Freitag, 22. November 2013

Song des Tages: Rebel Waltz




(The Clash: "Rebel Waltz", aus dem Album "Sandinista!", 1980)

I slept as I dreamed of a time long ago,
I saw an army of rebels, dancing on air.
I dreamed as I slept I could see the campfires,
a tune of the battle that was born in the flames
and the rebels were waltzing on air.

I danced with a girl to the tune of a waltz
that was written to be danced on the battlefield.
I danced to the song of a voice of a girl,
a voice that called: "Stand till we fall!
We stand till all the boys fall!"

As we danced came the news that the war was not won,
five armies were coming with carriage and gun.
Through the heart of the camp swept the news from the front!
A cloud crossed the moon, a child cried for food -
we knew the war could not be won.

So we danced with a rifle to the rhythm of the gun!
In a glade through the trees I saw 'my only one' ...
Then the earth seemed to rise hell hot as the sun -
the soldiers were dying, there was a tune to the sighing.
The song was an old rebel one.

As the smoke of our hopes rose high from the field,
my eyes played tricks through the moon and the trees.
I slept as I dreamed I saw the army rise.
A voice began to call: "Stand till you fall!" -
The tune was an old rebel one.



Anmerkung: Ich persönlich kenne keinen anderen Song, der den eigentlich allzu berechtigten gewalttätigen Widerstand gegen die bestehenden Strukturen noch offensichtlicher ad absurdum führt als dieses alte, resignative Liedchen von The Clash. Ein Blick in die Geschichte reicht da aus: Wann jemals ist ein mit Waffengewalt geführter Widerstand gegen offensichtliches Unrecht von einem wie auch immer gearteten Erfolg, der diesen Namen auch verdient, gekrönt worden? Mir fällt kein einziges Beispiel größeren Maßstabs ein, dafür aber massenhaft solche, die ein weiteres, leicht modifiziertes und zuweilen gar noch viel schlimmeres Unrecht zur Folge hatten.

Wie auch immer die Antwort auf den kapitalistischen, brutalen Terror unserer Zeit auch ausfallen mag - wir dürfen niemals wieder auf das steinzeitliche Einzeller-Niveau der Kapitalisten absinken und ihrem brachialen Beispiel folgen - Gewalt und Krieg können niemals eine Lösung sein, und wenn diese Bande uns noch zehnmal öfter eine Kriegserklärung zukommen lässt. Am Ende eines Krieges wird - neben dem unsäglichen Leid, dem massenhaften Tod und der umfassenden Zerstörung - immer nur das warten, was die Texter dieses Songs, Joe Strummer und Paul Simonon, so wunderbar lakonisch benannt haben: "The smoke of our hopes".

Und die Warnung vor dem immer gleichen Fehler folgt sofort im Anschluss - hier ist die scheinbar ewige böse Zeitschleife der Menschheit (Unrecht - Widerstand - Krieg - Unrecht) in Töne und Worte gefasst. Mich bringt dieser Song immer wieder zum bitteren Heulen.

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