So werde ich denn alt und älter. Gleich ist der Schritt vom Juniorsenior zum Greis getan. Und ich stehe stumm am Ufer und staune mit großen Augen die majestätischen Schiffe an, die durch die Welt gleiten. Sie tragen die Namen von Banken und Weltfirmen, einige auch, die mittleren und kleineren, von Erben, Milliardären und bizarren Stars. / Ihre Passagiere sind mir fremd und egal. Ihre Frachträume sind gefüllt mit Geld, Schuldscheinen, Besitzverträgen und ähnlichem. Manchmal fällt etwas von Bord, und das Meer trägt es ans Land. Dann stürzen wir uns drauf, weil auch wir gut leben wollen. Und um von den Resten der Abspeisung das meiste zu kriegen, fahren wir die Ellenbogen aus und wollen unserer Beute Schmied sein und trampeln den Nachbarn in den Sand (...).
(Eckhard Mieder [*1953], in: Das Blättchen, 14. Jahrgang, Nummer 21 vom 17. Oktober 2011)
(Bild: Whyhunger.com)
(Eckhard Mieder [*1953], in: Das Blättchen, 14. Jahrgang, Nummer 21 vom 17. Oktober 2011)
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