Freitag, 16. Mai 2014

Was Afrika so dringend braucht


Ein Hochgeschwindigkeitszugnetz, das alle Großstädte miteinander verbindet? In Europa klingt das nach einem unerfüllbaren Traum. In Afrika könnte er Wirklichkeit werden - dank China.

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Anmerkung: Man kommt beim Lesen dieses merkwürdigen Artikels aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Wenn man über die Frage, was ein gebeutelter Kontinent wie Afrika, in dem vielerorts die bitterste Armut, der Hunger und vor allem der Hungertod regiert, denn wohl am dringendsten bräuchte, käme wohl jeder Kapitalist auf diese naheliegende Antwort: Wenn 95 Prozent der Bevölkerung krepieren, während die restlichen (für das Kapital einzig relevanten) fünf Prozent ein tolles, aber teures Bahnnetz bekommen, dessen Nutzung sich außer dieser "Elite" ohnehin keiner leisten kann, ist das eine tolle und berichtenswerte Sache.

Es sollte sich auch niemand durch die Tatsache, dass es in diesem Fall "Investoren" aus China sind, die solche glorreichen Pläne hegen, verblenden lassen: Westliche Kapitalisten haben diesen "Markt" offensichtlich nur verpennt - ansonsten täten sie längst exakt dasselbe. Da es hier aber einmal nicht um die heimische "Elite" geht, dürfen wir auch sofort im Propagandatext der heimischen Journaille lesen: "Aufbauhilfe aus Eigeninteresse? / (...) Kritiker werfen der führenden asiatischen Wirtschaftsmacht vor, weniger an Entwicklungshilfe und stärker am Rohstoffreichtum des Kontinents interessiert zu sein."

Ach, wirklich? Nein, wie überraschend ist das denn, dass "Investoren" im Kapitalismus aus Eigeninteresse handeln und ganz andere Ziele haben, die mit dem Gemeinwohl in der dortigen Region nicht das Geringste zu tun haben? Diese fiesen Chinesen - man sollte sie alle ... - Und wenn westliche "Investoren" dort tätig werden würden, ja, dann verliefe alles völlig anders, denn die handeln ja sicher nicht aus "Eigeninteresse", sondern aus reiner und fürsorglicher Menschenliebe?

Allerspätestens seit in dieser Bananenrepublik der schmierige Teppichschieber Dirk Niebel (FDP) "Entwicklungsminister" gewesen ist (und damit bis an sein kümmerliches Lebensende finanziell ausgesorgt hat und nie wieder arbeiten muss), müsste jedem denkenden Menschen klar sein, was diese korrupte, geldgierige Bande unter "Entwicklungshilfe" versteht. So gesehen ist der Vorstoß aus China geradezu ein Leuchtturm für die kapitalistische, habgierige Bande hierzulande - auf solche "innovative" Ideen muss man erst einmal kommen! Ein Hochgeschwindigkeitszugnetz, das alle Großstädte Afrikas miteinander verbindet - darauf können nur geldgeile Schlips-Borg, die ihre Zunge tief im Anus des Kapitals versenkt haben und gierig das Braune vom verkrusteten Rand lecken, kommen.

Diese Menschheit ist dem Untergang geweiht - ihre selbsternannte "Elite" macht das jeden Tag offenkundiger.

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Zukunftsträume


"Was willst du einmal werden, Fritzl?" - "Satt."

(Zeichnung von Wilhelm Schulz [1865–1952], in "Simplicissimus", Heft 11 vom 10.06.1919)

2 Kommentare:

  1. Ich liebe dich. Besser kann man das nicht formulieren.

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    1. Äh ... wie meinen? Mit dem "Lieben" wäre ich etwas vorsichtig - nicht, dass Du am Ende noch an einen Psychopathen oder Terroristen gerätst ... ;-)

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