Freitag, 3. Juni 2011

Die Privatisierung der Bildung auf dem Vormarsch - ein Bericht aus Absurdistan (Deutschland)

Staatliche Hochschulen kopieren das McDonald's-Prinzip: Sie suchen sich Franchise-Partner, verleihen ihre Professoren und vergeben akademische Abschlüsse über private Anbieter. (...)

Formal sind die Studenten an der Hochschule eingeschrieben, sie definiert auch die Zugangsvoraussetzungen. Die Lehrveranstaltungen finden aber an anderen Orten, etwa in Akademien oder Krankenhäusern statt. Der Franchisenehmer ist für die Räume, die Organisation und das Lehrpersonal zuständig. Die Lehrenden sind oft Professoren, die als Honorarkräfte ausgeliehen werden und dies als Nebentätigkeit erledigen.

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Anmerkung: Worüber die Financial Times Deutschland hier jovial, fast bewundernd berichtet, ist in seiner grotesken, schrillen Deformation fast nicht mehr beschreibbar. Es ist die fleischgewordene kapitalistische Horrormeldung für jeden wissenschaftlich Interessierten - gleichsam die Bankrotterklärung der "freien Wissenschaft", der Kniefall vor dem Kapital, der Beginn des Untergangs jeder freien wissenschaftlichen Forschung und Lehre.

Der neoliberale Wahnsinn hält weiter Kurs - von welcher Krise oder welchen Abgründen wird da eigentlich die ganze Zeit geredet? "Honorarprofessoren" in (unterbezahlter) Nebentätigkeit und "Franchisepartner" aus der Wirtschaft, die aus öffentlichen Töpfen und aus Studiengebühren immense Geldsummen erhalten - ja, das ist genau das, was unser bröckelndes Hochschulsystem braucht, um effiziente Sklaven zu produzieren - aber ganz gewiss keine gut ausgebildeten "freien Wissenschaftler".

Wie lange können sie ihr Zerstörungswerk, begleitet von der Propagandapresse, noch fortführen, bis der Siedepunkt erreicht ist? Sind die Schlips-Borg schon in der Überzahl - oder ist der große Rest der denkenden Bevölkerung in tiefer Resignation und/oder narkotischer Starre gefangen?

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