Dienstag, 13. Juni 2017

Der redundante Einwurf (6): Ein tolles Bullenlogo


Man sollte auf der Hut sein, wenn eine Gewalt ausübende, staatliche Behörde banalste Selbstverständlichkeiten als besonders erwähnenswerte, anpreisungswürdige Merkmale sogar im amtseigenen Logo zur Schau stellt, wie das beispielsweise die Polizei in Bonn tut:


(Logo des Polizeipräsidiums Bonn)

Was der streng dreinblickende, olle Ludwig – abgesehen von der Randnotiz, dass er seinerzeit versehentlich in Bonn geboren wurde – in diesem satirisch-dystopischen Machwerk, das in Orwells Welt einen Ruhmesplatz einnehmen könnte, verloren hat, wissen wohl nur die Bonner Staatsschergen oder die durchgeknallten Irren der Werbe- bzw. Propagandaagentur, die diesen Stumpfsinn, natürlich für ein fürstliches Honorar, erbrochen hat.

Demnächst wird der Bevölkerung durch entsprechende Tafeln oder Aufschriften sicherlich auch noch versichert, dass beispielsweise Gerichte "völlig unabhängig" seien, dass Konzerne "an unserem Wohlergehen interessiert" seien oder dass der kapitalistische Staat "selbstredend gemeinwohlorientiert" handele. Spätestens wenn auf diese schauderhafte Weise explizit auf solche, in einer fiktiven, gesunden Welt selbstverständlichen Dinge hingewiesen wird, weiß man sicher, dass sie böse gelogen sind.

3 Kommentare:

altautonomer hat gesagt…

Es sollte stattdessen besser dieser Brief hier an allen möglichen Orten plakatiert werden:

https://www.facebook.com/polizISTmensch/posts/1545261238848626:0

Troptard hat gesagt…

Eben kein redundanter Einwurf!

"Spätestens wenn auf diese schauderhafte Weise explizit auf solche, in einer fiktiven, gesunden Welt selbstverständliche Dinge hingewiesen wird, weiß man sicher, dass sie böse gelogen sind."

Selbstverständlich könnte der Bürger auch darauf kommen, dass diese Freiheiten, welche die Demokratie dem Bürger als besondere stets vermittelt, doch eigentlich Selbstverständlichkeiten sind, für die es eigentlich keinen plausiblen Grund gibt, diese besonders zu betonen und wie eine Vorzugsaktie zu verkaufen.

Deshalb geschieht das auch nicht ohne Grund in Abgrenzung zu Herrschaftsformen (Diktaturen), die erst gar nicht zum Ziel haben, dem Bürger so etwas wie Freiheiten zu versprechen.
Und "Die Führerin der freien Welt (flatter)", weiss sehr genau, dass die Freiheiten der Demokratie nur ein Versprechen je nach Geschäftslage sind und Demokratie auch anders kann, wenn sie buchhalterisch dazu gezwungen wird.

Ich bin gespannt, wo der kleinste gemeinsame Nenner für demokratische Freiheiten in der EU noch gefunden wird, wenn der nicht durch Wahlen legitimierte Demokrat Macron, den Ausnahmezustand der Demokratie in die Verfassung schreiben lässt.

Auf diese rhetorischen Verrenkungen bin ich schon jetzt gespannt.

LG Troptard





Anonym hat gesagt…

Was haben die Ami-Polizisten immer so schön auf de Seite der Streifenwagen stehen:
"To serve and protect"
aber :
June 27/ 2005 - The Supreme Court ruled on Monday
that the police did not have a constitutional duty to protect a person from harm,
even a woman who had obtained a court-issued protective order against a violent husband
making an arrest mandatory for a violation.....-
The District of Columbia’s highest court spelled out plainly the “fundamental principle
that a government and its agents are under no general duty
to provide public services,
such as police protection, to any particular individual citizen...
Wenn im (Alp)traumland der Demokratie es einerseits keine Vepflichtung gibt,einem Notruf zufolgen und anderseits alles an Daten gesammelt wird was irgendwie geht um den Bürger zuschützen? ist das schon sehr seltsam und wieder andererseits wird die Polizei immer militarisierter??