Dienstag, 20. Dezember 2011

USA: Im Teufelskreis der Armut

Nach neuesten Studien ist jeder dritte USA-Bürger betroffen / Diese Quote ist die höchste aller Industriestaaten: Laut New York Times ist inzwischen jeder dritte USA-Bürger "entweder arm oder der Armut gefährlich nah".

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Anmerkung: Jeder dritte US-Bürger - das sind rund 100 Millionen Menschen, wie die New York Times schreibt. Kann man sich diese Zahl, dieses Ausmaß tatsächlich vorstellen? Und wie kann es sein, dass angesichts der so offenkundigen Katastrophe noch immer so viele Menschen der kapitalistischen Propaganda erliegen und dieses System allen Ernstes befürworten?

Wahrscheinlich muss man so ticken wie ein Herr Biedenkopf von der CDU, der ja ebenfalls findet, dass "wir (...) das Verhungern der andern ertragen können [müssen]". Wenn man selbst (noch) genug hat und weiterhin dem einen oder anderen Luxus frönen kann, ist es solchen Leuten offensichtlich egal, wenn es dadurch vielen (den meisten) anderen schlecht bis sehr schlecht ergeht.

Mich würde mal interessieren, was insbesondere die Verteter der rechtspopulistischen "Tea-Party" in den USA zu dieser sich krebsartig ausbreitenden Armut in ihrem Land sagen. Instrumentalisieren sie das ebenfalls für ihre schlimmen Zwecke, wie es die Nazis hierzulande auch getan haben?

Dazu passt auch diese Meldung: "Immer mehr Familien in den USA haben wegen der zunehmenden Armut in großen Städten Mühe, sich Nahrungsmittel zu kaufen. Eine Studie des US-Städtetages (USCM) zu Hunger und Obdachlosigkeit im Jahr 2011 ergab, dass in fast allen 29 untersuchten Metropolen zwischen September 2010 und August 2011 die Nachfrage nach Lebensmittelbeihilfen stieg." (Quelle)

Jedenfalls können wir am Beispiel der USA wieder einmal wunderbar erkennen, wohin dieser Katastrophenkurs führt, den uns die neoliberale Bande weiterhin "alternativlos" präsentiert.

Update 21.12.11: Die junge Welt schreibt sogar: "Eine (..) Studie der (...) Statistikbehörde U.S. Census Bureau kommt zu dem Schluss, dass nicht weniger als 48 Prozent der US-Amerikaner – insgesamt fast 150 Millionen Menschen – mittlerweile als arm gelten können, weil sie mit ihren Gehältern unter die offizielle Armutsgrenze gerutscht sind oder zu der nur knapp darüber liegenden Schicht mit 'geringen Einkommen' gehören. 57 Prozent der Kinder in den USA leben in dieser Klasse. (...) / In der vergangenen Woche warnte zudem die Konferenz der Bürgermeister US-amerikanischer Städte bei einer Pressekonferenz in Washington, dass aufgrund der wachsenden Arbeitslosigkeit immer mehr Familien ihre Unterkunft verlieren und Hunger leiden. Das Problem sei so groß wie nie zuvor in den vergangenen 25 Jahren. Die Zahl der Nothilfeanträge sei in den zwölf Monaten bis September 2011 um 15 Prozent gestiegen. Selbst Berufstätige seien nicht mehr vor Hunger geschützt: 26 Prozent derjenigen, die auf Lebensmittelspenden angewiesen seien, hätten einen Arbeitsplatz."

***




(Faithful Breath: Judgement Day. Von dem Album "Back On My Hill", 1980)

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