Kampf der Philosophen gegen die Religion: [Sie] zerstören die heidnische, aber eine neue, die christliche, steigt hervor, auch diese ist bald abgefertigt, doch es kommt gewiss eine neue, und die Philosophen werden wieder eine neue Arbeit bekommen, jedoch wieder vergeblich: die Welt ist ein großer Viehstall, der nicht so leicht wie der des Augias gereinigt werden kann, weil, während gefegt wird, die Ochsen drinbleiben und immer neuen Mist anhäufen.
(Heinrich Heine [1797-1856]: "Aphorismen und Fragmente", 1972; geschrieben vermutlich in den 1840er Jahren)
2 Kommentare:
Wunderbar. Der Heinrich hat's mal wieder auf den Punkt gebracht. Wieso ist der in diesem Land eigentlich noch so angesehen und noch nicht verboten? ;-)
q Anabelle:
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Bande der Schlips-Borg im Entferntesten eine Ahnung davon hat, was Heine geschrieben hat und welche Beweggründe er hatte? Diese habgierigen Fassaden-Menschen würden den Heinrich-Heine-Preis ohne mit der Wimper zu zucken Figuren wie Ackermann, Maschmeyer oder Berlusconi verleihen, wenn sie sich einen geldwerten Vorteil davon versprechen.
In der kapitalistischen Welt zählt nur der Schein - nicht das Sein.
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