand des Gewissens" nur bedingt teilen kann. Lasst uns weiter in Richtung der aufgehenden Sonne hinken. Trotz allem.
Ziegler: Es wird einen Aufstand des Gewissens geben. Ich beobachte das Entstehen einer neuen, planetarischen Zivilgesellschaft. Egal ob es um diese Proteste bei G-8-Gipfeln geht, um Atommülltransporte oder wie bei euch um diesen Stuttgarter Bahnhof: Es gibt wieder Leute, die nicht mehr nur tun, was man ihnen diktiert, die ihre Freiheit umsetzen in Widerstand.
ZEIT: Gibt es ein Ziel, das diese Menschen eint?
Ziegler: Sie wissen, was sie nicht wollen, und niemand kann voraussehen, was daraus entsteht. Was sie aus ihrer Freiheit machen, ist das große Mysterium der Geschichte. Kennen Sie diesen Vers von Whitman: "He awoke at dawn and went into the rising sun ... limping." Er erwachte am frühen Morgen und ging der aufgehenden Sonne entgegen ... hinkend.
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