Der Arbeitsmarktforscher Gerhard Bosch meint, Deutschland brauche einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn. (...)
BZ: Sie plädieren für einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn. Das Gegenargument lautet, dass ein Mindestlohn Arbeitsplätze gerade für Geringqualifizierte vernichtet.
Bosch: Das Argument ist insofern absurd, weil der Niedriglohnsektor in Deutschland kein Sektor ist, der Geringqualifizierten irgendeine Chance geboten hat. Im Gegenteil, 75 Prozent der gering Bezahlten sind gut qualifizierte Beschäftigte. Das unterscheidet den Niedriglohnsektor in Deutschland auch von dem anderer Länder, weil wir eine sehr gut qualifizierte Erwerbsbevölkerung haben. (...) In Großbritannien hat die Einführung eines Mindestlohns zu keinem Einbruch bei der Beschäftigung geführt, obwohl das viele Ökonomen genau wie in Deutschland vorausgesagt haben. Die neueste Mindestlohnforschung in den USA zeigt, dass selbst sehr hohe regionale Mindestlöhne wie etwa in San Francisco keine negativen Wirkungen auf die Beschäftigung haben. Also, wir haben Handlungsspielraum.
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Anmerkung: Auch wenn die Argumentationslinie des Herrn Bosch sehr an der Oberfläche bleibt und er es tunlichst vermeidet, Ross und Reiter zu nennen, ist es begrüßenswert, dass zumindest vereinzelte Stimmen in den Mainstreammedien auftauchen, die abseits des neoliberalen Glaubensweges liegen. Ein Abkehr von diesem Weg ist indes nirgends in Sicht - mit der schwarz-gelben Bande ist das gewiss nicht umzusetzen, und auf die SPD - die diesen Wahnsinn ja erst richtig ins Rollen gebracht hat - darf man auch nicht zählen, solange sie keinen wirklichen Bruch mit ihrer asozialen, neoliberalen Schröder- und Agenda-Vergangenheit vollzogen hat. Im Westen nichts Neues.
BZ: Sie plädieren für einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn. Das Gegenargument lautet, dass ein Mindestlohn Arbeitsplätze gerade für Geringqualifizierte vernichtet.
Bosch: Das Argument ist insofern absurd, weil der Niedriglohnsektor in Deutschland kein Sektor ist, der Geringqualifizierten irgendeine Chance geboten hat. Im Gegenteil, 75 Prozent der gering Bezahlten sind gut qualifizierte Beschäftigte. Das unterscheidet den Niedriglohnsektor in Deutschland auch von dem anderer Länder, weil wir eine sehr gut qualifizierte Erwerbsbevölkerung haben. (...) In Großbritannien hat die Einführung eines Mindestlohns zu keinem Einbruch bei der Beschäftigung geführt, obwohl das viele Ökonomen genau wie in Deutschland vorausgesagt haben. Die neueste Mindestlohnforschung in den USA zeigt, dass selbst sehr hohe regionale Mindestlöhne wie etwa in San Francisco keine negativen Wirkungen auf die Beschäftigung haben. Also, wir haben Handlungsspielraum.
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