Samstag, 17. Oktober 2009

Hartz 4: Zurichten für den Sklavenmarkt

[Ex-]SPD-Politiker Wolfgang Clement nennt sie "Parasiten", Guido Westerwelle will härter durchgreifen: "Es gibt kein Recht auf staatlich bezahlte Faulheit" - die Propaganda gegen Hartz-4-Empfänger prasselt von allen Seiten auf uns ein. In der Bild-Zeitung lesen wir "Noch schlimmer als Florida-Rolf: So frech zockt uns Mallorca-Karin ab" und am Stammtisch wird aufgeregt über die "Schmarotzer" gelästert.

Wie haben die das geschafft? Wie haben sie es geschafft, dass in diesem völlig wahnsinnigen Wirtschaftssystem auch noch diejenigen als soziales Übel gelten, die am Meisten darunter leiden? Und dass wir das auch noch glauben?

Die Wahrheit sieht anders aus. Um überhaupt weiter existieren zu können, braucht unser System einen Niedriglohn-Sektor, einen Bereich, in dem Menschen für Sklaven-Gehälter arbeiten, die kaum zum Überleben reichen. Denn irgendjemand muss die Wertschöpfung für diejenigen betreiben, die sich an der Börse und anderswo mit heißer Luft die Taschen vollmachen. Man sieht es an den Zahlen:

"Seit 2005 hat sich in Deutschland die Armut, die Kinderarmut und die Anzahl der Tafeln verdoppelt. Der Niedriglohnsektor hat sich innerhalb der letzten zwanzig Jahre gleichfalls verdoppelt. Während Einkommen aus Gewinnen und Vermögen um 36 Prozent zugenommen haben, bleibt die Lohnquote mit 66,2 Prozent auf einem historischen Tiefstand: Neun Prozentpunkte unter dem Spitzenniveau von 1974", fasst Reinhard Jellen die Entwicklung auf Telepolis zusammen.

2005 - ja genau, das ist das Jahr der Hartz-4-Reformen. Lustiger Zufall, dass sich die Armut seitdem verdoppelt hat.

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