Montag, 26. April 2010

Folgen der Privatisierung (22): Oberärzte schlagen Alarm

Es geht um die kleinsten Patienten des privaten Universitätsklinikums in Marburg - Frühgeborene mit komplexen Fehlbildungen, krebskranke Kinder, junge Diabetiker. Für sie gibt es offenbar immer weniger Ärzte. "Wir sehen unsere Klinik als Haus der Maximalversorgung sowie als Ausbildungsstandort gefährdet", warnen acht Oberärzte in einem Brandbrief an die kaufmännische Geschäftsleitung. Die Personaldecke am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin werde immer dünner - so der Tenor des Schreibens vom 17. März, das der Frankfurter Rundschau vorliegt.

Nach der Privatisierung vor vier Jahren habe eine "massive Leistungserweiterung im Intensivbereich" stattgefunden, ist in dem Brief der Oberärzte zu lesen. Das spiegele sich aber nicht in einer größeren Personalausstattung wider. "In absehbarer Zukunft" sei die Klinik "nicht mehr in der Lage, den aktuellen hohen Standard bezüglich Patientenversorgung und Patientensicherheit unter Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorgaben zu gewährleisten."

(Weiterlesen)

Anmerkung: Das gleiche Spiel an allen Fronten - der Privatisierungswahn der neoliberalen Bande führt sich selbst unablässig ad absurdum und wird dennoch stur weiterverfolgt. Wenn man - wie am Beispiel der Kliniken deutlich wird - mit dem Leid und der Krankheit von Menschen Profit erwirtschaften will, so führt das zwangsläufig zu solchen katastrophalen Zuständen für Patienten und Beschäftigte. - Klicken Sie unten in den "Labels" mal auf das Stichwort "Privatisierung" und lesen Sie chronologisch, wieviele furchtbare Beispiele es dafür allein in diesem Blog schon gibt - und das ist noch nicht einmal die Spitze des Eisberges, allenfalls das auf dem Gipfel aufragende Gipfelkreuz. Es gibt nur eine Gruppe, die von diesen politisch massiv forcierten Entwicklungen profitiert - und das ist, wie immer in der neoliberalen Ideologie, die Gruppe der "Investoren", also die Superreichen. - Lesen Sie dazu auch das im Artikel verlinkte "Spezial" der Frankfurter Rundschau zum Rhön-Klinikum.

Keine Kommentare: