Samstag, 21. Juni 2014

Die Erfolge des globalen Kapitalismus: Die höchste Zahl an Flüchtlingen seit dem Zweiten Weltkrieg


Höchste Zahl seit Zweitem Weltkrieg / 50 Millionen Menschen sind auf der Flucht / Weltweit nehmen Flucht und Vertreibung Jahr für Jahr zu. Die UN sprechen von einem "gefährlichen Friedensdefizit". Tatsächlich waren Ende 2013 über 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht - so viel wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

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Anmerkung: Auch diesen Text unserer Propagandamedien darf man sich nur durchlesen, wenn man über ein wenig Hintergrundwissen verfügt. Selbstverständlich werden auch hier die Ursachen, die für die katastrophale Entwicklung weltweit gesorgt haben, nicht genannt. Der Kapitalismus wütet ungebremst und die Folgen sind furchtbar - und man weiß nun so gar nicht, wieso es überall so schlimm aussieht, wo doch das segensbringende kapitalistische System überall auf dem Vormarsch ist. Soweit also nichts Neues aus den grenzdebilen Propagandahälsen der neoliberalen Bande.

Ein besonderes Merkmal der Faschistisierung hat sich hier aber doch eingeschlichen: n-tv behauptet in diesem Zusammenhang nämlich dumm und dreist: "Die meisten Asylanträge erreichen Deutschland". Potzblitz, wie kann das sein, fragt sich der verwirrte Leser - und übersieht geflissentlich, dass im Text klammheimlich vorher eine Selektion stattgefunden hat: Aus den 51,2 Millionen globalen Flüchtlingen wurden plötzlich "drei Gruppen", die bürokratisch in "Flüchtlinge", "Asylsuchende" und "Binnenvertriebene" unterteilt werden. Irgendwelche Zahlen werden nicht genannt, und so erklärt es sich plötzlich, dass die vielen Menschen, die beispielsweise aus Syrien in ein Nachbarland vor der Kriegsgewalt flüchten mussten, nicht in dieser perfiden Statistik der "Asylsuchenden" auftauchen - denn dort werden sie größtenteils gar nicht erst dazu gezwungen, einen offiziellen "Asylantrag" zu stellen: Dort hilft man ihnen nämlich einfach so, ganz ohne "Anträge" und anderen bürokratischen Irrsinn.

Wir haben es hier also gleich mit einer vielfachen Vernebelung im Mantel der "freien Berichterstattung westlicher Medien" zu tun: Nicht nur die Ursachen für den himmelschreienden Zustand dieser untergehenden Welt werden verschwiegen, auch die Auswirkungen werden schöngeredet und ins nationalistische Schöne-Welt-Szenario der Angela Merkel und ihrer verschworenen Vasallen eingereiht - frei nach dem Motto: "Wir sind nicht schuld und tun doch trotzdem unser Bestes, um die Not zu lindern".

Nichts davon ist wahr. Die Poltik dieses Staates ist mitverantwortlich für das Elend, die Not und das Leid von Millionen von Menschen weltweit, und gleichzeitig weigert diese widerliche Bande sich nachhaltig, die Opfer der unstillbaren kapitalistischen Gier ihrer Marionettenzieher auch nur rudimentär zu entschädigen. Was soll man von einer Bande, die selbst den eigenen MitbürgerInnen mitten im überquellenden Überfluss Zwangsverarmung und Dauerschikanen à la "Hartz-IV" verordnet, auch erwarten? Menschenliebe, Humanismus und Empathie?

Wenn sie dürften wie sie wollten, wäre das Hakenkreuz längst wieder die Staatsfahne dieses verkommenen Landes. Und ich bin sicher, dass auch diesmal die Mehrheit der Bekloppten begeistert "Hurra!" schreien würde.


Donnerstag, 19. Juni 2014

Song des Tages: Prisoners




(Charlie: "Prisoners", aus dem Album "Fantasy Girls", 1976)

Long lonely days hidden away here in my room
The walls dark and grey, hiding the day deep in their gloom
Thinking of times like nursery rhymes far in my past
Cut from my prime a hideous crime, I don't want to last

When you're shut away, thinking of your life, things get very clear
You open up your eyes and things you once despised now are very dear
When you have so much time to see what you have done, you see your own mistakes
You see where you went wrong, it hurts you all the time, each moment you're awake

Thinking of times like nursery rhymes far in my past
Cut from my prime a hideous crime, I don't want to last


Mittwoch, 18. Juni 2014

Verfassungsfeindliche Realsatire: Die "FAZ" dreht auf (oder am Rad)


Freihandelsabkommen: Demokratie ist überbewertet / Hohe Importzölle oder saftige Exportsubventionen schädigen die Allgemeinheit. Freihandel soll verhindern, dass Staaten solchen Blödsinn beschließen. Das setzt der Demokratie Grenzen (...).

(Weiterlesen, wer schillernde, obszön stinkende Blubberblasen der kapitalistischen Radikalpropaganda mag)

Anmerkung: Ich weiß nicht, was den Autor dieses unsäglichen Kommentars aus der FAZ, Rainer Hank, dazu veranlasst hat, sein schmieriges Geblubber zu verfassen - das Ergebnis eines allgemeinwohlorientierten Denkprozesses kann dieses Pamphlet jedoch in keinem Fall sein. Der Mann hätschelt und liebkost das so genannte "Freihandelsabkommen" TTIP und den segensreichen Kapitalismus als gebe es kein Morgen, ohne auch nur am äußersten Rande Fakten, ernstzunehmende Kritik oder andere Formen der Realität entfernt zu streifen. Allein der Titel seines Ergusses kann schon als komprimierte Essenz der perversen neoliberalen Glaubenslehre angesehen werden: "Demokratie ist überbewertet" titelt der feine Herr da allen Ernstes und meint damit, dass Profit- und Kapitalinteressen in jedem Falle höher zu bewerten seien als jeder demokratischer "die Allgemeinheit schädigender Blödsinn".

Dass er damit nicht nur das Grundgesetz ins Klo wirft, sondern gleich auch die zerfallenden demokratischen Restfassaden dieser Bananenrepublik hinterherspült und in der neoliberalen Kloake versenkt, dürfte ihm durchaus bewusst sein. Nicht umsonst konstruiert der Autor hier einen hanebüchenen angeblichen "Gegensatz" zwischen der "Demokratie" auf der einen und einem nebulösen "Rechtsstaat" auf der anderen Seite. Wörtlich schreibt er:

Mehr noch: Der Rechtsstaat garantiert über Grenzen hinweg Vertragsfreiheit und den Schutz des privaten Eigentums. Deshalb gehört es zur Idee des Freihandels, dass ein ausländischer Investor davor geschützt wird, diskriminiert oder gar enteignet zu werden - selbst wenn ein Gesetz zur Diskriminierung oder Enteignung demokratisch erlassen würde. Tatsächlich wertet der "Investitionsschutz" damit den Rechtsstaat als höheres Gut im Vergleich zur Demokratie, die stets in Gefahr ist, zufällige Mehrheiten protektionistisch zu bedienen.

Einen groteskeren Blödsinn habe ich selten lesen müssen - es liegt doch auf der Hand, dass ein Rechtsstaat ausschließlich innerhalb einer funktionierenden, lebendigen Demokratie existieren kann - alles andere wären autoritäre oder gleich faschistische Strukturen, innerhalb derer der Begriff "Rechtsstaat" sofort ad absurdum geführt würde. Aus eben diesem Grund kann man bereits heute am Beispiel Deutschland nicht mehr von einem "Rechtsstaat" sprechen - der ist hierzulande heute eine ebenso bröckelnde Fassade wie die Demokratie. Beides ist untrennbar miteinander verbunden.

Es ist bezeichnend, dass natürlich das "private Eigentum" bzw. dessen "Schutz" das Zentrum des Hank'schen Sermons bildet - allerdings ist auch das wieder nur eine der üblichen Nebelkerzen, denn hier geht es selbstverständlich nicht um das Häuschen vom Oma Schmidt, den Mittelklassewagen von Nachbar Müller oder die Urlaubsreisen von Tante Meier, sondern um den "Schutz ausländischer Investoren" (sprich: um superreiche Heuschrecken auf der ewigen, unstillbaren Suche nach weiterer zu stehlender Beute). Die Schmidts, Müllers und Meiers sollen denen vielmehr ordentlich Kohle in den Anus drücken (müssen), und das "rechtsstaatlich garantiert" und ohne jedwede "demokratische" Behinderung.

Merkels "marktkonforme Demokratie" hat hier einmal mehr einen "qualitätsjournalistischen" Jubelperser zur Seite gestellt bekommen - wobei mir persönlich weiterhin nicht klar ist, wie ein intellektuell auch nur halbwegs befähigter Mensch angesichts solcher Zeilen nicht entweder in schallendes Gelächter oder in bittere Tränen oder Schreie des Entsetzens ausbrechen, sondern sie tatsächlich ernst nehmen kann. Allein der Begriff "Investorenschutz" ist angesichts der globalen Lage der Menschheit schon so dermaßen absurd, dass es weh tut, ihn lesen zu müssen - so als sei von allen Menschen auf diesem Planeten ausgerechnet das kleine "Elite"-Häuflein der Superreichen besonders "schutzwürdig" - genau das Häuflein, das für das globale Elend von so vielen hundert Millionen Menschen verantwortlich ist.

Diese Bande wird auch die letzten Reste der Demokratiefassade schamlos und ohne zu zögern einreißen, wenn wir sie nicht endlich daran hindern - und willfährige Helfershelfer und stiefelleckende Vasallen hat sie offensichtlich mehr als genug.

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Das Ende des Kapitalismus


"Im wunderschönen Monat Mai ---"

(Zeichnung von Karl Arnold [1883-1953], in "Simplicissimus", Heft 6 vom 06.05.1919)

Der Text der Zeichnung bezieht sich auf Heinrich Heines Gedicht "Lyrisches Intermezzo" aus seinem "Buch der Lieder" (1827):

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.