Donnerstag, 2. Februar 2017

Esoterische Literatur des Tages: Der Verlust


Meine esoterischen Lieblingsfeinde von "Jenseits der Realität" sind ja permanent auf der Suche nach esoterischen KünstlerInnen und graben dabei so manches verfaulte Volksmusik-Ei oder gerne auch populäre Musik vergangener Jahrhunderte ohne jeden Tiefgang aus. Ebenso gerne begeben sich Faulfuß und Konsorten aber auf die Jagd nach neuen literarischen HeldInnen und haben auf diese Weise schon für reichlich prustende Unterhaltung auf der Narrenschiffsbrücke gesorgt.

Kürzlich ist den Religioten, die sich selbst gerne "Spiris" nennen (ich verkneife mir jeden Brüllwitz dazu), ein echter Clou gelungen, denn sie haben den neuen leuchtenden Stern am deutschsprachigen Lyrikhimmel ausgemacht: "Worte – Neue Lyrik von Sabine B." - Ich empfehle die Lektüre dieser bahnbrechenden "Poesie" ausdrücklich, denn nach sieben Kästen Bier, zwei Flaschen Korn und 47 "funny cigarettes" gibt es in der Tat nichts mehr, das noch tiefgehender und ergreifender sein könnte.

Ich habe mir nun, mit etwas wissenschaftlichem Abstand, einmal die Mühe gemacht, die literarischen Heldentaten der Frau B. eingehend zu analysieren. Der Schwerpunkt lag selbstverständlich auf den ersten vier Buchstaben dieser Analyse. Dabei ist das folgende B-Plagiat entstanden, das ich der genervten Bevölkerung von Kleinbloggersdorf nicht vorenthalten mag:

Der Verlust
Für Sabine B., 2017 A.D.

Wenn der Zombie röhrend meint: "Es schmeckt!",
stellst du panisch und verzweifelt fest:
Dein Gehirn ist plötzlich, plötzlich weg!
Des Zombies grunzend' Schmatzen rülpst den Rest.

Trotzdem musst du dich nicht so furchtbar grämen,
denn letztlich ist's doch völlig einerlei,
dass dein Hirn nun im Zombiemagen 'west,
anstatt im Schädel deinen Leib zu lähmen.

Und mag der Faulfuß dich auch noch so kirren:
Schreib niemals wieder ein Gedicht, ich bitt'!
Als Zombie lebt es sich doch auch sehr nett.
Millionen Esos können sich nicht irren!



"Brains! Brains! I want your brain!"

9 Kommentare:

  1. Himmel, Arsch und Wolkenbruch!
    Nun weiß ich, warum ich armes Würstchen auf keinen grünen Zweig mehr komme: Mir mangelt es an geistvoller Inspiration , um tropfende Herzen erweichen zu können. Darüber werde ich nachdenken müssen, wenn's wohl so einfach erscheint, eine anspruchvolle Leserschaft beglücken zu dürfen.

    Leider darf ich ja nicht mehr meine Begeisterung zu gewissen Merkwürdigkeiten versprühen; dem kleinen Witzbold wird vorweg schon schlimme Absicht angedichtet. Dabei bin ich so harmlos wie meine ausgelatschten Schuhe, oder wie ein Hase auf einer grünen Wiese im Morgentau.
    :-)


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  2. Charlie,

    du solltest ein wenig mehr Sensibilitaet und mentalphysisch ruecksichtvollen Respekt fuer deine Leserschaft/Kommentatoren entwickeln.

    "„Gereimtheiten aus dem Mohnblumenfeld“ ist uebrigens ein totales Plagiat, welch Originale von einem Poppybauer in Afghanistan verfasst wurden. ... Ich schwoers ...

    Gruss
    Jake


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  3. @ frei-blog: Das ist eben postartistisch - wenn nicht schon postintellektuell. ;-)

    Faulfuß & Co. haben inzwischen ja eine ganze Reihe fast gleichlautender Kurzkommentare irgendwelcher Sockenpuppen unter den Mist gepappt. Offenbar halten sie ihre Leserschaft für außerordentlich dumm ... ;-)

    Liebe Grüße!

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  4. @ Jake: Mit Mohnblumenfeldern kennt sich der Blogbetreiber Herr W. ja aus, wie man munkelt. ;-) Man sollte meinen, dass da etwas Fantasievolleres herauskommt als stmpfsinnige Küchentischpoesie ...

    Liebe Grüße!

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  5. Das ist die Postfaktische Alternative zum Gehirnvernichtenden Output der scripted-Reality Plage bei bestimmten Sendern.
    Du solltest für jedes "echte" Gefühl auch in schlechter schlichter Poesie dankbar sein...
    Ich finds auch nicht grade die Nackenhaare vor Innovationskraft -Aufstellend...
    aber andereseits müssen wir jetzt für jedes Stück fröhlichfrohlockender Dichtgrützwurst dankbar sein...
    Ich channel mal Shakespeare!

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  6. @ Martin: Du solltest über den Einsatz von Satirezeichen nachdenken. Unbedarfte Menschen könnten sonst auf den abstrusen Gedanken kommen, dass Du die stolperigen, naiv-hölzernen Brech-Ergüsse der Frau B. tatsächlich verteidigst. ;-)

    Und wer schert sich eigentlich um die ehrlichen Gefühle des Zombies im verlinkten Video, der sich so unsäglich nach Gehirnbraten sehnt und dem es völlig einerlei ist, ob es sich um jungfräuliche, abgenutzte oder gar funktionsunfähige Organe handelt? Es ist ein Skandal, dass die Dame von ihrem Domizil auf dem Drogenfeld darauf gar nicht weiter eingeht!

    Liebe Grüße! :-)

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  7. Mitgefühl mit einem sich Hirn-verzehrenden Zombie...soweit kommts noch
    (Als nächstes soll ich Frau Merkel huldigen pfffft)
    Da Zombies sich konsequent der Werbung für Qualitätshirne verweigern,
    ist ihnen der Zustand der Verzehrfähigen Gehirne schnurz,oder
    Und Satiresatzzeichen gibbet sowas überhaupt...
    Sind denn alle Sheldon-Cooper-isiert,dass man Sarkasmus kennzeichnen muss :-7

    Lebe glücklich, lebe froh
    wie der König Salomo,
    der auf seinem Throne saß
    und verfaulte Äpfel aß.

    Dieses kleine Poesie-Albumsgedicht zaubert mir immer eine Lächeln ob er philosophischen tiefe auf alle meine Backen;-)

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  8. Der Kollege vom frei-blog hat das wunderbar illustriert. :-)

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  9. promenadenmischung4. Februar 2017 um 18:39

    Yo, wir leben im post-Zeitalter: alles was ehemals von
    Bedeutung war ist jetzt Vergangenheit. Oder – Halt! im Zeitalter
    alternativer Fakten, alternativer you name ist. Aber vor
    Allem post- oder alternativintellektuell. Mit einem Gebet oder
    Mantra auf den Lippen schlürfen wir die Hirne unserer Post-Mitmenschen
    (incl. Brief- und Paketzustellern ;-))

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