Dienstag, 8. Juli 2014

Brüllnummer des Tages: Die "Grüne Jugend" und die Diskriminierung von Geschlechtern


Der gute Fefe hat mich dankenswerter Weise auf dieses herrliche Beitrittsformular der "Grünen Jugend" aufmerksam gemacht, in dem sich - neben allerlei anderen ausufernden Datenerhebungen - die folgende kafkaeske Passage findet:



Die grünen Jugendbewegten begründen diesen Irrsinn mit dieser Stellungnahme - allerdings fällt es mir doch relativ schwer, der dort angebotenen "Argumentation" logisch zu folgen, ohne in heiseres (oder eher hustend-keuchendes) Gelächter auszubrechen. Inwiefern wäre es zu "statistischen Zwecken" denn anders oder schwieriger, den Frauenanteil zu messen, wenn dem an der "Grünen Jugend" interessierten Menschen dort wahlweise auch die böse Option "Mann" und meinetwegen weitere Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung stünden? Auch dem zweiten "Argument" nähme diese schlichte, jedem Dorfdeppen einfallende Variante unverzüglich jedes verfügbare laue Lüftchen aus den allzu großen Segeln.

Auf dermaßen naheliegende Lösungen sind die Jugendbewegten der Grünen aber nicht gekommen, denn es geht hier klar erkennbar um etwas ganz anderes: Auf die zweifellos noch immer ungelösten Ungerechtigkeiten des Patriarchats reagieren diese "Rebellinnen und Rebellen" schlicht mit der Umkehrung der Ungerechtigkeiten - und diskriminieren flugs die andere, diesmal die männliche Seite, offenbar in der irrwitzigen und allzu dämlichen Annahme, damit "etwas mehr Gerechtigkeit" herstellen zu können. Wir lernen einmal mehr: Dümmer geht's immer.

Und während die "Rebellion" sich auf solche hirnschmelzende Nebenschauplätze auslagern lässt, die mit nur ein wenig gutem Willen und etwas Kreativität in kürzester Zeit zu lösen wären, beispielsweise so:

Geschlecht: vollkommen egal!

nimmt die real stattfindende fatale Reise in den kapitalistischen Faschismus stetig an Fahrt auf, und die Initiatoren halten sich einmal mehr die fetten Bäuche vor Lachen über die so gut steuerbaren, immer doofen Linken, die heute nicht einmal mehr zur Rolle der "lästigen Fliegen" taugen, sondern zur unbändigen Lachnummer verkommen sind.

7 Kommentare:

Störgröße hat gesagt…

hach :-)
Männer nennt man jetzt Nichtfrauen

Frau Lehmann hat gesagt…

Auch "schön": "Weder das Allgemeine Gleichbehandlungs Gesetz (AGG) noch andere wissenschaftliche Quellen liefern dazu [zur Diskriminierung von Männern] Anhaltspunkte."

Wäre ja auch zu viel verlangt, einfach mal das eigene Hirn einzuschalten.
Und seit wann sind Gesetze wissenschaftliche Texte?

Schade, dass Dummheit nicht wehtut.

jakebaby hat gesagt…

"Auch "schön": "Weder das Allgemeine Gleichbehandlungs Gesetz (AGG) noch andere wissenschaftliche Quellen liefern dazu [zur Diskriminierung von Männern] Anhaltspunkte."
Und ..'natuerlich "Eine Diskriminierung von Männern und Jungen liegt durch eine solche Abfrage keinesfalls vor."

Sich abschliessend, so dermassen verdummbloedet, als Abschluss der "Antwort" vor seiner eigenen Beschissenheit abzusichern, tut ausserhalb vom Inhalt schmerzen.

Diese totalverbloedeten Volldeppen werden kaum bis garnicht begreifen zu vermoegen, was denn kapitalistischer Faschismus wohl meinen mag. .....

Charlie hat gesagt…

Schlimm ist daran ja vor allem die Vermutung, dass die grünen UrheberInnen dieser Farce sicherlich der Meinung sind, "modern", "gut" und "links" zu handeln ... sie bemerken vermutlich gar nicht, dass sie sich lächerlich machen und im Grunde nichts anderes tun als die Gattin eines Professor Schmidt im 19. Jahrhundert, die sich wie selbstverständlich mit "Frau Professor" anreden ließ. ;-)

Charlie hat gesagt…

@ Frau Lehmann: Es ist stets der einfachste Weg, der zu erwartenden Kritik einfach in der Form zu begegnen, dass man sie im Vorfeld bereits ausschließt - auch ohne irgendwelche Begründungen. Die "Grüne Jugend" hat offenbar schon eine Menge von ihren politischen Vorbildern gelernt - man behauptet einfach frank und frei, es gäbe keine Anhaltspunkte, und schon ist die Kritik und damit auch die Diskussion vom Tisch.

Früh übt sich, wer das "Handwerk" korrupter Politik im Kapitalismus erlernen will. ;-)

Liebe Grüße!

Matthias Eberling hat gesagt…

Sehr geil! Als nächstes werden die Klassiker wie Heine, Kafka oder Bernhard in feministisches Deutsch übersetzt.

Charlie hat gesagt…

@ Matthias: Du könntest ja mit gutem Beispiel vorangehen: In Deinen guten Texten gibt es doch massenhaft Gelegenheiten für "feministisches Deutsch". ;-)

Der Blogname "männliche Kiezschreiberin" wäre doch ein hübscher Anfang, oder? ;-)

Liebe Grüße!