Freitag, 28. September 2012

Song des Tages: Time Goes By




(Triumph: "Time Goes By", aus dem Album "Thunder Seven", 1984)

Can't you feel the thunder, rolling in a young man's heart
Can't you see the frustration that's tearing him apart
He's got a hunger for power, he wants to have it all
Sometimes he feels like he's banging his head up against the wall
Out in the real world living a lie
Can't seem to make the change, but he can't say why
As time goes by
Nobody really knows what to say, tomorrow is another day
That seems a million miles away, so far away

Time goes by, bridges burn and big wheels turn and
Time can't fly, will it ever bring you back again?
You know that I can't live without your love
Time goes by, you know I'll never make it alone
Make it alone

Can't you see the fire burning in a young girl's eyes
Does she think that she moves ahead if she cuts me down to size
Everybody's got two cents to try to buy some time
But they don't even know their own hearts
What can they know of mine?
Call out for reasons echoes the cry
She waits, anticipates; no reply as time goes by
Oh baby I don't know what to say
Tomorrow is another day
You seem a million miles away, so far away

Time goes by, bridges burn and big wheels turn and
Time can't fly, will it ever bring you back again?
You know that I can't live without your love
Time goes by, you know I'll never make it alone
Make it alone

We all bear witness as history unfolds
Let's hope tomorrow can deliver on the promise that she holds
Don't look back in anger, don't look ahead in fear
You just keep taking her as she comes until she comes in clear
The love you send out returns to you in time
The wheel gets turned around by those who try
For all their lives

Time goes by, bridges burn and big wheels turn and
Time can't fly, will it ever bring you back again?
You know that I can't live without your love
Time goes by, you know I'll never make it alone
Make it alone

Georg Schramm: "Was machen eigentlich die Taliban?"


"Ich bin nicht die Therapie, ich bin der Schmerz." / Im Gespräch – mit Georg Schramm

(...) Einer der unvergesslichsten Sätze des deutschen Kabaretts der vergangenen Jahrzehnte stammt von Dieter Hildebrandt, der auf die Frage, was er denn bewirkt habe, mal geantwortet hat: "Kein deutsches Atomkraftwerk ist ohne unseren Protest ans Netz gegangen!" Kabarett allein verhindert nichts. Es sind Ereignisse wie Fukushima, die die Verhältnisse aufmischen und etwa den ersten grünen Ministerpräsidenten der Bundesrepublik ermöglichen. Ausgerechnet in Baden-Württemberg, wo das persönliche Eigentumsrecht der CDU an der politischen Macht quasi Verfassungsrang hatte. Ich will jetzt überhaupt nicht zynisch erscheinen, aber muss man sich mehr solche Gaus nicht geradezu wünschen? Oder anders gefragt: Geht es Ihnen nicht auch manchmal so, wenn Sie eine Zusammenballung von Verantwortungsträgern der politischen und wirtschaftlichen Klasse sehen, Davos wurde schon erwähnt, dass Sie sich fragen: Was machen eigentlich die Taliban?

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Anmerkung: Dieses ausführliche und wieder einmal äußerst pointierte Interview mit Georg Schramm illustriert deutlich, wie sehr der Mann (nicht nur) in der "Anstalt" vermisst wird. Ich frage mich außerdem, ob es tatsächlich seine eigene Entscheidung war bzw. ist, dass er momentan im TV überhaupt nicht vorkommt.

In jedem Falle sind die Ausführungen Schramms wie immer sehr lesens- und empfehlenswert - wer das Interview noch nicht gelesen hat, sollte die paar Minuten unbedingt investieren.


Politische Kultur im TV, Beispiel Jordanien




Ohne Worte.

Dienstag, 25. September 2012

Zitat des Tages: Herzliches Sonnet an den Reichstag

Zugestanden, meine Herrn im Saal,
Dass ihr seid, wofür ihr gegenseitig
Euch erkennt; dass ihr somit unstreitig
"Gauner", "Schurken", "Esel" allzumal:

Lohnt sich darum täglich der Skandal?
Macht schon Mist allein die Früchte zeitig?
Ist der Reichstag nicht noch anderweitig
Engagiert, kraft dein' und meiner Wahl?

Wenn schon Lump und Lügner uns regieren,
Wünschen wir, dass Lüg' und Lumperei
Schlicht und sachlich für uns tätig sei.

Gern bereit dann sind wir zu zitieren:
"Politik ist Kunst des Möglichen."
Mogelt also, ihr Beweglichen!

(Sebaldus Nothanker [Pseudonym; Klarname und biographische Daten nicht ermittelbar], in "Simplicissimus", Heft 21 vom 24.08.1925)

"Wo ist der Tucholsky, der diesem Journalismus sein kümmerliches Geschreibsel um die Ohren haut?"


Merkel schwimmt auf einer medialen nationalbesoffenen Welle / Kollegen, ihr habt versagt!

"Europe’s Most Dangerous Leader" hat das britische Magazin New Statesman Angela Merkel unlängst genannt, und im Blattinnern avancierte die deutsche Kanzlerin gleich zur "gefährlichsten Person der Welt".

Das Resumee der gut recherchierten Story liest sich am Ende dann so: "Auf Grund ihres Realitätsverlustes und ihrer Versessenheit auf Austeritätspolitik zerstört Merkel das europäische Projekt, sie stürzt Deutschlands Nachbarn in Armut und die Welt in eine globale Depression. Man sollte sie stoppen." (...)

Man kann [in den deutschen Medien] aufs Schönste nachvollziehen, wie Medien "gleichgeschaltet" werden, ohne dass es jemanden braucht, der sie gleichschaltet. Weil den Journalisten ja nicht einmal mehr auffällt, dass sie Propaganda betreiben, weil sie doch "nur" Formulierungen benutzen, die längst Common Sense sind.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Dieser für die taz doch ungewöhnlich scharfe Kommentar des Österreichers Robert Misik greift das tatsächliche Problem der gleichgeschalteten Massenmedien in Deutschland zwar auf, vernebelt aber auch die Tatsache, dass dieses Problem in anderen europäischen Ländern natürlich ebenso anzutreffen ist. Auch britische Massenmedien sind keine geringeren Propagandaschleudern, und wenn ich beispielsweise des Ungarischen mächtig wäre, stünden mir beim Lesen ungarischer Zetungen vermutlich nicht nur die Haare zu Berge.

Dennoch ist dieser Text ein seltenes Juwel in der deutschen Presselandschaft. Dem Schlusssatz Misiks kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen: "Und wo, verdammt, ist der Tucholsky, der diesem Journalismus sein kümmerliches Geschreibsel um die Ohren haut?" - Kurt Tucholsky, das war dieser Ausnahmejournalist und -Schriftsteller, der in der Weimarer Zeit so pointierte Passagen geschrieben hat wie diese:

"Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder. / (...) Die [Feld-]Gendarmen aller Länder hätten und haben Deserteure niedergeschossen. Sie mordeten also, weil einer sich weigerte, weiterhin zu morden. Und sperrten den Kriegsschauplatz ab, denn Ordnung muss sein, Ruhe, Ordnung und die Zivilisation der christlichen Staaten." (aus: "Der bewachte Kriegsschauplatz", in: "Die Weltbühne", 04.08.1931, Nr. 31)

Es ist zu vermuten, dass ein Schreiber wie Tucholsky heute in keinem Massenmedium Erwähnung fände - er wäre wohl auf Kleinstverlage und das Internet angewiesen. Es ist wenig beruhigend, dass es beides vorerst noch gibt: Gerade in Bezug auf das Internet sind die internationalen Bemühungen um eine Totalüberwachung und damit strikte Zensur ja in vollem Gange.

Montag, 24. September 2012

Die Rückkehr des bloggenden Boten


Da bin ich wieder. Ohne viel Aufheben machen oder viele Worte verlieren zu wollen, möchte ich mich bei allen Helferinnen und Helfern sehr bedanken, ohne die hier noch immer das leere Schweigen regierte. Dabei mache ich keinen Unterschied zwischen materieller und moralischer Hilfe. Es sind Menschen wie ihr, für die ich dieses Blog seit einiger Zeit zu befüllen versuche und die mir jetzt gezeigt haben, dass es zumindest einzelne Individuen innerhalb der Gattung Mensch gibt, die auch weiterhin dem stetig an Fahrt aufnehmenden Irrsinn in der Welt ein entschiedenes "Nein!" entgegensetzen.

Danke! - Und wenigstens einmal möchte ich einstimmen, wenn Nick Lowe seinen einfachen, aber klaren Song intoniert:

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(What's So Funny 'Bout) Peace, Love and Understanding?

As I walk through
This wicked world
Searching for light in the darkness of insanity,
I ask myself:
Is all hope gone?
Is there only pain and hatred and misery?

And each time I feel like this inside,
There's one thing I wanna know:
What's so funny 'bout peace, love and understanding?
What's so funny 'bout peace, love and understanding?

And as I walk on
Through troubled times
My spirit gets so downhearted sometimes ...
So where are the strong
And who are the trusted?
And where is the harmony? - Sweet harmony ...

'Cause each time I feel it slipping away,
It just makes me wanna cry:
What's so funny 'bout peace, love and understanding?
What's so funny 'bout peace, love and understanding?

(Brinsley Schwarz, aus dem Album "The New Favourites of Brinsley Schwarz", 1974)