Donnerstag, 21. Februar 2013

Hetze gegen Zwangsverarmte geht weiter: CSU legt nach


Die bayrische Arbeits- und Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) fordert härtere Sanktionen bei Hartz IV. / Nach ihrer Ansicht gebe es bei Hartz IV noch "zu wenig Leidensdruck" für die betroffenen Menschen. (...)

Haderthauer verlangt nun von der Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), den Katalog von Strafen deutlich zu erweitern. Zudem müssten die derzeitigen Arbeitsmarktinstrumente erweitert werden, um "Langzeitarbeitslose zurück in die Arbeit" zu bringen. Neben der Jobsuche sollen Jobcenter-Mitarbeiter auch eine Art "Lebenskompetenz" beibringen, wie beispielsweise den "Umgang mit Haushaltsgeld".

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Anmerkung: Allmählich fällt mir zu den immer absurder und menschenfeindlicher werdenden Attacken gegen Hartz-Terror-Opfer - momentan meistens aus der Union oder FDP - nichts mehr ein. Sobald der Wahlk(r)ampf vorüber ist, werden wir derlei Misstöne natürlich auch wieder von der SPD und den Grünen zu hören bekommen - selbstverständlich ist keine dieser neoliberalen Blockparteien daran interessiert, dem immer größer werdenden Heer der Zwangsverarmten tatsächlich zu helfen. Ganz im Gegenteil - die Zwangsverarmung, Schikanierung und Drangsalierung weiter Bevölkerungsteile ist ja ein Teil des neoliberalen "Konzepts" zur Mästung der Superreichen. Die asoziale "Sozialministerin" aus dem schwarz-braunen Süden benutzt ja sogar das entlarvende Wort "Leidensdruck" - die Bande versteckt sich nicht einmal mehr hinter irgendwelchen verschleiernden Fassaden, sondern sagt frank und frei, was christlich-unionistische Sache ist: Wer seinen Job verliert, hat gefälligst zu leiden - und zwar so stark, dass er oder sie jeden auch noch so üblen Drecksjob freudig jauchzend annimmt, um eben diesem Leiden schnellstmöglich wieder entfliehen zu können. Und auch wenn Familienangehörige, Kinder, Kranke, Alte, Behinderte dabei mitleiden müssen, ist das trotzdem eine richtig gute Sache aus neoliberaler Sicht.

Ich mag mir gar nicht in allen Farben ausmalen, welch ein widerwärtiges Menschenbild hinter einer solchen Denkweise steckt - mit "christlich" oder "sozial" hat es aber in jedem Falle genauso viel zu tun wie eine stinkende Senkgrube. Dazu gehört auch die allzu zynische Bemerkung bezüglich des "Umgangs mit Haushaltsgeld" - nach dem Motto: "Wir geben dir viel zu wenig Geld zum Überleben und zeigen dir dann, wie du das am besten rationieren kannst, damit du vielleicht doch nicht verhungerst, während wir selber zunehmend in Saus und Braus leben". Allein dafür könnte ich diese Frau und ihre SpießgesellInnen - mit Verlaub - stundenlang immer wieder ohrfeigen.

Wohin mag das führen? Während rezessionsbedingt weiterhin stetig tausende Arbeitsstellen vernichtet werden, wird die Bande den Druck auf die so in den Hartz-Terror gezwängten Menschen immer weiter erhöhen: Man muss kein Pessimist sein, um hier das gewaltige Potenzial für einen neuen Faschismus zu erkennen. Die Saat ist gesät, sie wird fleißig gedüngt und gegossen, und sie beginnt zu keimen ...

So züchtet sich diese Verbrecherbande, die ich nur noch unter Prusten und debilem Sabbern als "Volksvertreter" bezeichnen kann, gemeinsam mit der schmierigen "Elite" wie vor 90 Jahren genau die menschenfeindliche Bevölkerung heran, die ihrem eigenen perversen Menschenbild entspricht.

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Sparmaßnahmen


"Wir müssen unsere Lebenshaltung jetzt auf eine schmalere Basis stellen!"

(Zeichnung von Thomas Theodor Heine [1867-1948], in "Simplicissimus", Heft 41 vom 07.01.1924)

4 Kommentare:

  1. Ja ganz toll. Ich wohne zwar nicht in Bayern aber solche Forderungen haben im schlimmsten Fall ja Auswirkungen auf ALLE Menschen in D. Von der Außenwirkung mal ganz zu schweigen.Wieso wird die CSU eigentlich nicht vom Verfassungsschutz "beobachtet"? Da sitzen doch jede Menge Radikale die locker in die NPD passen!

    Ich bin ja kein böswilliger Mensch aber dieser Trulla (und einigen andren halbseidenen Kriminellen aus ihrer Partei wie Friedrich oder Uhl) wünsche ich von ganzem Herzen einen umfassenden Absturz in die Armut.

    (kotz)

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  2. @ darkmoon: Vielleicht ist das an Dir vorbeigegangen - aber der "Verfassungsschutz" ist höchstselbst ein rechtsradikaler Verein, der nicht die Verfassung, sondern den Kapitalismus schützt. Rechtsradikale "beobachten" sich nicht selbst, sie arbeiten zusammen. ;-)

    Ansonsten bin ich bei Dir, auch wenn den fürstlich abgesicherten Damen und Herren aus der NED so etwas wie Armut Zeit ihres Lebens unbekannt bleiben wird - und da füge ich gerne ein fettes "leider" an.

    Liebe Grüße!

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  3. "Wir müssen unsere Lebenshaltung jetzt auf eine schmalere Basis stellen!"

    Man möchte ergänzen: "Und wir wählen die NSDAP, weil die uns vor dem offensichtlichen Abgrund sicherlich rettet".

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  4. @ dede: So oder so ähnlich haben damals vermutlich nicht wenige Menschen gedacht ... und trotzdem hätte auch damals schon jedem klar sein müssen, welche Folgen eine faschistische "Regierung" mit sich bringt.

    Liebe Grüße!

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