Donnerstag, 10. Juli 2014

Gewollte und forcierte Armut in Deutschland und Europa: Logische Folgen des Kapitalismus


(...) Armut und Reichtum sind keine unsozialen Kollateralschäden der Globalisierung, wie man die Menschen glauben machen möchte, sie sind im kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem vielmehr strukturell angelegt. Armut ist gewollt und bewusst erzeugt, weil sie die "Aktivierung", Motivierung und Disziplinierung der Bevölkerungsmehrheit gewährleistet. Die (Angst vor der) Armut sichert den Fortbestand der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. Während der Reichtum als Belohnung für "Leistungsträger" dient, gilt die Armut als gerechte Strafe für "Leistungsverweigerer", "Faulenzer" und "Sozialschmarotzer".

Somit bilden Armut und Reichtum zwar ein begriffliches Gegensatzpaar, aber in gewisser Weise auch zwei Seiten derselben Medaille: Wenn etwa Geringverdiener aufgrund der sie hart treffenden Krisenfolgen häufiger ihr Girokonto überziehen und hohe Dispozinsen zahlen müssen, werden die Eigentümer der Banken noch reicher, und wenn noch mehr Familien beim Lebensmittel-Discounter einkaufen müssen, um über die Runden zu kommen, häufen die Eigentümer solcher Discountketten wie Aldi Nord und Süd, die zu den vermögendsten Deutschen gehören, noch mehr Privatvermögen an.

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Anmerkung: Der Autor dieses Artikels, Prof. Christoph Butterwegge, ist Armutsforscher an der FH Köln und wird seit so vielen Jahren nicht müde, immer wieder auf die fatalen Folgen des seit einigen Jahrzehnten wieder einmal verstärkt stattfindenden systembedingten neoliberalen Ausbaus des kapitalistischen Systems hinzuweisen - freilich ohne nennenswerte politische Resonanz. Schließlich weist er ja selbst darauf hin, dass diese konsequente Verarmung und Verelendung breiter Bevölkerungsschichten systemimmanent und politisch gewollt ist - wer also sollte da auch politisch gegensteuern (wollen)?

Die Umverteilung von Arm zu Reich und die vollkommen pervertierte Vermögenskonzentration in den Händen einiger weniger wird also auch weiterhin ungehindert voranschreiten und von den neoliberalen Blockparteien selbstverständlich weiter gefördert werden. Einsichten oder ein Umdenken sind nirgends in Sicht, und so ist es nur eine Frage der Zeit und der Leidensfähigkeit der betroffenen Menschen in Europa, bis einmal mehr entweder die Mistgabeln geschwungen werden und "elitäre" Köpfe rollen - oder ein großer Krieg das Gespenst des drohenden Unheils in ganz andere Bahnen lenkt, die den herrschenden "Eliten" nicht gefährlich werden, sondern sie sogar noch weiter bereichern können. Es gehört nicht allzuviel Fantasie dazu sich auszumalen, welche Variante diese "Herrschaften" wohl bevorzugen werden.

Wer sich ein etwas anschaulicheres Bild von der Armut machen möchte, die in den reichsten Ländern der EU politisch gewollt um sich sich greift, mag sich die unten verlinkte Doku anschauen - dort sehen wir, wohin Merkel, Seehofer, Gabriel, Steinmeier, Göring-Eckardt, Trittin und die Splitter-Partei FDP ganz bewusst steuern. Diese korrupte und bis auf die Knochen verkommene Bande weiß ganz genau, was für eine schändliche Arbeit sie da verrichtet.


1 Kommentar:

  1. "Es gehört nicht allzuviel Fantasie dazu sich auszumalen, welche Variante diese "Herrschaften" wohl bevorzugen werden."

    Die einzige Variante ist weiterhin in Gebrauch und wird auch die Zukunft bestimmen.
    Dazu definiert und leicht verstaendliches von John Pilger.
    http://www.counterpunch.org/2014/07/11/on-israel-ukraine-and-truth/

    Und keiner in Sicht, der es aufhaelt .... im Gegenteil ..

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