Montag, 20. Oktober 2014

Zitat des Tages: Die Stille zu ernten


Wie ein Apfel fällt im August,
Im Gehäuse die Stille
Eines unendlichen
Atemlosen Selbstgesprächs -
Des Sommers
Mit dem Sommer -

So fällt uns das Rauschen
Das Rote im Ahorn
Das Brio der Bienen -
Schlagen wir nieder
Verstummte
Im Staub -

Wir haben das Ohr nicht mehr
Der Stille zu begegnen -
Und schlüge sie
Mit Paukenschlegeln nach uns -
Die Nüsse die wir ernten
Sind taub.

(Ernst Günther Bleisch [1914-2003], in: "Zeit ohne Uhr. Ausgewählte Gedichte. 1952-1982", Limes 1983)


2 Kommentare:

  1. Du sprichst hier gegen Nebelhirne. Die meisten da draußen verstehen das Gedicht überhaupt nicht, auch wenn sie es eigentlich könnten oder können müßten. Wer sich trotz eines Gehirns das prinzipiell fähig ist, Symphonien zu erdenken, Goethe zu verstehen oder 1 und 1 zusammenzuzählen, ständig der strotzenden Dummheit von RTL, Springer, Bertelsmann u.s.w. aussetzt, der ist am Ende genaso dumm wie das was er konsumiert, ungeachtet der Potentiale.

    By the way: wolltest du nicht mal was zum Fernsehen schreiben? Ich warte drauf. :-)

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  2. @ stiller Leser: Ich denke, Du solltest tunlichst damit aufhören, Dich selbst zu über- und andere LeserInnen zu unterschätzen. Ich zitiere dazu mal aus einer Mail, die ich vor kurzem erhalten habe:

    "Nicht wenige von den Gedichten und literarischen Texte, die ich bei dir gefunden habe, haben mich dazu veranlasst das jeweilige Buch in die Hände zu bekommen. Enttäuscht hat mich keins. Im Gegenteil."

    Was das leidige Fernseh-Thema betrifft: Das ist "in Arbeit". Ich brauche allerdings immer wieder längere Regenerationspausen, wenn ich mich diesem Medium in seiner ganzen Breite freiwillig aussetze, so dass es durchaus noch etwas dauern kann, bis daraus ein Text entsteht, den ich posten kann.

    Liebe Grüße!

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Es wäre schön, wenn Du nicht "anonym" kommentierst - falls Du kein passendes Profil hast, denk Dir doch einfach einen passenden Nicknamen aus und trage diesen unter "Wählen Sie eine Identität aus: Name/URL" ein (das Feld "URL" kannst Du dann einfach frei lassen). Ansonsten geht Dein Kommentar - falls er mal im Spam-Ordner landet - in den zunehmenden und stets "anonymen" Spam-Botschaften allzu leicht verloren. Vielen Dank! :-)

Wichtig: Bitte den geschriebenen Kommentar vor dem Abschicken markieren und in die Zwischenablage kopieren, damit er nicht im Nirwana verschwindet, falls der Text (was hier aus mir unbekannten Gründen leider gelegentlich vorkommen kann) beim ersten Versuch nicht ankommen sollte.

Entschuldigen muss ich mich für die furchtbare "Captcha-Abfrage": Die stammt nicht von mir (ich habe diesen Bullshit in den Blogeinstellungen ausdrücklich für alle - also auch für anonyme - Poster abgeschaltet), sondern vom großen Bruder Google persönlich - und ich habe keinerlei Einflussmöglichkeiten darauf.

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