Montag, 29. Februar 2016

Leseempfehlung: Vom bösen Sozialismus und den völkischen Wohltaten für Arier (Gabriel reloaded)


Gestern hat der Gärtner in seiner "Sonntagsfrühstücks"-Kolumne mal wieder ordentlich vom Leder gezogen: Thema waren diesmal die jüngsten, nur noch als völkisch zu betrachtenden Äußerungen von Fleischtopfschöpfer Sigmar Gabriel und die nicht minder widerwärtige Kommentierung der jüngsten, wie immer grotesken Ergüsse des Freiheitsapostels Gauck durch die ebenso fürstlich entlohnte Kuhjournalistin Constanze v. Bullion in der Süddeutschen. Der scharfzüngige Text ist, wie fast immer, äußerst empfehlenswert und erhellend.

Gärtner resümiert - und dieses Zitat muss einfach sein, weil es wie kaum ein anderes ein grelles, aufklärendes Licht auf die schauderhafte Gedanken- bzw. Propagandawelt der Neoliberallalas aus der Politik und der Journaille wirft:

Dass die Volksgenossen in dieser wunderbar nationalen Stimmung ("Asylpaket II") dann ganz konkret zur Supergefährlichkeit neigen, schiebt unsere linksliberale, dem Standort Deutschland ebenso treu ergebene Qualitätspresse dann vorsorglich auf einen Sozialismus, der, statt wie üblich die Menschen brutal dem gleichmacherischen Kollektiv zu unterwerfen, neuerdings den Glauben ans Teilen verhöhnt (!), und wieder stimmt das Wort des völkischen Antibolschewisten Goebbels: dass nämlich die unverschämtesten Flunkereien am ehesten geglaubt werden. / Und eben die sind die supergefährlichsten. Wer nicht gerade Sigmar Gabriel, Constanze v. Bullion oder sonst eine korrupte Figur ist, weiß das.

Mir fällt zu diesen völlig durchgeknallten Paralleluniversumsbewohnern nichts mehr ein - außer der Feststellung, dass sie keineswegs allesamt so unsäglich dumm sein können, dass sie gar nicht bemerken, wie weit sie sich inzwischen von jeder auch nur mühsam zu konstruierenden Realität entfernt haben. Mit anderen Worten: Die tun das mit voller Absicht und wider besseres Wissen.

Gärtner hat vergessen zu erwähnen, dass die übrige rechte Bande von CDU/CSU die völkisch-nationalen Pseudoforderungen Gabriels, die dieser als Vorsitzender der maßgeblichen Hartz-Terror-Partei selbstverständlich nicht ernst meint (es ist schließlich Wahlkrampf), strikt zurückgewiesen hat - für das asoziale Pack Merkel, Seehofer, "die Misere", Schäuble & Co. kommt eine pervertierte Menschenfreundlichkeit nicht einmal dann in Betracht, wenn sie nur Arier "deutsche Volksgenossen" betreffen soll.

Was ist das bloß für eine widerliche Bagage, quer durch die komplette kapitalistische Einheitspartei samt der begleitenden Propagandapresse!

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Dichter und Denker


"Wenn sich ein Minister bloß satt isst, ist er ein Sparer. Und wenn ich nicht verhungere, bin ich ein Verschwender."

(Zeichnung von Alfred Kubin [1877-1959], in "Simplicissimus", Heft 35 vom 28.11.1927)

1 Kommentar:

  1. "Weg mit dem Kretin!"

    "Ein Land, das auf der Karte so aussieht, als hätte jemand in die Mitte Europas gekotzt, eine stinkende und stückige Lache Erbrochenes."

    Sorry Charlie, Das Wort Kapitalismus ist in dieser Beschreibung nicht vorhanden.

    http://www.taz.de/Die-Wahrheit/!5278594/

    Ich hab diese Satire dennoch real genossen.

    Gruss
    Jake

    PS. Was die betroffenen Braunbacken und sonstig Teutsche davon halten poste ich je nach Bedarf ....


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