Dienstag, 6. Juli 2010

Folgen der Privatisierung (28): Der Patient ist eine Ware

  1. "NotRuf 113" heißt die Initiative von Ärzten, Juristen und Mitarbeitern des Uni-Klinikums Marburg sowie Patienten und Angehörigen. Die Initiative hat ihre Kritik an der Rhön-Klinikum AG unterstrichen. Ihr Vorwurf: Seit der Privatisierung vor fünf Jahren bricht die Qualität der Behandlung und Versorgung dramatisch ein. (...)

    "Die Rhön Klinikum AG als Betreiber des Uni-Klinikums ist natürlich ein profitorientiertes Unternehmen", sagt Susanne Deuker. Aus diesem Grund stehe nicht das Wohl der Patienten im Vordergrund, sondern die Gewinnmaximierung.

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  2. Das Gesundheitssystem und die ärztliche Versorgung in Deutschland sind in einer Krise. Überlastet, überteuert und sich von sozialen Prinzipien immer weiter entfernend, hat sich vor allem im stationären Sektor eine kommerziell ausgerichtete, industrialisierte Medizin entwickelt. Durch den Arbeitsdruck - verursacht durch die Jagd von Krankenhausträgern nach wirtschaftlichem Gewinn - verlieren viele Mitarbeiter ihre ursprünglichen Ideale. Groteske Beispiele für fatale administrative, organisatorische und medizinische Fehler häufen sich. Warum das so ist, kann man von einer promovierten Chirurgin erfahren, die schon einige Jahre Berufserfahrung als diplomierte Krankenschwester im Krankenhaus hinter sich hatte, als sie mit Anfang 30 das lang ersehnte Medizinstudium aufnahm und nun diesen "Roman" über ihre Erfahrungen geschrieben hat.

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Anmerkung: Man darf nicht müde werden, immer und immer wieder auf diese katastrophalen Folgen hinzuweisen, denn der Weg der "Privatisierung" wird von der neoliberalen Bande weiter stoisch verfolgt - ganz egal, welche Ergebnisse und Trümmerhaufen sich in allen Bereichen einstellen, während auf dem Rücken der Beschäftigten und Patienten ordentlich Geld verdient wird. Auf der Internetseite der Rhön-Klinikum AG findet man folgende Zahlen:

"Konzerngewinn nach IFRS: Januar bis März 2010: 34,3 Mio. Euro (Januar bis März 2009: 30,7 Mio. Euro, das sind plus 11,7%)." Und nun darf munter nachgedacht werden, woher diese fast 35 Millionen Euro allein in drei Monaten stammen und wie sich das auf die Behandlung der Patienten und auf die Arbeit der Beschäftigten auswirkt. Und so fließen die Millionen Monat für Monat weiter in die Kassen des Konzerns ...

2 Kommentare:

  1. und wer saß bei diesen ekligen raffkes im aufsichtsrat?
    wer lässt gerne mal das volk bluten nach bester adliger toitscher tradition?
    unser geliebter kriegsminister!
    ( "Er saß im Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG (Umsatz 2007: 2 Milliarden Euro), die zu über einem Viertel seiner Familie gehörte." )
    http://www.bleib-passiv.de/beitraege/artikel/66-zur-person-karl-theodor-zu-guttenberg.html

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  2. Oh, im Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG finden sich neben dem Herrn Kriegsminister, der seinen Platz inzwischen aber wieder geräumt hat, auch so illustre Gesellen wie der "Gesundheitsexperte" der SPD, Karl Lauterbach, sowie die "Bertelsmann-Tochter" Brigitte Mohn.

    Sie lieben uns eben alle.

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