Samstag, 27. Mai 2017

Hartz-Terror: Verarmung reicht nicht mehr - mit staatlicher Unterstützung gewollt in die Verschuldung


Ein Gastkommentar von Volker

Ich hörte eine Kurzmitteilung aus den Radionachrichten, dass Hartz IV-Empfänger zunehmend Kredite benötigen, um beispielsweise eine neue Waschmaschine finanzieren zu können, oder eben anderen (un)wichtigen Luxus, der aus dem Regelsatz nicht zu finanzieren sei.

Kreditgeber Jobcenter, der einen – immerhin! – zinslosen Kredit monatlich aus dem Existenzminimum tilgen lässt, verwaltet nicht nur Armut, er regelt sie sogar über Darlehen. Wobei zehn Prozent Rückzahlung aus dem Regelsatz Betroffene zwangsläufig vor weitere Probleme stellen werden, sei es der Verzicht auf ausreichende Nahrung, oder der Verzicht auf Schuhe.

Man staune darüber: Armut verschuldet sich, um Armut weiterhin finanzieren zu können.

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Dieser Text erschien unter dem Titel "Hartz IV-Tagebuch – aufstockende Kredite für Verarmte" zuerst im "Frei-Blog" und wird hier mit freundlicher Genehmigung des Verfassers wiedergegeben.

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Anmerkung von Charlie: Deutschland geht es gut, sagen Merkel und die Hofberichterstatter. Es ist kein Zufall, dass ich auf dieses, äh, großzügige, behördliche Angebot zur Verschuldung auch weiterhin dankend verzichte und stattdessen lieber seit nunmehr drei Jahren ohne Kühlschrank lebe. Man muss in der Tat bis tief hinein ins Knochenmark pervers sein, wenn man Zwangsverarmten, die nur noch vom sogenannten "Existenzminimum" (das gar keines ist), leben dürfen, allen Ernstes Kleinstkredite "anbietet", die sodann aus eben diesem Existenzminimum zu tilgen sind. Die Schlips-Borg, die sich diese Tortur ausgedacht haben, dürfen die hakenbekreuzte Armbinde voller Stolz tragen – und die Behördenschergen, die diesen Untergang des humanistischen Denkens - wie in Deutschland üblich – willfährig exekutieren, sind mit dem Namenszusatz "Eichmann" im Personalausweis umfänglich entlohnt.

Das "Existenzminimum" ist in Kapitalistan – entgegen der Meinung des Bundesverfassungsgerichtes, das vor fünf Jahren noch urteilte, das Grundrecht des Sozialstaatsprinzps sei "dem Grunde nach unverfügbar und muss eingelöst werden" – durchaus verfüg- und beschneidbar. Die (von den kapitalistischen Blockparteien "berufenen") Systemjuristen dieses Gerichtes werden aber auch hierfür geeignete Floskeln finden, um auch diese offensichtliche Grundgesetzwidrigkeit dieser Vorgehensweise zu billigen – dafür benötigt man heute gar keine offensichtliche Terrorjustiz und keinen Herrn Freisler mehr. Das Bundesverfassungs- bzw. Systemerhaltungsgericht hat das 2012 in geradezu perfekter Weise vorgemacht, indem es der angeblichen "Unverfügbarkeits"-Feststellung in Sachen "Existenzminimum" mittels eines Kommas hinzufügte, dass dieses "Minimum" einer "Konkretisierung und stetigen Aktualisierung durch den Gesetzgeber [bedürfe], der die zu erbringenden Leistungen an dem jeweiligen Entwicklungsstand des Gemeinwesens und den bestehenden Lebensbedingungen auszurichten" habe. Ein solche brutale Vergewaltigung des Grundgesetzes können sich nur Juristen – zumal solche mit einem bestimmten Parteibuch – ausdenken, während sie selbst sehr fürstlich (und völlig ohne Angst vor Arbeitslosigkeit) aus derselben Kasse bezahlt werden, die eigentlich allen Menschen das erwähnte "Existenzminimum" garantieren sollte. Anders ist auch die gerichtliche Billigung der deutschen Kriegsführung ("Auslandseinsätze" der Bundeswehr) nicht erklärbar.

Vor 20 Jahren wurde armen Menschen noch staatliche Hilfe gewährt, wenn beispielsweise die Waschmaschine den Geist aufgab – heute ist das längst "sozialromantische" Geschichte. Wie soll man das denn auch finanzieren, wenn Milliarden in die Aufstockung der Rüstung fließen und zeitgleich die Vermögenssteuer abgeschafft wurde? Das geht ja gar nicht. Wieso waschen Betroffene ihre Wäsche eigentlich nicht am Flussufer, wie das Millionen von anderen Menschen weltweit ebenfalls tun? Für ein entsprechendes Waschbrett – das deutlich günstiger als eine Waschmaschine ist – können sie ja gerne ein zinsloses Darlehen vom Staat bekommen. Ein paar Wochen ohne Nahrung wird die Habenichtse schon nicht umbringen ... und der Profit für die Kriegskonzerne ist ohnehin wichtiger. Waschmaschinen kann man auch wunderbar exportieren!

Wäre ich kein Pazifist, müsste ich nun schreiben: Es ist an der Zeit, militant zu werden. Zum Glück für die Schlips-Borg bin ich aber ein dummer, Gewalt verabscheuender Mensch. Manchmal bedaure ich das sehr.

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Trost in Tränen


"Zu arbeiten gibt's schon lange nichts mehr – das letzte Hemd haben wir auch schon hergeben müssen – wenn jetzt noch die Preise so weit gesenkt werden, dass man alles umsonst haben kann, dann ist Deutschland das reinste Paradies!"

(Zeichnung von Thomas Theodor Heine [1867-1948], in "Simplicissimus", Heft 46 vom 16.02.1932)

Song des Tages: Anaemia




(Novembre: "Anaemia", aus dem Album "The Blue", 2007)

A certain feeling assails
Visions form to wonder why
It still keeps fading
Away to the stars

The sanitarium is the night of the mind
Hidden where no-one wants to know
As nightside keeps saving your life
With its silver-painted dawn

The sanitarium holds the keys of the night
In a place no-one wants to know
And dance, dance for staying alive tonight
And you're not alone

On and on the rains with their anaemic crystals wash the pitch away
And I will follow you through centuries of famine
And there will still be horror

Nightly blood, anaemia
Night and blood, anaemia

As black sprites keep draining your life
When at night you're all alone
And dance, dance to remain alive
As this night beholds no dawn



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Anmerkung: Den Song und das Video dieser italienischen Band aus dem Jahr 2007 kann man heute getrost mit dem abgedroschenen Wort "prophetisch" belegen. Musikalisch werden hier keine neuen Pfade geebnet (ein wenig Chameleons, etwas Sisters of Mercy, eine hübsche Portion Metal, eine Prise Doom und eine Wand aus schreiendem "gothic feeling"), aber der vorhersehbare Abstieg in die Finsternis ist hier klar und ohne Hintertürchen umgesetzt – Politik und Wirklichkeit sind dem vorgezeichneten Weg seitdem konsequent gefolgt und tun dies auch weiterhin. Besonders beflügelnd finde ich persönlich das Fazit der Band: "As this night beholds no dawn". Wenn schon Endzeit, dann auch richtig – und ich kann diesem dunklen Absolutismus noch nicht einmal ein kleines Hoffnungsblümchen in den Weg pflanzen. Die "finstern Zeiten", die beispielsweise auch Bertolt Brecht seinerzeit klar ausmachte, stehen offenkundig einmal mehr vor unseren Türen.

Donnerstag, 25. Mai 2017

Zitat des Tages: Die verdiente Revolution


Der unbeirrbare Stumpfsinn, mit dem diese Kapitalisten ihre törichte Geldpolitik fortsetzen, immer weiter, immer weiter, bis zur Ausblutung ihrer Werke und ihrer Kunden, ist bewundernswert. Alles, was sie seit etwa zwanzig Jahren treiben, ist von zwei fixen und absurden Ideen beherrscht: Druck auf die Arbeiter und Export.

Für diese Sorte sind Arbeiter und Angestellte, die sie heute mit einem euphemistischen und kostenlosen Schmeichelwort gern "Mitarbeiter" zu titulieren pflegen, die natürlichen Feinde. Auf sie mit Gebrüll! Drücken, drücken: Die Löhne, die Sozialversicherung, das Selbstbewusstsein – drücken, drücken! Und dabei merken diese Dummköpfe nicht, was sie da zerstören. Sie zerstören sich den gesamten inneren Absatzmarkt.

Sie scheinen ihn nicht zu wollen – dafür haben sie dann den Export. Was dieses Wort in den Köpfen der Kaufleute angerichtet hat, ist gar nicht zu sagen. Ihre fixe Idee hindert sie nicht, ihre Waren auch im Inland weiterhin anzupreisen; ihre Inserate wirken wie Hohn. Wer soll sich denn das noch kaufen, was sie da herstellen? Ihre Angestellten, denen sie zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel geben, wenn sie sie nicht überhaupt auf die Straße setzen? Die kommen als Abnehmer kaum noch in Frage. Aber jene protzen noch: dass sie deutsche Werke seien, und dass sie deutsche Kaufleute und deutsche Ingenieure beschäftigen – und wozu das? "Um den Weltmarkt zu erobern!"

So schlau wie die deutschen Kaufleute sind ihre Kollegen jenseits der Grenzen noch alle Tage. Es setzt also überall jener blödsinnige Kampf ein, der darin besteht, einen Gegner niederzuknüppeln, der bei vernünftigem Wirtschaftssystem ein Bundesgenosse sein könnte. Die Engländer preisen rein englische Waren an, die Amerikaner rein amerikanische, und das Wirtschaftsinteresse tritt als Patriotismus verkleidet auf. Eine schäbige Verkleidung, ein jämmerlicher Maskenball. (...)

Wie immer in ungesunden Zeiten ist der Kredit in einer geradezu sinnlosen Weise überspannt. Das Wort "Wucher" ist ganz unmodern geworden, weil der Begriff niemand mehr schreckt, er erscheint normal.

Nun haben aber Kartelle und kurzfristige Bankkredite die Unternehmungslust und die sogenannte "freie Wirtschaft" völlig getötet – es gibt sie gar nicht mehr. Fast jeder Unternehmer und besonders der kleinere ist nichts als der Verwalter von Bankschulden; geht's gut, dann trägt er den ungeheuren Zins ab, und geht's schief, dann legen die Banken ihre schwere Hand auf ihn, und es ist wie in Monte Carlo: die Bank verliert nicht. Und wenn sie wirklich einmal verliert, springt der Steuerzahler ein: also in der Hauptsache wieder Arbeiter und Angestellte. (...)

Wo steht geschrieben, dass es gerettet werden muss? Warum ist die Menschheit nicht stärker als dieser Popanz? Weil sie den Respekt in den Knochen hat. Wiel sie gläubig ist. Weil man sie es so gelehrt hat. Und nun glaubt sie. (...)

Doch schweigen sie [die Politiker und "Wirtschaftsführer", Anm.d.Kap.] nicht. Sie haben die Dreistigkeit, unter diesen Verhältnissen noch "Vertrauen" zu fordern, dieselben Männer, die das Unglück verschuldet haben. Und keiner tritt ab, nur die Gruppierung ändert sich ein wenig. Das verdient die schärfste Bekämpfung. (...)

Bleiben die Wirtschaftsführer bei dieser ihrer Wirtschaft, dann ist ihnen die verdiente Revolution sicher.

(Auszüge aus: Kurt Tucholsky [1890-1935]: "Die Herren Wirtschaftsführer", in: "Die Weltbühne", Nr. 33 vom 18.08.1931)

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Hamburger Werftarbeiter



(Gemälde von Heinrich Vogeler [1872-1942] aus dem Jahr 1928, Öl auf Leinwand, Eremitage, St. Petersburg, Russland)

Mittwoch, 24. Mai 2017

Big Brother: "Ich liebe euch alle!"


Die korrupte Bande ist auf ihrem menschenfeindlichen Weg in Richtung Panopticon einen bedeutenden Schritt vorwärts gegangen. Vor einigen Tagen wurde – ohne große mediale Aufregung – die in jenen schauderhaften Kreisen heiß ersehnte Totalüberwachung aller BürgerInnen durch den Staat um einen wesentlichen Faktor ausgeweitet, wie man beispielsweise bei Zeit Online nachlesen kann:

Personalausweise im Scheckkartenformat werden künftig standardmäßig mit einer einsatzbereiten Online-Funktion ausgegeben. Dies beschloss der Bundestag am späten Donnerstagabend und votierte auch für eine weitere Änderung des Personalausweisgesetzes: Sicherheitsbehörden können künftig massenhaft auf die Ausweisbilder zugreifen – Datenschützer sind alarmiert. (...)

Scharfe Kritik kam vom ehemaligen Bundesdaten-schutzbeauftragten Peter Schaar. Er beklagte, in dem Gesetz stecke eine "datenschutzrechtliche Ungeheuerlichkeit". Vorgesehen ist darin auch, dass die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern in Zukunft das biometrische Lichtbild im Ausweis "zur Erfüllung ihrer Aufgaben im automatisierten Verfahren" abrufen dürfen. Bislang ist dies nur in begrenzten Fällen und durch [wenige] Stellen erlaubt. Schaar befürchtet eine Massenüberwachung. Er sprach von einem "Big-Brother-Gesetz".

Es sollte den BürgerInnen dieses Landes arg zu denken geben, wenn selbst einige kapitalfreundliche, gewiss nicht systemkritische Schlips-Borg inzwischen schon vor der "Big-Brother-Gefahr" der Totalüberwachung warnen. Das ist vergleichbar mit dem blutenden Frontsoldaten, der seine "Kameraden" zum Pazifismus aufruft. – Doch was können "Staatsführer" wie Erdoğan, Trump, Orbán, Merkel oder Macron schon mit dieser albernen Überwachungstechnik anfangen? Es existieren hier ganz gewiss keinerlei Gefahren, denn der kapitalistische Staat des freiheitlichen Westens will schließlich immer nur das Beste für alle Menschen. Das ist so. Gehen Sie doch einfach weiter, konsumieren Sie weiter Müll und denken Sie nicht nach – denn hier gibt es nichts zu sehen.

Ich oller Zausel kann mir indes lebhaft vorstellen, wie das "automatisierte Verfahren" im Alltag der "Sicherheitsbehörden" [sic!] aussehen wird, wenn diese gruselige Perversion Orwell'schen Ausmaßes nicht doch noch gestoppt wird – die dystopische Science-Fiction-Literatur der vergangenen Jahrzehnte bietet reichlich Anschauungsmaterial dafür. Eigentlich reicht es schon aus, sich vorzustellen, ein menschenfeindliches Terrorregime, dem ein größenwahnsinniger Vollidiot mit Schnauzbart und brauner Uniform vorsteht, hätte diese Überwachungsmöglichkeiten besessen. Man möchte sich wirklich nicht ausmalen, welche Konsequenzen das gehabt hätte und wieviele Millionen Ermordete heute zusätzlich zu beklagen wären.

Mir läuft es jedenfalls eiskalt den Rücken herunter, wenn ich mir vorstelle, dass irgendwelche Behördenschergen bzw. entsprechende Computerprogramme zukünftig Zugriff auf mein (biometrisches) Passfoto haben – der Weg zur allumfassenden Datenbank, die auch genetische Profile aller BürgerInnen enthält, ist da nur noch ein sehr kurzer. Im Verbund mit den staatlichen Wanzen ("Smartphone", "GPS-Sender" in Automobilen, Internetüberwachung etc.) wird daraus ein durch und durch terroristisches, totalitäres Überwachungsinstrument, das in der menschlichen Geschichte bislang beispiellos ist. Und die korrupte Bande der rot-grün-schwarz-gelb-blauen kapitalistischen Einheitspartei begrüßt es wohlwollend. – Wieso zur Hölle stehen hier nicht Millionen von Menschen protestierend auf der Straße, um diesem furchtbaren Endzeittreiben dieser zerstörerischen Bande endlich, endlich Einhalt zu gebieten?

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Der neue Polizist


"Ich fürcht' mich vor keinem Schutzmann. Der Mann ist doch zu meiner Sicherheit da!"
"Ja, das weißt du und das weiß ich! Aber ob der Mann das auch weiß?!"

(Zeichnung von Josef Nyary [1910-1973], in: "Der Simpl", Nr. 6 vom April 1947)

Dienstag, 23. Mai 2017

Esoterik und Intelligenz: Ein "Pöbler" sinniert


Eine durch und durch esoterische Glosse

Bei spektrum.de habe ich vor einigen Tagen einen interessanten Text zu einem wissenschaftlich leider noch nicht abschließend geklärten Thema gelesen, in dem es heißt:

Sind Menschen mit höherem Intellekt tendenziell eher Atheisten? Mit dieser Hypothese haben sich Forscher und Denker schon von der Antike bis ins Internetzeitalter herumgeschlagen, und so stehen Edward Dutton vom Ulster Institute for Social Research und Dimitri Van der Linden von der Erasmus-Universität Rotterdam in guter Tradition: Die beiden Sozialwissenschaftler veröffentlichten jetzt in "Evolutionary Psychological Science" ihrer neuen Versuch, Erklärungen für die negative Korrelation von Religiosität und Intelligenz zu finden, die immer wieder in historischen Aufzeichnungen auftaucht und durch allerlei Erhebungen gestützt wird.

Beim Lesen dieses witzigen, empfehlenswerten Textes musste ich unwillkürlich an meine besten Freunde aus der Eso-Filterblase von "Jenseits der Realität" denken, die unentwegt weitere Indizien für diese sehr alte These nachliefern. Wer dort gelegentlich mal hineinschaut und all die meist unkommentierten Verlinkungen oder gar Übernahmen aus anderen Quellen – seien es nun esoterische oder politische – außen vor lässt, kann schnell erkennen, dass intelligente Menschen eher selten esoterischen Wahnvorstellungen anhängen. Eine dieser Ausnahmen ist Herr Plattfuß, der sich aus mir unbekannten Gründen devot in den Dienst dieser Betgeschwister gestellt hat – wobei ich mir angesichts seiner gruseligen "Ausflügen in die Poesie", die einem Literaturwissenschaftler regelmäßig fiese nekromantische Geschwüre im Gehirn bescheren, nicht ganz sicher bin, ob hier die Intelligenz oder doch bloß die literarische Kompetenz vorgetäuscht ist. Aber das mag einjede/r selbst entscheiden.

Ein besonders herausragendes Beispiel für die im Raum stehende These ist indes Roland Faulfuß, dessen Texte sich zuweilen so lesen, als sei beispielsweise ein für jeden erkennbar denkbefreiter Mensch wie Lapuente endlich seinem "Schicksal" [sic!] gefolgt und in ein SPD-Kloster gegangen, um dem sozialdemokratischen, verrottenden Spaghettimonster demütig zu huldigen. Faulfuß (nomen est omen) befindet sich schon längst in einem solchen intelligenzfeindlichen Hort der Dumpfheit, und er entblödet sich nicht, Kritiker inzwischen gar als "Pöbelblogger" zu bezeichnen (einen Direktlink zum Kommentar gibt's bei den Esos nicht). Das lässt tief blicken – auch wenn es wohl kaum (intelligente) Menschen gibt, die in eine solche schauderliche Grube blicken möchten.

Der Aberglaube gehört zum Wesen des Menschen und flüchtet sich, wenn man ihn ganz und gar zu verdrängen denkt, in die wunderlichsten Ecken und Winkel, von wo er auf einmal, wenn er einigermaßen sicher zu sein glaubt, wieder hervortritt.

(Johann Wolfgang von Goethe, aus: "Wilhelm Meisters Wanderjahre", 1807/29)

Nun kann man trefflich darüber streiten, ob der offenbar nicht ganz so intelligente Faulfuß mit diesem liebevollen Begriff des "Pöbelbloggers" schlicht "das Pöbeln" oder vielleicht doch eher "den Pöbel" gemeint haben mag – ich weiß also nicht, ob ich aus seiner Sicht ein "pöbelnder Blogger" oder doch bloß ein Teil des "bloggenden Pöbels" bin, oder ob er diesen, äh, kleinen Unterschied gar nicht macht bzw. versteht. Daher werde ich einfach weiter "pöbeln" und mich parallel dem "plebs" zugehörig fühlen, während im stumpfsinnigen Eso-Kuckucks-Land unbeirrt ganz munter weiter an der evolutionären Ausrottung der Intelligenz gearbeitet wird.

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Die treusorgende Glucke


"Und sie breitete ihre Fittiche schützend über sie."

(Zeichnung von Max Radler [1904-1971], in: "Der Simpl", Nr. 8 vom Juli 1946)