Nadja Rakowitz, Geschäftsführerin des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte, fordert im FR-Interview eine Kehrtwende bei der Privatisierung von Krankenhäusern.
FR: Krankenhäuser stehen unter starkem Kostendruck. Die kommunalen üben sich in Kooperationen. Die privaten Betreiber stehen bereit, um weitere öffentliche Häuser zu kaufen. Was sind die Gefahren?
Rakowitz: Medizinische Entscheidungen werden ökonomischen untergeordnet. Das geht in zwei Richtungen: Man kann an medizinisch Notwendigem sparen oder der Patient bekommt überflüssige Leistungen. Beides passiert in den Krankenhäusern. (...)
Private Betreiber wie Rhön oder Helios müssen aus dem Krankenhausgeschehen selbst noch Profit erwirtschaften. Das verstärkt den ökonomischen Druck noch mal. Der Profit wird aus dem Gesundheitswesen herausgezogen, fließt nicht dahin zurück. Dem Beitragszahler wird also Geld entzogen.
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Anmerkung: Krankenhäuser sind ein Paradebeispiel für den vollkommenen Unsinn solcher Privatisierungen. Ein Krankenhaus ist kein Unternehmen, ein Patient ist kein "Kunde" - er geht dorthin, weil er es muss. In diesem Bereich einen "Wettbewerb" zu inszenieren und Profit erwirtschaften zu wollen, ist blanker Zynismus. Jedem Menschen - egal, wo er herkommt und egal, in welches Krankenhaus er geht - steht exakt dieselbe medizinische Leistung zu! Wie krank ist ein System, das gerade in diesem Bereich auf "Wettbewerb" setzt, wo das Gegenteil (Zusammenarbeit!) erforderlich ist? Von den katastrophalen Folgen der Privatisierungen für die Beschäftigten in Krankenhäusern ganz zu schweigen. - Dieser Bereich gehört in die öffentliche Hand! Es muss eine gute medizinische Versorgung für alle Menschen in diesem Land geben, der Staat muss dafür sorgen, dass ein Mensch im Krankenhaus in Hamburg genauso qualifiziert behandelt wird wie im Krankenhaus in Frankfurt! Die Beschäftigten müssen in einem vernünftigen Betriebsklima arbeiten können und anständig bezahlt werden, und Profit (zumal für irgendeinen Milliardär) muss das ganze sicherlich nicht abwerfen. - Und dennoch wird es genau so weitergehen wie bisher. Diese neoliberal korrumpierte Bande im Bundestag hat nicht das "Wohl des Volkes" im Sinn.
FR: Krankenhäuser stehen unter starkem Kostendruck. Die kommunalen üben sich in Kooperationen. Die privaten Betreiber stehen bereit, um weitere öffentliche Häuser zu kaufen. Was sind die Gefahren?
Rakowitz: Medizinische Entscheidungen werden ökonomischen untergeordnet. Das geht in zwei Richtungen: Man kann an medizinisch Notwendigem sparen oder der Patient bekommt überflüssige Leistungen. Beides passiert in den Krankenhäusern. (...)
Private Betreiber wie Rhön oder Helios müssen aus dem Krankenhausgeschehen selbst noch Profit erwirtschaften. Das verstärkt den ökonomischen Druck noch mal. Der Profit wird aus dem Gesundheitswesen herausgezogen, fließt nicht dahin zurück. Dem Beitragszahler wird also Geld entzogen.
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