"Die USA sind eine freiheitlich-demokratische, tolerante und weltoffene Nation, die soziale Gerechtigkeit und den Frieden liebt." Für manche der dort lebenden Menschen mag dieses utopische Ideal tatsächlich gelten - die herrschenden Kapitaleliten und ihre politischen Marionetten im "Land of the Free" aber beweisen seit jeher das Gegenteil. Für diese Bagage gilt eher die Feststellung: "Die USA sind eine kapitalistisch-diktatorische, intolerante und faschistoide Demokratiesimulation, die den Reichtum einer kleinen Minderheit fördert und den Krieg zur Profitoptimierung und zum Machterhalt konsequent instrumentalisiert." - Es ist in diesem Zusammenhang nur eine Randnotiz, dass dasselbe für nahezu sämtliche kapitalistische Staaten weltweit - natürlich gerade auch für Deutschland - gilt.
Soeben las ich den schönen, zukunftsweisenden Bericht bei n-tv:
Die Vereinigten Staaten werden ihr Atomwaffenarsenal künftig massiv aufrüsten. Das kündigte US-Verteidigungsminister Ashton Carter bei einem Besuch auf dem Luftwaffenstützpunkt Minot im Bundesstaat North Dakota an. In Minot haben die USA Teile ihrer Atomstreitkräfte stationiert. Demnach wollen die USA in den kommenden fünf Jahren 108 Milliarden Dollar in den Ausbau ihres Nuklearwaffenarsenals investieren.
108 Milliarden Dollar (nur zur Erinnerung: das sind 108.000 Millionen) für Atomwaffen - zur "Abschreckung"? Erinnern wir uns: Da gab es doch mal so etwas wie ein Abrüstungsabkommen mit Russland, das erst 2009 wieder bestätigt wurde, wie damals u.a. im Handelsblatt berichtet wurde:
Die USA und Russland wollen den weltweiten atomaren Abrüstungsprozess wieder in Gang bringen. Ziel sei die deutliche „Reduzierung und Begrenzung von strategischen Offensivwaffen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von US-Präsident Barack Obama und seinem Amtskollegen Dmitrij Medwedjew.
Nur einige Jahre später - 2014 - geisterte plötzlich eine ganz andere Meldung durch die Gazetten: Da wurde Russland plötzlich eine "einseitige Verletzung" dieses Abkommens vorgeworfen:
Die US-Regierung wirft Russland die Verletzung eines bedeutenden Abrüstungsvertrages vor. Das Weiße Haus bestätigte am Dienstag Medienberichte, wonach Moskau eine landgestützte Mittelstreckenrakete getestet habe. Regierungssprecher Josh Earnest sprach von einer "sehr ernsthaften Angelegenheit". Moskau habe den INF-Vertrag von 1987 zwischen beiden Ländern über die Vernichtung aller nuklearen Raketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern gebrochen. Russische Militärexperten wiesen den Vorwurf zurück und sprachen von einem "Propagandakrieg".
Belastbare Belege für diesen Vorfall, der auch 2014 schon "Jahre zurückgelegen" haben soll, gibt es meines Wissens bis heute nicht. So ist es nun nur folgerichtig, dass die friedensliebenden USA ein kleines Portokassensümmchen "investieren", um atomar nicht ab-, sondern massiv aufzurüsten. Da können in Washington ja nur fiedensliebende Humanisten am Werke sein, nicht wahr. - Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich halte auch die russische Regierung gewiss nicht für pazifistische Menschenfreunde, denen das Gemeinwohl aller am Herzen liegt. Man darf sich aber getrost ausmalen, welche blutrünstige Skandalorgie in westlichen Medien und Polithurenkreisen losgebrochen wäre, wenn bekannt geworden wäre, dass Russland in ähnlichem Ausmaß atomar aufrüstet - und dafür eine derart infantile Begründung bemüht hätte, dass die USA "irgendwann vor Jahren" mal eine [sic!] Mittelstreckenrakete getestet hätten: Man könnte die Texte bei der BLÖD, Welt, FAZ und Co. vor lauter geiferndem Schaum gewiss gar nicht mehr lesen.
Ich behaupte: In sämtlichen korrupten kapitalistischen Politkreisen ist kein einziger Knopfleisten- oder Schlips-Borg an Frieden und Abrüstung interessiert - dort zählen stets nur der sprudelnde Profit der "Elite", der Systemerhalt um jeden Preis und die damit verbundenen
Am Ende sitzen ein paar hundert Superreiche in ihren luxuriösen Tiefbunkern auf ihren ergaunerten Fantastillionen, weil die Welt draußen atomar und industriell verseucht und/oder aus klimatischen Gründen unbewohnbar geworden ist, und freuen sich auf ihre Emigration zum Mars, wo sie das grauenhafte terrestrische Horrorschauspiel aus der Hölle alles Vorstellbaren ein zweites Mal aufführen wollen. - Auf die nächsten 2000 Jahre in der Hölle 2.0!
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Aktuelles: Abrüstung
(Lithografie von Honoré Daumier [1808-1879] aus dem Jahr 1868, in: "Le Charivari", 1870)
8 Kommentare:
Und diejenigen, die für Frieden und Abrüstung auf die Strase gehen, werden als Querfrontler, Neu-Rechte, Antiamerikaner, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten denunziert. Ist natürlich nur Zufall und hat nichts damit zu tun, dass die herrschenden Eliten, der militärisch-industrielle Komplex und die Wall Street eben keinerlei Interesse am Frieden haben.
@ Epikur: Bei diesem Thema kann man sich eigentlich nur in die Nesseln setzen - aber ich versuch's trotzdem:
1. Die "Querfront" ist keine Erfindung der kapitalistischen Propaganda, sondern leider ein historischer Fakt. Falls Du die Ausführungen Thomas Ebermanns, die Troptard vor kurzem in seinem Gastbeitrag hier verlinkt hat, verfolgt hast, sollte Dir eigentlich klar sein, dass das kein spezifisches Merkmal der Weimarer Zeit, sondern ein hochaktuelles, sehr übles Problem ist.
2. Selbstverständlich waren und sind unter den Demonstranten für den Frieden der letzten Jahre auch jede Menge Rechte, die mit progressiver, menschenfreundlicher Politik soviel zu tun haben wie der Papst mit der Wissenschaft. Es ist nicht zielführend, "Reichsdeutsche", "Impfgegner", "Chemtrail"-Apologeten, Pegidioten und derlei Verwirrte mehr einfach zu ignorieren. Natürlich gibt es in diesem Dunstkreis auch Antiamerikanismus und Antisemitismus, wobei der letztere inzwischen in weiten Teilen durch Antiislamismus abgelöst bzw. ergänzt worden sein dürfte.
3. Dass die kapitalistische Propagandapresse einzig über diese Idioten berichtet und damit den gesamten Protest in zwielichtige Bereiche zu ziehen versucht, sollte Dich nicht dazu verleiten, das Gegenteil zu tun und eben diese fragwürdigen Elemente auszublenden. Eine ausgeprägte Differenzierung ist immer nötig - hier ganz besonders. Ansonsten betreibt man nämlich einfach Gegenpropaganda, die nicht minder verwerflich und vor allem, natürlich, falsch ist.
Gehe den Propagandisten nicht auf den Leim und mach' nicht denselben Fehler. Die Welt ist - auch wenn die Propaganda (egal welcher Seite) das gerne behauptet, nicht schwarz-weiß.
Liebe Grüße!
Abschreckung. Die Bezeichnung ist schon schrecklich genug. Vor was abschrecken, wenn auf Teufel–komm–raus atomar auf-und umgerüstet wird? Die Vernichtung allen Lebens durch Abschreckung verhinden? Eher befördern, bishin zu einem planetaren Selbstmord, als Selbstläufer zwecks politisch-wirtschaftlicher Notwendigkeit.Und alle spielen mit, ereifern sich über begrenzte Atomschläge wie idiotische Hooligans über ihre Gewaltfantasien. Wobei Hoolis sich gegenseitig nur auf die Fresse prügeln, die Perversen aus Politik und Wirtschaft zu höherem Lustgewinn streben, obwohl sie in ihren Bunkern dahinvegetieren müssten, gefangen im eigenen Wahnsinn.
Und mittendrin leben wir mit der Befürchtung, dass sich alles als hinzunehmende Tatsache erweisen wird, wenn nicht morgen, dann in einigen Jahren – mit Unterstützung bundespolitisch-herumschwafelnder, degenerierter Nullen.
Erwarten wir ein Gewissen, einen Aufschrei, ein Nein zu geführten und weitergeführten Kriegen, eine Verweigerung gar? Ich nicht mehr. Politik ist Geschäft, ein Handel auf gepflegt-narzistischer Bühne elitärer Ansprüche zur Macht.
Stell Dir vor, du stehst am Fenster und stirbst alternativlos durch Abschreckung –
Naja,es ist ja so,dass man sich auch immer selbst schadet,wenn man anderen schadet-deswegen schaufeln sich unsere tollen Eliten auch ihr eigenes Grab damit,wenn sie so viele andere Lebewesen leiden lassen...Aber anscheinend merken sie das nicht.
Schon lustig,dass wir Menschen uns so gerne als "Krone der Schöpfung" bezeichnen,obwohl scheinbar einige Menschen innerlich nichtmal das Kleinkindalter erreicht haben,wenn man sieht,was für eine Scheiße durch uns Menschen in der Welt passiert.
Wenn man andere schlecht behandelt,MUSS man damit rechnen,dafür auch die Quittung zu kriegen,aber anscheinend kommen einige Menschen nicht auf die einfachsten Dinge.Und von so welchen lassen wir uns auch noch so Vieles vordiktieren...
Also,unsere Welt wird offensichtlich von Babys regiert...
@Ve Rena
Laut dem Psychologen Rainer Mausfeld haben Babys schon das Konzept Empathie und Solidarität. Unsere Herrschenden sind eher Sozio- und Psychopathen als Babys. ;-)
@epikur: natürlich ist grundsätzlich die Fähigkeit zur Empathie auch schon bei Babys vorhanden,aber eben nicht wirklich ausgeprägt.Das muss sich erstmal entwickeln...Empathie für andere Lebewesen setzt voraus,dass man auch für sich Empathie empfindet,was aber mit einem Ich-Bewusstsein verbunden ist.Dafür muss man sich erstmal selbst als eigenständiges Wesen wahrnehmen können,was Babys aber in dem Sinne noch nicht tun.Erst wenn man sich wirklich selbst bewusst ist,erkennt man auch die Existenz anderer als eigenständige Wesen an.Geht gar nicht anders.
Das Ich-Bewusstsein haben Babys aber noch nicht (deswegen können wir uns auch nicht an die Zeit erinnern).
Babys geht es erstmal nur um die Befriedigung ihrer eigenen körperlichen Bedürfnisse und vor allem um das Bedürfnis nach Bindung zu den Bezugspersonen,da es ja komplett auf sie angewiesen ist und ihr Leben von ihnen abhängt.Es geht also hauptsächlich erstmal ums Überleben und darum,irgendwie Urvertrauen aufzubauen,worauf dann alles andere aufbaut,wenn sie selbstständiger werden.
Selbst wenn sich das Ich-Bewusstsein langsam entwickelt,können Kinder erstmal noch keine andere Perspektive als die eigene annehmen,weswegen die Empathie bei ihnen schon noch sehr egozentrisch ist.Sie können zwar schon die Gefühle anderer erkennen und versuchen darauf einzugehen,indem sie andere,wenn sie zb traurig sind auf die Art trösten,wie es ihnen selbst gut tut...Ohne aber wirklich auf die Wünsche anderer einzugehen.Das kommt,wie gesagt erst später.
Das ist natürlich alles sehr verallgemeinert,das läuft schon bei jedem anders,aber grundsätzlich ist es eben so.Zumindest findet diese Entwicklung "normalerweise" bei Kindern irgendwann statt.
Deswegen sind einige Menschen,wenn man so will, sehr wohl irgendwie noch auf der Stufe eines Babys...unselbstständig,ohne sich selbst und andere wirklich wahrzunehmen,immer nur auf die Befriedigung der eigenen körperlichen Bedürfnisse bedacht. Und sie sehen in anderen nur irgendein Objekt,das für einen irgendwie nützlich sein könnte,damit man sich selbst gut fühlt..Genau das ist ja auch ua. der Grund für den Kapitalismus.Genau darauf baut alles auf.
Babys sind keine Psychopathen,sondern einfach natürlicherweise noch übermäßig egozentrisch,damit ihr Überleben gesichert ist.Wenn allerdings das Ego bei Erwachsenen Menschen immer noch so überdimensional groß ist,ist das schon ein Grund zur Sorge...
Das zeigt aber auch,dass diese Menschen wohl nie oder kaum Liebe von ihren Mitmenschen bekommen haben und dass auf ihre Bedürfnisse immer geschissen wurde,sonst wären sie nicht in dieser primitiven Entwicklungsphase steckengeblieben.Und wie das so oft ist,behandeln sie andere Menschen eben genauso wie sie selbst behandelt wurden,weil sie es wohl nie anders erlebt haben.
Es ist immer einfach,diese Menschen als Psychopathen zu bezeichnen und sie zu verteufeln (ich rege mich ja selbst auch oft darüber auf),aber im Grunde genommen ist das auch wieder alles so traurig,dass ich mit diesen Menschen echt nicht tauschen möchte und hoffe,dass sie irgendwann die Kurve kriegen...So schlimm ihre Taten auch sein mögen,meine Empathie haben sie auf einer Seite trotzdem!Wirkliche Empathie schließt nichts und niemanden aus...
@ Ve Rena: Danke für diese ausführliche und nachvollziehbare Klarstellung. Besser hätte man das kaum ausführen können. Chapeau!
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