Freitag, 27. Januar 2012

Wie Griechenland in den Abgrund getrieben wird

  1. 2010 hätten sie noch Nahrungsmittel nach Uganda geschickt, sagt der Chef einer Hilfsorganisation in Athen. "Jetzt brauchen wir die Hilfsgüter dringend hier." Hier – in Griechenland.

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  2. Griechenland spart nicht genug: EU droht Athen mit Ende aller Finanzhilfen

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Anmerkung: Gerade die Gegenüberstellung dieser beiden Texte (vgl. auch hier) veranschaulicht das vollkommen pervertierte Handeln der EU gegenüber Griechenland sehr deutlich. Wer von einem Staat, der ohnehin in Finanznot ist, weiter rigoroses "Sparen" (gemeint ist Kürzen) verlangt und dabei natürlich weiß, dass dies weitere Lohnsenkungen, weiteren Arbeitsplatzabbau und eine weitergehende Zerstörung der Sozialsysteme bedeutet, offenbart unmissverständlich, dass die zunehmende Not der griechischen Bevölkerung nicht von geringstem Interesse ist.

Man darf dabei nicht vergessen, dass die in Rede stehenden "Finanzhilfen" im Grunde gar keine Hilfen sind - es handelt sich schließlich nur um Kredite. Diese werden von den "helfenden" EU-Ländern zu einem günstigen Zinssatz aufgenommen und zu einem deutlich höheren Zinssatz an Griechenland weitergereicht - aber nur, wenn Griechenland auch "pariert". Letztlich verdienen die "helfenden" Länder daran also - allen voran Deutschland. - Und von dem Geld kommt bei der griechischen Bevölkerung auch nichts an, denn dort soll ja weiter gekürzt werden - es fließt gleich als "fällige Zinszahlungen" zurück an die "notleidenden Banken". Der griechische Staat hat davon nur eines: Noch höhere Zinsforderungen, die er zukünftig bezahlen muss.

Deutlicher könnten Merkel und all die anderen Gestalten der neoliberalen Bande in ganz Europa nicht zeigen, dass ihnen der Bankenprofit über alles geht - ganz besonders über das Wohl und das Wohlergehen ganzer Völker. Wen in diesen Kreisen interessieren schon Suppenküchen, Obdachlose und Menschen ohne Gesundheitsversorgung, solange das Geld in den Bankkassen (und natürlich auf dem eigenen Konto) lebhaft sprudelt?

Nur zur Erinnerung: In Griechenland gibt es keine demokratisch legitimierte Regierung mehr - dort ist ein von der EU installiertes Regime von Bankern am Ruder, das den regulär anstehenden Wahltermin im Februar nicht anerkennt. Diese Tatsache (die auch für Italien gilt) wird inzwischen von unseren Propagandamedien geflissentlich und dauerhaft "übersehen".

Eine "Hilfe", die an strikte Bedingungen geknüpft ist, nennt man gemeinhin Erpressung. - Es wundert mich maßlos, dass es so ruhig in Griechenland bleibt ... und ich hoffe sehr, dies ist nur die Ruhe vor dem Sturm.

5 Kommentare:

  1. Dazu fällt mir nix schlaues ein. Wenn man liest wie dreckig es den Leuten in Griechenland schon geht, verliert man die Lust darüber nachzudenken.

    Schön daß wenigstens der Tagesspiegel drüber berichtet. Auch wenn da wieder nicht der Schluß gezogen wird, was das mit den Sparzwängen zu tun hat.... Mir tun die Griechen nur noch leid. Und das Merkel sollte nach Griechenland ausgebürgert werden, dann würde es verstehen was es da tut.

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  2. Ich finde, dass es gerade angesichts der immer noch andauernden Griechenland-Hetze in vielen anderen Medien - ganz besonders in der BLÖD-"Zeitung" - wichtig ist dagegenzuhalten. Die öffentlich-rechtlichen Sender versagen auch bei diesem Thema ja auf ganzer Linie.

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  3. In Griechenland ist es vielleicht ruhig, dafür propben grade die Belgier den Aufstand:

    http://www.jungewelt.de/2012/01-31/053.php

    Wie geil ist das denn?

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  4. Was der IWF zuerst nur mit Afrika anstellt schwappt auch langsam auf Europa über, wie es aussieht.

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  5. "Langsam" würde ich das allerdings nicht nennen - der Katastrophenzug hat schon ein ordentliches Tempo erreicht und legt weiter zu, will mir scheinen.

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