Donnerstag, 17. Oktober 2013

Das Satiremagazin "WDR" berichtet: Der "beinahe anspruchslose" Kardinal


Der Sprecher von Joachim Meisner hat den Kölner Kardinal als "beinahe anspruchslos" bezeichnet. Der 79-Jährige lebe mietfrei in einer fast 250 Quadratmeter großen Wohnung. Er müsse allerdings den Mietwert in Höhe von 1.213 Euro versteuern, teilte sein Sprecher Christoph Heckeley am Mittwoch (16.10.2013) mit. / Meisner verdient im Monat gut 11.500 Euro. Das sei vergleichbar mit einem Oberbürgermeister einer 500.000-Einwohner-Stadt in NRW. Zwei Ordensschwestern führen ihm den Haushalt. Meisner fährt einen 7er BMW. Er lebe aber, so Heckeley, auf "einer Linie mit dem Papst".

(Quelle)

Anmerkung: Wenn selbst der stockkonservative, stramm auf kapitalistischer Propaganda-Linie befindliche WDR angesichts einer solchen hanebüchenen "Presse"-Meldung der katholischen Milliardär-Sekte den Sarkasmus kaum mehr verbergen kann, wird die Groteske erst richtig sichtbar: Selbstverständlich führen sämtliche Kirchenfürsten dieses widerlichen Vereins ein abgehobenes Luxusleben fern jeder Lebensrealität der großen Mehrheit der Menschen - der Limburger Hampelmann stellt da keine Ausnahme dar. Es ist erbärmlich, jetzt mitansehen zu müssen, wie dieser - durchaus verachtenswerte - Mensch allein als habgierige Sau durchs Dorf getrieben wird und dabei von "christlichen Genossen" auch noch dazu missbraucht wird, das jeweilige eigene Luxusleben zu relativieren oder es gar in ein angebliches Leben in "Armut", "Demut" oder ähnlich grotesker Absurditäten zu pervertieren. Lächerlicher geht es kaum.

Der Herr Gärtner hat in seiner Titanic-Online-Kolumne dazu alles Notwendige geschrieben - lest Euch das bitte durch. Seinem Resümee kann ich mich nur vorbehaltlos anschließen:

"Was aber die katholische Kirche mit ihrem Geld macht, ist solange unerheblich, wie keiner die Anschlussfrage stellt, wo sie das ganze Geld eigentlich her hat; als wäre Geld ab einer gewissen Menge nicht naturnotwendig zusammengeraubt. Wer da mit Moral kommt, hat das nicht begriffen, und wer da in der Zeitung mit Moral kommt, will auch nicht, dass es begriffen wird."

Wer sich über die Limburger Speckmade erregt, muss sich zwangsläufig auch über all die anderen Speckmaden dieser kriminellen Vereinigung erregen - selbstredend auch über den Papst, der so gern von "Demut", "Bescheidenheit" und "Armut" schwadroniert, während er selbst in unbeschreiblichem Luxus in den vatikanischen Palästen residiert. Diese ganze kirchliche Mischpoke gehört längst auf den Abfallhaufen der Geschichte, direkt neben die menschenfeindliche, absurde Ideologie des Kapitalismus'. Dass die Menschheit von dieser dualen Entsorgung allerdings weiter entfernt ist als die Milchstraße von anderen Galaxien, ist ein weiteres Indiz für das alsbald bevorstehende unausweichliche, vollkommen natürliche Ende. Bis es soweit ist, schieben wir eben weiterhin degenerierten Frauenkleiderträgern einen 7er-BMW, eine 250-Quadratmeter-Wohnung, zwei Ordensschwestern und 11.500 Euro monatlich in den Anus - finanziert übrigens von allen BürgerInnen dieses Staates, egal ob Katholiken oder nicht - und lassen sie weiterhin in die Welt posaunen, dass sie ein "beinahe anspruchsloses" Leben führten. Orwell glüht sternenhell in seiner Grabstätte.

Die "Elite" verarscht uns so dermaßen offensichtlich und ungeniert, dass die orgiastischen Lachanfälle der Bande aus den elitären Hinterzimmern bis hinein in die letzte Armutsunterkunft unter der ranzigsten Autobahnbrücke dröhnen. Und dennoch versteht es auch dort kaum jemand, sondern hält es wahlweise für eine Unterstützungsbekundung der "Mächtigen" oder für einen Kampfgesang einer anderen ausgepressten, ausgebeuteten Minderheit, die den armen Schweinen auch noch die letzten Habseligkeiten nehmen wollen. Mir fällt dazu nichts mehr ein - außer: Wenn die Dummheit einen neuen Namen bräuchte, sollte sie sich "Menschheit" nennen.

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Dressur



(Zeichnung von Gustave Henri Jossot [1866-1951], in "L'Assiette au Beurre", 1902)

2 Kommentare:

  1. Ja, ja, der Jan - Peter, der halb - adlige Bischof von Limburg! Wären die Kirchenfürsten ehrlich, gäbe es weniger Armut in dieser Welt. Doch sie behalten ihre ergaunerten Schätze lieber für sich:

    http://lobster53.blogspot.de/2013/10/gollums-schatz.html

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  2. @ Lobster: So ist es. Und trotzdem reden sie immerzu von "Demut", "Bescheidenheit" und "Armut" und spucken den Menschen damit ins Gesicht, die tatsächlich arm sind und sich zwangsweise in "Bescheidenheit" und "Demut" üben müssen.

    Liebe Grüße!

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