Montag, 19. Juni 2017

Die Uschi und der Generalfeldmarschall


Unsere überaus christliche und ziemlich reiche Kriegsministerin Uschi von der Leyen räumt in der Bundesangriffsarmee ordentlich auf, ließ sie jüngst verlautbaren. Nach den vergangenen "Skandalen" sollten sogar die heimeligen Wohnstätten der freundlichen SoldatInnen teilweise neue Namen bekommen. Leider gerät diese propagandistische Umbenennung nun schon wieder ins Stocken, wie ich vor kurzem beim WDR nachlesen konnte:

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hält beim Bundeswehrstandort im nordrhein-westfälischen Augustdorf am Namen Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne fest.

Die Begründung für diesen Schritt liest sich gar allerliebst: Zum Einen sei der Kriegsverbrecher und Nazi Erwin Rommel ja ein "Teil des Widerstandes gegen Hitler" gewesen (was schlichtweg Mumpitz und nicht bloß "umstritten" ist, wie Uschi und der WDR behaupten); und zum Anderen hätten dies die "Soldaten und die Gemeinde" beschlossen. Ja, dann ist doch alles gut und stramm "demokratisch" abgesegnet – wenn selbst die pazifistischen SoldatInnen und die "Gemeinde" diese Auffassung vertreten, darf eine Kaserne eben auch im Jahr 2017 weiterhin den Namen eines Nazis samt seines widerwärtigen, militärischen "Reichswehr"-Ranges "Generalfeldmarschall" tragen. Ich frage mich ja ernsthaft, wieso die olle Schrapnelle, die auf dem hübschen Bild beim WDR zwar mit der üblichen Stahlhelmfrisur und einem gewohnt fiesen, falschen Eislächeln, dafür aber in unschuldigem Weiß mit den waffenstrotzenden, potenziellen Mördern in Uniform samt Mordinstrumenten schäkert, nicht konsequent ist und die Kaserne stattdessen "Wüstenfuchs-Rommel-Kaserne" oder "Widerstandskämpfer-Rommel-Kaserne" nennt. Soviel "Wahrheit" sollte in der heutigen Zeit der menschenfeindlichen Fäulnis doch wohl drin sein!


(Screenshot wdr.de vom 10.06.17)

Wofür braucht Deutschland doch gleich eine Angriffsarmee, die grundgesetzlich ohnehin (noch) verboten ist? Die korrupte Bande weiß das genau, darf es aber (noch) nicht öffentlich sagen – und wenn es irgendeiner versehentlich doch einmal tut wie vor ein paar Jahren der Sparkassenhampelmann Horst Köhler, wird er schnell abgesägt und mundtot gemacht. Köhler salbaderte 2012 munter drauf los:

"Meine Einschätzung ist aber, dass wir insgesamt auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen – negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen."

Man möchte sich endlos erbrechen angesichts dieser schauderhaften Obszönitäten. Und wenn das nun auch weiterhin im Namen des Generalfeldmarschalls Rommel geschieht, gesundet die "deutsche Seele" umso schneller – und die grausige Kriegs-Uschi hat ihr Ziel, stellvertretend für die selbsternannte kapitalistische Elite, erreicht. – Feuer frei, Kameraden! Und vergesst das Lächeln beim Schießen und Töten nicht – stets für Volk und Vaterland die Interessen der Superreichen!

4 Kommentare:

  1. Auf eine Erich-Mühsam-Kaserne warte ich bis heute vergeblich.

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  2. Genau Anonym, da waere der Erich sicherlich ganz stolz drauf.

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  3. Ohne Helden geht halt nix, und derzeit gibt es noch keinen nennenswerten Nachwuchs mit verdient-klangvollen Namen; er wird gerade herangezüchtet. Ein Kindersoldat muß erst noch reifen, bis ihm die ersehnte Vaterlandsehrung zugesprochen wird – nach dem nächsten Weltkrieg.
    Ob sich danach noch Helden finden liesen, deren Namen Kasernen schmücken könnten; für diese notwendige Frage des Heldengedenkens bedarf es eines Wiederaufbaus des Heeres sowie einer funktionierenden Bauindustrie für zeitgemäße Soldatenunterkünfte.

    Alles zu seiner Zeit. Weitaus wichtiger erscheint mir, Kriegskrüppeln gerechte Mindestlöhne zu zahlen, weil die schließlich wieder aufbauen müssen, namenlos, aber als Fachkräfte wohl gefragt sind, wenn auch unter fragwürdigen Bedingungen eines Recyclingsystems des Förderns und Forderns.

    Spraydosen sind auch ganz nett. Man darf sich dabei nur nicht erwischen lassen,wenn über Nacht der Rommel zum Römmel umbenannt wird.
    Wer an die Fahnenstange uriniert, ist eh ein Schwein.
    :-)

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  4. @ frei-blog: Mit ein kleinwenig Aufwand ließe sich aus der "Rommel-Kaserne" auch eine "Lümmel-" oder eine "Pimmel"-Kaserne" machen. ;-) Dummerweise stehen da aber - wohl auch nachts - immer so zwielichtige uniformierte und bewaffnete Milizen herum, die den mörderischen Klamauk bewachen müssen. Daraus wird also nichts.

    Liebe Grüße!

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