Dienstag, 24. August 2010

Ursula von der Leyen und die religiösen Fanatiker

Der Kontakt zum Arbeitskreis Christlicher Publizisten (ACP) gehört zur Familientradition, mit dem auch andere CDU-Größen in Kontakt stehen

Die religiöse Rechte scheint eine besondere Anziehungskraft auf Politiker auszuüben, die offensiv mit ihrem christlichen Glauben umgehen und versuchen, diesen in Politik, vor allem aber in Wählerstimmen umzusetzen. Ein gelegentlicher Auftritt am "äußerst rechten Rand" des Christentums kann die bibeltreuen Christen bei der nächsten Wahl gewogen stimmen, die restliche Bevölkerung wird diesen Ausflug zu den Fundamentalisten nicht bemerken, so scheint das Kalkül. So fand sich beispielsweise Christian Wulff im Kuratorium von ProChrist wieder (Wulff: Ein Missionar auf dem Weg nach Bellevue?), einem Missionierungsverein, der Experten wie der Journalistin und Theologin Kirsten Dietrich als fundamentalistisch gilt.

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Anmerkung: Dazu fällt mir vor lauter Haareraufen kaum etwas ein. Leute, die daran glauben, Homosexualität sei eine Krankheit oder tägliches Beten führe zu mehr Kindern, leiten die Geschicke dieses Landes ... und machen zeitgleich eine asoziale Reichenpolitik, die Millionen von Menschen verarmt und ihnen verächtlich ins Gesicht schlägt. Zudem führen sie Kriege, bauen eifrig am Überwachungsstaat und demontieren die Demokratie und das Grundgesetz. Und in ihrer Freizeit plaudern sie entspannt mit christlichen Fanatikern. Wäre ich religiös, käme da nur ein Fazit in Frage: Um Himmels Willen!!!

Leider bin ich nicht (mehr) religiös, so dass mir dazu wieder einmal nur einfällt: "Denk' ich an Deutschland in der Nacht ..."

2 Kommentare:

jakebaby hat gesagt…

Ich befasse mich mit diesem Thema bewusst selten, da mir das Privileg des Haareraufens abhanden kam, und ich mir dauern die Glatze zerkratzen wuerde.
Dazu ein etwas 'aelterer Ausdruck, da wir schon mal bei vdLeyen sind: http://jakester-express.blogspot.com/2008/04/mutter-theresa-von-der-leyen-versus.html

Inzwischen ist das ja auch nicht besser, wo wir unter Anderem schon bei weit ueber einer Million German-Evangelikls sind und es schon seit Jahren Gang und Gebe ist, dass durch alle Ebenen der Politik eine groessere Beteiligung der Kirche promoschmiert wird.
Jetzt bin ich gerade mal 50 und es ist noch gar nicht so lange her, als ich ueber solch fictische Zukunftsversion noch gelacht haette.
Man haette mich ja auch vor 30 Jahren mit der Zukunftsversion der angehenden Machtuebernahme dieverser Eliten/Industrien belustigen koennen.

Schon von Anfang an und heute in akzeptiert/hingenommener und gerade rausposaunender Realiteat, werden ehemalig grundgesetzliche 'Vorgaben letztendlich im Klo runtergespuelt.
Der nuetzlich erwaehnte 'Konflict of Interest' unter Politik/Industrie ist schon immer und gerade vollstaendig eliminiert.
Die Trennung zwischen Staat und Kirche hat niemals existiert und befindet sich als auch gerade Eben in einer darkage'aehnlichen Verschmelzung.

Als ich mir vor Jahrzehnten Stanley Kubricks
'A Space Odyssey' reinzog, dachte ich mir 'So doll wirds wohl nicht werden.
Ich haette aber fuer 2010 ganzganz sicherlich nicht mit einer gruseligen Version von diversen DarkAge-Streifen gerechnet.
Was war ich immer froh, nicht in dieser beschissenen Zeit geboren geworden zu 'muessen.
Und jetzt bricht doch unfassbar aber allzuleider Tatsaechlich diese elitaere Inquisitionsscheisse des 21sten Jahrhundert aus.
Weiter sollte ich mich darueber nicht auslassen.
Amerika laesst gruessen. Dort war es wenigstens nie Anders.

Gruss
Jake

Charlie hat gesagt…

Jake, ich bin zwar jünger als Du, aber auch ich habe es mir vor 20 Jahren schlichtweg nicht vorstellen können, auf welch eine furchtbare Welt wir zusteuern. Ich hielt mich und den Rest der gebildeten Menschheit für einigermaßen "aufgeklärt" und hätte es mit einem abwinkenden Handschlag bedacht, wenn mir damals jemand gesagt hätte, der Faschismus (oder wahlweise der religiöse Fanatismus, die Propagandamaschinerie oder die grassierende, überbordende Korruption in der Politik) stünde wieder vor den Toren.

Wie grundlegend ich mich seinerzeit geirrt habe, kann ich erst heute feststellen. Und ich mag heute nicht 20 Jahre in die Zukunft blicken - denn wenn dieser üble Kurs nicht endlich aufgegeben und um 180° korrigiert wird, finden wir uns spätestens dann in einem Orwell'schen Alptraum wieder - sofern wir dann noch leben.

Was hat Dich in die USA geführt? Ich für meinen Teil finde die Verhältnisse in Deutschland ja wirklich schrecklich - aber in den USA würde ich mich noch viel weniger aufhalten wollen.