Samstag, 10. Juli 2010

Was Deutschland in Wahrheit am Hindukusch verteidigt

(...) Die Mission am Hindukusch wird zum Prüfstein für das Nordatlantischen Bündnis erklärt – Bündnisräson dient als Ersatz für mangelnden sicherheitspolitischen Verstand. Die deutschen Soldaten sterben und töten für das Bündnis mit den USA, für den Fortbestand der NATO, für mehr politisches Gewicht Deutschlands auf der Weltbühne und nicht zuletzt für Wirtschaftsinteressen. Nicht aber für die Afghanen und erst recht nicht für die Rechte der Afghaninnen.

Eine gewisse Ehrlichkeit diesbezüglich hielt mit Deutschlands neuem Kriegsminister zu Guttenberg Einzug, als dieser Ende Januar dieses Jahres am Rande des Weltwirtschaftsgipfels im schweizerischen Davos völlig unverhohlen aussprach, worum es bei dem Bundeswehreinsatz am Hindukusch in Wahrheit geht, nämlich dass man "auch das Thema Afghanistan (...) im energiepolitischen Kontext sehen [müsse]". Die Stabilität dieses Landes habe große Auswirkungen auf die gesamte Region, die für die Gewinnung und die Weiterleitung von Energierohstoffen eine große Rolle spiele. Die jüngst zum wiederholten Male durch die internationale Presselandschaft gewogten Pentagon-Meldungen über enorm ergiebige Rohstoffvorkommen in Afghanistan bestätigen diese Aussage nur allzu nachdrücklich.

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Anmerkung: Diese Tatsachen sind inzwischen allseits bekannt und wurden sogar teilweise in den Systemmedien benannt. Dass sich dennoch an der Situation nichts ändert und die neoliberale Bande ihren Krieg einfach fortführt, als habe es diese Veröffentlichungen gar nicht gegeben, zeigt deutlich, wie unverhohlen die imperialistische Politik verfolgt wird und wie gering die Hemmschwellen inzwischen geworden sind.

Und wie immer sitzen die Kriegsverantwortlichen in ihren feinen Stuben auf weichen Kissen, während anderswo in ihrem Namen Menschen sterben, zu Mördern gemacht und Menschrechte mit Füßen getreten werden. Was unterscheidet diese Praxis eigentlich noch von einer Diktatur?

Die neoliberale Bande sollte wenigstens so konsequent sein und der Bundeswehr einen neuen, passenderen Namen geben: Worte wie "Milliardärssicherungstruppe" oder "KKfW - Kriegskommando für Wirtschaftsinteressen" böten sich da an. - Willkommen in Eurasien.

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