Samstag, 18. November 2017

Film des Tages: Transfer - Der Traum vom ewigen Leben




(Spielfilm von Damir Lukacevic aus dem Jahr 2010)



Siehe dazu auch: "Die Unsterblichkeitsformel" (Film auch bei youtube).

4 Kommentare:

Troptard hat gesagt…

Guten Tag Charlie !

Deine Filmempfehlung " Der Traum vom ewigen Leben", diesen Film habe ich mit grossem Interesses gesehen. Ohne jetzt zu spicken, erinnere ich mich an ziemlich wenig Details. Nur daran, dass ein alterndes Ehepaar sich bereit erklärt hat, in den Körpern zweier schwarzer junger Menschen weiterzuleben.

Auf Exit.online gibt es einen ziemlich aktuellen Artikel über die Ideen von Transhumanisten. Deren Ideen sind schon viel weiter: Menschliches Gehirn plus Maschinenkörper.

Interessant ist für mich eigentlich nur daran, dass es offensichtlich auch ziemlich viel Wissenschaft gibt, die ohne den Hintergrund von Gesellschaft auszukommen glaubt. Der Mensch ist in deren Verständnis wohl noch nicht einmal unbedingt eine Fehlentwicklung der Evolution, sondern weitgehend nur Opfer seines eigenen technischen Fortschritts, mit dem sein menschlicher Körper nicht schritthalten kann.

Ist aber auch nicht unbedingt ein Thema, mit dem ich mich intensiver beschäftigt habe. Möglicherweise bist Du da wesentlich kompetenter in der Einschätzung.

Was mir allerdings auffällt, ist wohl eine allgemeine mediale Tendenz, diese Aussicht dem Planeten flüchten zu können. Der ganze permanente Hype um die Exoplaneten, sich der Verantwortung und diesem Planeten durch Flucht einfach zu entziehen.

Aber was darf ich anderes erwarten?

Troptard hat gesagt…

Wieder missverständlich! Es sollte heissen: bereits vor Jahren gesehen.

Ja, auch bei mir läuft es seit einiger Zeit nicht mehr so, wie ich es mir wünschen würde. Freue mich immer so früh darauf, in mein Bett abzutauchen.

jakebaby hat gesagt…

"Ja, auch bei mir läuft es seit einiger Zeit nicht mehr so, wie ich es mir wünschen würde. Freue mich immer so früh darauf, in mein Bett abzutauchen."
Ja, ich schlafe auch zunehmend gerne oefters. Und wuensche mir keinerlei Traueme!

"Der Mensch ist in deren Verständnis wohl noch nicht einmal unbedingt eine Fehlentwicklung der Evolution, sondern weitgehend nur Opfer seines eigenen technischen Fortschritts, mit dem sein menschlicher Körper nicht schritthalten kann."
Seines technischprofitablen Fortschritts. Nur der, der davon profitiert, moechte sich zu leisten zu versuchen nie sterben zu muessen/wollen. Ich sehe auf politisch, insgesamt verbunden Industrieller/Geld Ebene unzaehlige 70/80ger, die, durchschnittlich nahezu TOT, den unglaublichsten aktivmotiviert ambitioesen unnachgiebigen Stress durchziehen.
Goetter existieren fuer mich nicht ... Evil does! ... und Das herrscht immer vor ...

"Was mir allerdings auffällt, ist wohl eine allgemeine mediale Tendenz, diese Aussicht dem Planeten flüchten zu können. Der ganze permanente Hype um die Exoplaneten, sich der Verantwortung und diesem Planeten durch Flucht einfach zu entziehen."
Das ist eine der realitaetsbekloppten Volksverdummungen derjenigen, welche dem zunehmenden Scheiss den sie hier anrichten eine vollkommen unrealistische AusweichUnmoeglichkeit suggerieren. ....

"Ist aber auch nicht unbedingt ein Thema, mit dem ich mich intensiver beschäftigt habe."
Muss man auch nicht unbedingt, wenn man schon mit beschissendster Realitaet zum kaempfen hat.

Gruss
Jake

Charlie hat gesagt…

@ Troptard: Der Film "Transfer" ist schon ein wenig tiefgründiger - zumal er ein erst recht in der Science Fiction zu verortendes Ende aufweist (Achtung: Spoiler!), da sich das alte, reiche, weiße Ehepaar in jener Geschichte schlussendlich gegen den dauerhaften "Persönlichkeits-Transfer" entscheidet. So etwas ist im aktuellen kapitalistischen System kaum vorstellbar: Wer genug Geld hat, hat in der Regel keine solchen Skrupel, die systembedingt auch gar nicht vorgesehen sind.

Transhumanismus ist indes eine etwas andere Baustelle, auch wenn das Ziel letztlich ähnlich ist.

Zum Thema "Gesellschaft im Kapitalismus" reicht es - nicht nur in Bezug auf die Wissenschaft, sondern ganz generell - aus, sich an die wegweisende, irrsinnige Feststellung Thatchers zu erinnern, die schon vor 30 Jahren mit giftiger Stimme in die Welt posaunt hat: "There's no such thing as society!" - Das war die Marschrichtung, und heute ernten wir die überfaulen Früchte, natürlich auch (bzw. gerade) in der vom Kapital abhängigen Wissenschaft. Da fragt niemand, der Geld und Einfluss erhofft, mehr, ob solche Dinge wie "Pflegeroboter", die "Digitalisierung" in Gänze oder eben ein genereller Transhumanismus (um nur wenige Beispiele zu nennen) eigentlich sinnvoll und erstrebenswert für eine menschliche Gesellschaft der Zukunft sind bzw. sein können. Diese Frage ist irrelevant und wird allenfalls am Rande gestreift.

Der Hype um die "neue Erde" in irgendeinem anderen Sonnensystem gehört gewiss ebenfalls mit in diese pathologisch menschenfeindliche Kategorie der "Gesellschaftslosigkeit". Das ewige Wachstum des Kapitals muss eben weitergehen, und wenn die "alte Erde" samt dem Großteil ihrer Bevölkerung bis auf ihre erbärmlichen, ausgebleichten Knochen ausgebeutet, verwüstet und zerstört ist, muss eben eine neue (im Zweifel muss der Mond oder der Mars und das sogenannte "Terraforming" dafür herhalten) gefunden werden, damit die Perversion fortgesetzt werden kann. Selbst Kometen erforschen diese Gesellen ja unter der Prämisse, dort irgendwann einmal "wertvolle Rohstoffe abbauen zu können". Ein Psychologe, der nicht dem infantilen kapitalistischen Dogma der "Eigenverantwortung" verfallen ist, könnte hierzu sicherlich viel Aufschlussreiches sagen. Die streng religiösen Züge in dieser absurden, dystopischen Geschichte sind ja nun selbst für Laien deutlich erkennbar.

Ich persönlich mag mich noch nicht dem Schlafbedürfnis ausliefern - solange ich noch schreien, rufen oder auch nur flüstern kann, werde ich meinen schwindenden Atem dafür verwenden, ein "Nein!" zu formulieren.

Liebe Grüße!