Donnerstag, 3. November 2011

147 Konzerne kontrollieren die Welt

  1. Forscher der ETH [Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich] haben die Weltwirtschaft systemtheoretisch unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Ein paar Konzerne besitzen die Macht über den globalen Kapitalismus. Dies birgt hohe Gefahren.

    (...) Die starke Machtballung steht nicht nur im Widerspruch zu einem demokratischen Staatsverständnis, sie gefährdet durch ihre dichte Vernetzung auch die Stabilität des Systems. (...) "Wenn sich eine solche Struktur einmal gebildet hat, lässt sie sich kaum mehr aufbrechen."

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  2. (...) Was klingt wie Teil einer Anti-Globalisierungskampagne oder Verschwörungstheorie, ist tatsächlich eine ganz unideologische und wissenschaftliche Untersuchung.

    "Die Realität ist so komplex", meint James Glattfelder, einer der Autoren. "Wir müssen von dogmatischem Glauben loskommen - sei es nun der an Verschwörungstheorien oder an freie Marktwirtschaft. Unsere Analyse basiert auf der Wirklichkeit."

    Aus einer Fülle von 37 Millionen Unternehmen wurden zunächst die 43.000 größten transnationalen Konzerne isoliert. Dann wurde analysiert, wie diese über Anteilseigner miteinander verwoben sind, und welche Konzerne welche anderen über Netzwerke von Teilhabern beeinflussen können. (...)

    Denn es sei eine notwendige Folge des gegenwärtigen Systemdesigns, dass sich nach einiger Zeit der Großteil des Reichtums in den Händen von einem Prozent der Menschen konzentriert.

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Anmerkung: Es ist bezeichnend genug, sich allein die "Top-50-Liste" dieser weltbeherrschenden Konzerne, die zu drei Vierteln aus der Finanzbranche stammen, anzusehen (dies kann man auf Seite 33 der in Rede stehenden Untersuchung [pdf] tun). Sie liest sich wie das Who-is-who der Firmen, mit denen man tunlichst niemals etwas zu tun haben möchte. - Die Nennung des Landes, in dem der jeweilige Konzern seinen Sitz hat, ist in dieser Auflistung jedoch Makulatur, denn es handelt sich bei diesen Krebsgeschwüren längst um multinationale Konzerne, die mit dem jeweils betreffenden Land nichts mehr zu tun haben - wie u.a. das Beispiel der Deutschen Bank auf "Platz 12" zeigt, für die "DE" als Sitz angegeben ist.

Jetzt bräuchten wir lediglich noch eine Liste der Aktionäre dieser Konzerne bzw. deren Hintermänner - dann könnten wir die Verantwortlichen für die neoliberale Weltzerstörung auch endlich namentlich benennen ...

Machen wir uns nichts vor: Wir sind einer Horde von bestens vernetzten, superreichen Kriminellen wehrlos ausgeliefert. Überwinden könnte man dieses ausbeuterische, menschenfeindliche System wohl nur, wenn diese Konzerne und Netze rigoros zerschlagen würden und die Hintermänner und -frauen ihren Superreichtum wieder an die Menschen zurückgeben müssten. Diesem Ziel sind wir heute ferner denn je.

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