Mittwoch, 23. Januar 2013

Der ganz normale Hartz-Terror


(...) Eine ganz normale Geschichte, wie der deutsche Mittelstand sich mit Fleiß, Tüchtigkeit, überdurchschnittlichem Einsatz und Arbeitswillen direkt nach Hartz IV vorarbeitet.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Lest Euch diesen Erfahrungsbericht einer ehemaligen Mitarbeiterin eines "Jobcenters" aufmerksam durch und weist vor allem möglichst viele andere Menschen darauf hin - es kann jede/n von uns treffen, völlig unabhängig davon, wie "gut" oder "erfolgreich" wir in unserem aktuellen Lohnarbeitsjob auch sein mögen.

Es kann nur ein erster Schritt sein, aber die Hartz-Terror-Gesetze und die zugehören Drangsalierungs- und Schikanierungsbehörden müssen weg - eher gestern als heute! Das gehört - gerade auch für alle, die noch einen mehr oder weniger gut bezahlten Job haben - in der Prioritätenliste ganz weit nach oben. Denn Ihr wisst ja:

"Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte."

(Martin Niemöller [1892-1984], posthum erstmals erschienen 1986)

4 Kommentare:

darkmoon hat gesagt…

Böse Geschichte. Ich bin wg. Auslaufen meines befristeten Vertrags ja auch bald dran, mich wieder mit diesem Scheissamt befassen zu müssen. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sehr ich mich drauf freue.

H4 muß weg, stimmt, aber wie soll das mit CDUSPDFDPGrünen gehen? Das ist doch aussichtslos.

Übrigens: Wieso kommen im Gedicht von diesem Niemöller weder Juden noch andre Verfolgte von damals vor? Hielt der die nicht für relevant?

Dede hat gesagt…

Bei mir ists auch bald soweit, hab die Kündigung bekommen. Ich hör nicht mehr auf zu kotzen.

Anonym hat gesagt…

Niemöller saß selbst im KZ Sachsenhausen ein, weil er Widerständler war. Doch, er hielt die Juden für relevant.

Charlie hat gesagt…

@ darkmoon & Dede:

Nerven behalten - auch wenn der Kotzzwang immer schlimmer wird. Am besten noch vor jedem Gang zum Amt Hilfe in einer Beratungsstelle einholen - eine Liste gibt's u.a. bei Tacheles.

Zu Niemöller: Diese historische Figur ist in der Tat nicht unproblematisch, denn der Mann war ev. Theologe, hatte zumindest zeitweise eine deutschnationale bis nationalsozialistische Gesinnung und war außerdem Militarist und Kriegsfreiwilliger in beiden Weltkriegen - wobei sein Gesuch im zweiten Weltkrieg von den Nazis abgelehnt wurde, denn zu dieser Zeit saß er bereits im KZ und sollte hingerichtet werden.

Das obige Zitat von ihm ist erst viele Jahre nach dem Ende des Nazi-Terrors entstanden (wann genau weiß man wohl nicht, es stammt ja aus dem Nachlass) und kann - wenn man es positiv sehen will - als eine späte Einsicht und ein Schuldeingeständnis eines alternden Mannes gesehen werden, der in seiner Jugend furchtbare Fehler gemacht hat und dennoch ins brutale Mühlwerk der braunen Bande geraten ist.

Es ist daher falsch, Niemöller als "Widerständler" in der Zeit zwischen 1933 und 1945 zu bezeichnen, denn das war er gewiss nicht. Er war auch kein Demokrat und kein Pazifist und alles "Linke" war ihm fern. Niemöller war schlicht ein nationalkonservativer Mensch, der die Durchexerzierung seiner eigenen schlimmen Ideologie am eigenen Leib erfahren hat und daraufhin - so möchte ich jedenfalls hoffen - die hässliche Fratze dieser menschenfeindlichen Ansichten doch noch erkannt hat. Lieber spät, als nie!

Das alles kann man aber auch als erster Anlaufstelle bei Wikipedia und an vielen anderen Orten im Netz und vor allem in Büchern nachlesen. ;-)

Ich finde den kleinen Text jedenfalls - unabhängig von der Geschichte seines Urhebers - sehr prägnant und äußerst aktuell.

Liebe Grüße!