Samstag, 7. Oktober 2017

Song des Tages: The Eagle Flies Alone




(Arch Enemy: "The Eagle Flies Alone", aus dem Album "Will To Power", 2017)

Anmerkung: Heute, im untergehenden Zeitalter der kapitalistischen Katastrophe, wird der Rockmusik gerne eine "unpolitische" Haltung unterstellt, was in weiten Teilen, insbesondere in Deutschland – konzerngesteuert – auch zutrifft. Dabei muss man einfach mal etwas genauer hinschauen und wird sodann schnell fündig. Der Text dieses Songs jedenfalls wäre für jede antikapitalistische Punkband eine goldene Auszeichnung. Ich hoffe, viele BesucherInnen lesen ihn, denn verstehen kann man ihn beim Anhören schwerlich.

Fragt nun wirklich noch jemand, warum die junge Frau sich lieber die "Seele" aus dem Leib kotzt, anstatt lieblich-harmonisch zu singen und an ihrer monetären "Karriere zu basteln"?

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When I was born the seed was sown
I will not obey, my life is my own
Battle rose, which do enslave me
Exposed lies that enrage me

I don't believe in heaven, I don't believe in hell
Never joined the herd, could not adjust well
Slave and master, it's not for me
I chose my own path, set myself free

I, I go my own way
I swim against the stream
Forever I will fight the powers that be
The eagle flies alone

Reject the system that dictates the norm
This world is full of lies and deceit
I ask my own betrayal, cut so deep
Suffered defeat only to rise again

I, I go my own way
I swim against the stream
Forever I will fight the powers that be
The eagle flies alone


Zitat des Tages: Alle Mütter


Alle Mütter waren einmal klein.
Kinder können das oft gar nicht fassen.
Wenn die Kinderschuhe nicht mehr passen,
Fällt es ihnen wohl zuweilen ein.
Große Kinder suchen fremde Gassen,
Mütter bleiben später oft allein.

Alle Kinder werden einmal groß.
Mütter können das oft nicht begreifen.
Kleines Mädchen mit den bunten Schleifen,
Spieltest gestern noch auf ihrem Schoß;
Kleiner Sohn, musst du die Welt durchstreifen?
Mütter haben oft das gleiche Los.

Alle Stuben werden einmal leer.
Kahl der Tisch, verwaist und stumm der Garten.
Diele knarrt. Und Mütter schweigen, warten ...
Manchmal kommt ein Brief von weitem her.
Stern verlischt. Und all die wohlverwahrten
Tränen tropfen ungeweint ins Meer.

(Mascha Kaléko [1907-1975], in: "Das lyrische Stenogrammheft. Kleines Lesebuch für Große", Rowohlt 1956; Erstausgabe in zwei Bänden: 1933 / 1935)




Freitag, 6. Oktober 2017

"Ein Fest der Freiheit"


Ein Gastbeitrag des Altautonomen anlässlich der Rede des Bundespräsidenten zum "Tag der deutschen Einheit"

Mit Spannung und hohen Erwartungen haben die Medien die Rede von Herrn Steinmeier aus dem Schloss Bellevue in Berlin am 03.10.2017 in Mainz vorab sekundiert. Was er dann in einer für Sozialdemokraten in vielen Rhetorikseminaren erworbenen, typischen Sprechweise mit gelegentlichen Blicken nach links und rechts in Richtung des ergriffen lauschenden Publikums – einer von Gerhard Schröder kopierten Körpersprache – zu sagen wagte, übertraf die schlimmsten meiner Befürchtungen. Ich möchte daher nur wenige, exemplarische Abschnitte aufgreifen und kurz kommentieren.

Liebe Jugendliche, Ihnen gehört die Zukunft dieses Landes!

Mehr als drei Millionen Kinder, die unmittelbar dem staatlich verordneten Zwangsverarmungsterror von "Hartz IV" ausgesetzt sind, sowie all jene von der immens hohen Jugendarbeitslosigkeit Betroffenen sind hier offensichtlich ausgenommen.

Meine Damen und Herren, unser Weg muss ein Weg in Frieden und Freundschaft mit den europäischen Nachbarn bleiben (...).

Spontan fällt mir zu dieser beschworenen friedlichen Freundschaft der Nachbar Griechenland ein, dessen Bevölkerung unter maßgeblicher Anleitung der deutschen Politik auf ein sogenanntes "Schwellenland"-Niveau "zurückgebombt" wurde.

Am 24. September haben deutlich mehr Menschen als in den beiden letzten Bundestagswahlen von diesem stolzen Recht [gemeint ist das Wahlrecht, Anm.d.Verf.] Gebrauch gemacht.

Man muss also "stolz" sein, das deutsche Wahlrecht benutzen zu können oder zu dürfen? Wer schreibt dem Mann bloß so etwas in eine Rede?

Die große Mauer quer durch unser Land ist weg. Aber am 24. September wurde deutlich: Es sind andere Mauern entstanden, weniger sichtbare, ohne Stacheldraht und Todesstreifen – aber Mauern, die unserem gemeinsamen "Wir" im Wege stehen.

"Wir" gegen "die". Das hatten wir schon im Wahlkampf 2013 als SPD-Parole: "Auf das WIR kommt es an". Der Mann schämt sich für nichts mehr.

Natürlich, das erfordert Kontroverse. Differenzen gehören zu uns. Wir sind ein vielfältiges Land. Aber worauf es ankommt: Aus unseren Differenzen dürfen keine Feindschaften werden – aus Unterschied nicht Unversöhnlichkeit.

Da ist er, der ganz große Kübel mit Harmoniesauce, den er in seiner Amtsbürde über das "vielfältige" Land ausschüttet. Von Interessengegensätzen, Klassenunterschieden, Macht und Ohnmacht, Reichen und Armen hat er sichtlich nie etwas gehört.

Die Debatten werden rauer, die politische Kultur wird sich verändern.

Frau "in die Fresse hauen"-Nahles saß auch im Saal.

Doch wir werden den politisch Verfolgten nur dann auch in Zukunft gerecht werden können, wenn wir die Unterscheidung darüber zurückgewinnen, wer politisch verfolgt oder wer auf der Flucht vor Armut ist.

Dieser rhetorische (reinrassige), von der Leine gelassene Kettenhund transportiert Steinmeiers dumpfe Beschreibung der "Flüchtlingsfrage": Es geht ihm um eine strikte Unterscheidung der wenigen Geflohenen einerseits, die nach der faktischen Abschaffung des Asylrechts (Schengen etc.) überhaupt noch als Asylberechtigte in Deutschland anerkannt werden (können), von den sogenannten "Wirtschaftsflüchtlingen" andererseits.

Ehrlich machen müssen wir uns auch in der Frage, welche und wie viel Zuwanderung wir wollen, vielleicht sogar brauchen.

Hier finden wir Steinmeiers Votum für eine Obergrenze und die Bindung des Aufenthaltsstatus an die Nützlichkeit der Menschen für das deutsche Kapital in einem Satz. Volltreffer.

Nach den G20-Protesten habe ich Ladenbesitzer aus der Hamburger Schanze getroffen, die sagten: "Wir mussten mit ansehen, wie aus ganz normalen Passanten Gaffer und Plünderer geworden sind."

Richtig wäre gewesen: "Wir mussten erleben, wie unsere vermummten Freunde und Helfer in panzersicheren Uniformen wie Roboter bzw. tollwütige Kampfhunde blind auf harmlose Passanten einprügelten."

In einer längeren Passage widmet sich der Präsident dann dem Begriff "Heimat", die zu einer nicht enden wollenden Tirade, die in Freud'scher Manier subtil an das "Nationalbewusstsein der Deutschen" appelliert, gerät. Der "Heimatbegriff" dürfe nicht den Nationalisten überlassen werden:

Ich bin überzeugt, wer sich nach Heimat sehnt, der ist nicht von gestern. Im Gegenteil: je schneller die Welt sich um uns dreht, desto größer wird die Sehnsucht nach Heimat. Dorthin, wo ich mich auskenne, wo ich Orientierung habe und mich auf mein eigenes Urteil verlassen kann.

Das sagt einer, dessen momentaner Beruf hauptsächlich darin besteht, auf Kosten der Steuerzahler durch die Welt zu jetten. Neben den Themen Sehnsucht, Sicherheit, Orientierung, Zukunft und wieder dem ominösen "WIR" fehlte eigentlich nur noch der Übergang zur Kuschelnische der klassischen Klein-Familie.

Das Fest der Freiheit


("Es wird ein Fest der Freiheit!", Malu Dreyer, Bundesratspräsidentin, SPD)

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Anmerkung von Charlie: Ich gebe zu, dass ich mit diesem Text meines altautonomen Freundes einige Tage gehadert habe, da ich persönlich die Rede und die dahinter stehenden Haltungen Steinmeiers um viele, viele, sehr viele Längen kritischer sehe. Andererseits wäre es in ein wahrlich aufwändiges, kaum einlösbares Unternehmen ausgeartet, die wohlfeilen, teils regelrecht bösen Worte des asozial-antidemokratischen Heuchlers einer wirklich tiefgehenden Aufarbeitung zu unterziehen, wozu weder ich, noch der Altautonome die Zeit und die Lust haben.

Allein dem ollen, hustend-verstaubten "Heimat"-Begriff, den Steinmeier hier bemüht, könnte ich ganze Pamphlete widmen, die mir den letzten Nerv raubten, weil ich noch vor 20 Jahren nicht im Traum daran gedacht habe, dass derartig nationalistischer, offensichtlich dämlicher Schmutz mich noch einmal während meiner Lebenszeit belästigen könnte. Ich mache es mir nun einfach und zitiere dazu schlicht den – heute leider auch längst disqualifizierten und im System angekommenen – Udo Lindenberg, der um 1990 noch krächzend die "Bunte Republik Deutschland" beschwor:

Wo ich meinen Hut hinhäng', da bin ich zuhause.

Wer nach Gauck noch hoffte, dass es schlimmer vielleicht nicht mehr kommen könne, den hat Steinmeier nun eines Schlechteren belehrt. Und nur einen taubstummen Blinden kann das überraschen.

Ich danke dem Altautonomen für seinen beherzten Versuch, einer solchen Ungeheuerlichkeit etwas entgegenzusetzen!

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Zum Tag der deutschen Rassisten


Rassismus ist eine Form der absoluten menschlichen Niedertracht, mit der sich insbesondere Deutschland traditionell ganz besonders gut auskennt. Heute, im sich allmählich dem Ende zuneigenden Jahr 2017, ist er von den Stammtischen, aus den Hinterzimmern und den verdeckten politischen Phrasen der Nachkriegsjahrzehnte keck herausgetreten und wieder salonfähig geworden, woran nicht zuletzt auch die als "Wiedervereinigung" postulierte Annexion der DDR durch die damalige BRD und die politisch-mediale Begleitung dieses Ereignisses einen großen Anteil haben. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich 1989 in nächtlichen Aktionen große Plakatklebeaktionen, die den Slogan "Wider Vereinigung ohne demokratische Abstimmung" trugen, in mehreren westdeutschen Großstädten unterstützt habe, die aber bekanntlich dem aufsteigenden schwarz-rot-uringelben Sog der patriotischen Kakophonie und dem wirren Gefasel der Kohls und Genschers von den "blühenden Landschaften" und der "neuen Freiheit" leider nichts mehr entgegenzusetzen hatten.

Dazu passt auch gut eine Szene aus Volker Schlöndorffs Film "Die Stille nach dem Schuss" (2000), in dem die (fiktive) Ex-RAF-Terroristin und Protagonistin des Films, die in jener Geschichte inzwischen unter einem neuen Namen in der DDR lebt und den Umbruch dort miterlebt, ihren verständnislos dreinblickenden MitbürgerInnen sinngemäß und verzweifelt zuruft: "Wisst ihr denn eigentlich, was ihr hier habt?" – Sie wussten es offensichtlich nicht.

Nun zeigt der Kapitalismus wieder sein wirkliches, monströses Gesicht, das weder etwas mit "Freiheit" oder "blühenden Landschaften", dafür aber ausschließlich mit Ausbeutung, Abhängigkeit, Staatsterror, Überwachung, Armut, Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Faschismus zu tun hat – und das alles wegen der Profitgier einer kleinen, "elitären" Minderheit. Früher nannte man das Feudalismus.

Vor einigen Tagen habe ich dazu ein bezeichnendes Beispiel bei Zeit Online gelesen. Dort geht es zwar um Magdeburg – allerdings ist das Phänomen keineswegs auf Ostdeutschland beschränkt, auch wenn die Massenmedien das inzwischen gerne und oft so darzustellen versuchen. Ich zitiere sehr verkürzt aus dem Bericht und empfehle die komplette Lektüre:

In einem Magdeburger Stadtteil gibt es große Aufregung um neue Nachbarn aus Rumänien. Bürgermeister und Lokalzeitung sprechen von Ghetto, Sozialbetrug, Lärm und Müll. / (...) "Die Frage ist ja: Warum sind die Rumänen alle gerade hierher gekommen?", fragt Lutz Trümper [SPD, Oberbürgermeister]. "Sicher kann man das ja nicht sagen, aber: Ich glaube, das ist organisiert." / (...) Lutz Trümper sagt, wenn die Rumänen sich von Anfang an an "unsere Regeln und Normen" gehalten hätten, dann wäre man gar nicht aufmerksam geworden auf sie. Aber jetzt will er gegen den vermuteten Sozialbetrug vorgehen. / (...) Seit einigen Wochen patrouilliert jetzt der Ordnungsdienst täglich zwischen 6 und 20 Uhr durch die Neue Neustadt. Und auch die Polizei lässt sich häufiger mal blicken. Nicht, weil die Kriminalität gestiegen wäre: Laut der Kriminalstatistik, das sagt auch Lutz Trümper, hat es keinen Anstieg an Kriminalität in dem Viertel gegeben in den letzten Jahren.

Wer den Text aufmerksam liest, wird gleich an mehreren Stellen stutzig und erkennt die üblichen, rein rassistisch motivierten Ressentiments, in diesem Fall gegenüber den Sinti und Roma, die seit Jahrhunderten allzu bekannt sind. Politik, Medien und der "Wutbürger", den man einmal mehr besser "Dummbürger" nennen müsste, reichen sich die Klinke in die Hand und bestärken sich gegenseitig, wie man das aus solchen "Filterblasen" so kennt. Irgendwelche sinnvollen oder belastbaren Fakten, die zur strikten Ablehnung dieser Menschen taugen könnten, werden mangels Vorhandenseins nicht genannt – abgesehen vom Vorwurf des "Lärms". Auch der hat allerdings nichts mit der ethnischen Zugehörigkeit eines Menschen zu tun – davon kann ich in meinem dörflichen Umfeld, in dem fast ausschließlich Deutsche (Spießer) leben, ein langes, wirklich sehr langes Lied singen. Alles andere sind diffuse Wahnvorstellungen, haltlose Verdächtigungen und schnöde Diffamierungen, wie man sie aus der finstersten Zeit Deutschlands kennt.

Dazu reicht es aus, sich das Beispiel des "vermuteten Sozialbetruges" auf der Zunge zergehen zu lassen: "Was Lutz Trümper so ärgert, ist die Tatsache, dass EU-Ausländer, die in Deutschland arbeiten, ebenso wie auch Deutsche ihr Einkommen mit Hartz 4 aufstocken können, wenn es nicht zum Leben reicht." Eigentlich muss man zu diesem ekelhaften Irrsinn nichts mehr sagen, denn er spricht für sich selbst. Die faschistische Devise des SPD-Mannes lautet: Wenn es den "Deutschen" schon so schlecht geht (weshalb das so ist und was seine Partei oder gar der Kapitalismus damit zu tun haben, fragt er gar nicht), soll es zumindest anderen, nämlich "Nicht-Deutschen" noch schlechter gehen, damit der "sozialen Gerechtigkeit" Genüge getan ist. Wenn das Geld für jene "Untermenschen" nicht mehr zum Leben reicht, ist das aus seiner Sicht "sozial gerecht". Auf diesem unterirdischen, tiefbraunen Niveau bewegt sich inzwischen nicht nur wieder die Politik der neoliberalen Bande, sondern auch die begleitende Medienpropaganda (siehe u.a. die MDR-Zitate im Bericht). Mich macht das völlig fassungslos.

Ein weiteres Beispiel aus der rechtsdrehenden Politik hat der Kollege Arbo kürzlich gepostet. Er schrieb:

Nicht nur die CDU hat am rechten Rand gefischt. Sondern, wie an anderer Stelle behandelt, auch Teile der Linken taten und tun das. Nun, nach der Wahl, hat sich Herr [Lafontaine] dazu angehalten gesehen, seiner Partei und insbesondere der Parteiführung die Leviten zu lesen: Zu viel Zurückhaltung in der Flüchtlingsfrage, d.h. dass die Ängste der Bürger hätten ernster genommen werden sollen, denn es kann ja nicht jede(r) nach Deutschland kommen; die Interessen der Geflüchteten [seien] ernster genommen worden als die der Einheimischen [Quellenangaben im verlinkten Text]. Das klingt wie bei Tillich (CDU), also nach einem Einschwören auf einen Rechtskurs.

Es ließen sich noch dutzendweise ähnliche Äußerungen aus sämtlichen etablierten Parteien (natürlich einschließlich der Linkspartei) sowie den Massenmedien zitieren, die allesamt in dieselbe, gruselige Richtung tendieren. Einmal mehr wird hier nahezu flächendeckend ein unbeteiligter, schwacher Sündenbock bemüht und übelst geschlagen, der für die Misere gar nicht verantwortlich, sondern seinerseits ein noch viel schlimmer gestraftes Opfer desselben menschenfeindlichen Systems ist – und keiner will's bemerken, zur Kenntnis nehmen oder auch nur flüsternd aussprechen. Das ist nicht nur kafkaesk, sondern die Betonierung des Rassismus' im "freiheitlich-demokratischen" System Kapitalismus.

Den aus meiner Sicht treffendsten Kommentar zum Thema hat am vergangenen Sonntag wieder einmal Stefan Gärtner verfasst, dem ich, wie so oft, nichts weiter hinzuzufügen habe (auch hier empfehle ich dringlich die komplette Lektüre):

Der "den Linken nahestehende" Kultursoziologe fand gestern, es müsse darum gehen, "auch Dinge sagen zu können, wie einem der Schnabel gewachsen ist, ohne sich sogleich außerhalb des Kreises der zur Äußerung Zugelassenen wiederzufinden". / Also eine Protestwahl gegen das Verbot, "Neger" zu sagen, gegen Neger, die nach Deutschland wollen, und dagegen, im wunderbaren Wettbewerb immer bloß der Neger zu sein. Also eine genuin faschistische Wahl, wenn auch weniger aus Überzeugung denn aus Angst mal autoritärem Charakter. Dass die AfD dann auch noch wirtschaftsfreundlich ist, macht es dem Proseminar zum Thema Faschismus aber vielleicht ein bisschen sehr einfach.

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Die weiße Rose


(Spielfilm von Michael Verhoeven aus dem Jahr 1982)

Montag, 2. Oktober 2017

Hinweis zur Linkliste: Aussortierte Deppenblogs


In der rechten Spalte des "Narrenschiffes" gibt es nun eine neue Rubrik, in der ich "Aussortierte Deppenblogs" sammle. Jede/r, die/der also direkt nachlesen möchte, was Schwachköpfe, Schwerdenker und andere Honks aus Kleinbloggersdorf, die sich als "Linke" ausgeben oder sogar ernsthaft dafür halten, unablässig an unsäglichem Gedanken- und Wortmüll produzieren, kann das nun ohne Umschweife auch von hier aus anklicken und sich herzlich amüsieren.

Zwei besonders erquickliche Beispiele möchte ich aktuell empfehlen: Bei den Esos singt Faulfuß eine religiöse Lobeshymne auf die Linkspartei, und bei den Neulandsozen nutzt Lapuente ganz im Sinne der Weimarer Republik seinen leeren Kopf, steckt ihn in den Sand und entdeckt dort drunten den "Menschen im Rassisten". Ein morbider, sehr schwarzer Humor und ein starker Magen sind freilich stets Voraussetzung für derlei Besuche in solchen intellektuellen Grenzregionen.

Generell gilt aber: Wem der "Postillon" und die "Titanic" nicht reichen, rufe jene Seiten auf, um Realsatire in ihrer reinsten Form zu genießen. Ich habe schon so manche vergnügliche Stunde mit der Lektüre jener Offenbarungen geistiger Inkompetenz bzw. Inkontinenz - natürlich einschließlich des sich stets einstellenden, entsprechenden Kommentariats (sofern es nicht, wie bei den Esos, gewohnt inquisitorisch zensiert wird) - verbracht und so einen verregneten, sehr trüben Sonntag mit glockenhellem Lachen verbracht.

Dafür muss man den UrheberInnen auch einmal danken, was ich hiermit ausdrücklich tue.

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Es wird weiterberaten


"Die Welt brennt! Auf zur Löschkonferenz!"

(Zeichnung von Erich Schilling [1885-1945], in "Simplicissimus", Heft 21 vom 18.08.1920)