Samstag, 10. September 2011

Die Absurditäten des Wettbewerbes

Im Streit mit der Bundesnetzagentur hat die Deutsche Post eine Niederlage erlitten. Das Kölner Verwaltungsgericht wies einen Eilantrag des Unternehmens ab, mit dem die Post eine Portoerhöhung für ihre Billigtochter Firstmail verhindern wollte (Az: 22 L 1011/11). (...)

Die First Mail ist als hundertprozentige Tochter der Deutschen Post in Düsseldorf, im Ruhrgebiet und in Berlin im Niedrigpreissegment tätig. Sie wendet sich an Kunden, die ausschließlich nach dem Preis entscheiden, wem sie ihre Postsendungen anvertrauen. Oft sind das öffentliche Verwaltungen.

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Anmerkung: Das muss man sich genüsslich auf der Zunge zergehen lassen: Da gründet die Deutsche Post ein Tochterunternehmen, das der Post "Konkurrenz" machen soll - und die obskure Behörde, die sich "Bundesnetzagentur" nennt, sieht durch Dumpingpreise den "Wettbewerb gefährdet", während wir am Rande noch erfahren, dass es ausgerechnet oft öffentliche Verwaltungen sind, die dieses Billigangebot nutzen.

Ich weiß nicht, welchen Teilbereich ich da lächerlicher und absurder finden soll: Ein Konzern, der sich selbst "Konkurrenz" macht, eine Behörde, die einen Wettbewerb im Postwesen prinzipiell für sinnvoll hält, oder öffentliche Verwaltungen, die offensichtliche, nicht kostendeckende Dumpingangebote nutzen.

Wie man generell auf den verwegenen Gedanken kommen kann, es sei erstrebenswert, wenn das gesamte Straßennetz nicht mehr von einem, sondern von mehreren Zustellern abgelaufen oder abgefahren wird, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Die Welt wird immer irrer - und die Medien berichten darüber, als sei nichts normaler. Kafka hätte das nicht besser hinbekommen.

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