Mittwoch, 14. Juli 2010

Anno 2010: Sklaven in Europa

Der Menschenhandel in Europa ist für das organisierte Verbrechen ein blühendes Geschäft. Der Großteil der Opfer stammt aus Osteuropa.

Mit modernem Sklavenhandel verdienen Menschenhändler in Europa pro Jahr bis zu 2,5 Milliarden Euro. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hervor. Demnach befinden sich in Europa mehr als 140.000 Menschen in der Gewalt des organisierten Verbrechens. Weltweit seien es sogar mehrere Millionen. Die Zahl der Opfer steige jährlich um etwa 50 Prozent, hieß es weiter. (...)

"Viele Europäer glauben, dass die Sklaverei vor Jahrhunderten abgeschafft wurde", schrieb UNODC-Direktor Antonio Maria Costa. "Dabei leben die Sklaven mitten unter uns." Die Regierungen der Industrieländer hätten erst vor kurzem reagiert und die Gesetze gegen Menschenhandel verschärft. Nur wenige Täter würden gefasst und verurteilt.

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Anmerkung: Wen wundert das? Dieses Wirtschaftssystem schreit geradezu danach, zu allen Mitteln der Ausbeutung von Menschen zu greifen, um den Profit zu vermehren - die "Märkte" regeln das dann schon, wie uns die neoliberale Bande seit Jahrzehnten immer wieder vorkaut. Dabei zeigt der Kapitalismus hier nur sein wahres Gesicht.

Dieser Bezug wird aber weder vom UNODC, noch vom Tagesanzeiger hergestellt - ebensowenig wie die Tatsache, dass es in Europa neben diesen "illegalen" Sklaven auch massenweise "legale" Sklaven gibt.

Der Neoliberalismus ist die Blaupause für Sklaverei. Der Begriff "organisiertes Verbrechen" darf hier getrost als Synonym für Politik benutzt werden.

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