Die "Bild am Sonntag" berichtete gestern über einen Jugendlichen, der über 1000 Tage in der Schule gefehlt hat und dessen Mutter deshalb zu einer neunmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt wurde (...). / Hier eine Auswahl der Kommentare, die von Bild.de-Lesern geschrieben und von anderen Bild.de-Lesern mit "Gefällt mir" markiert wurden (...).
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Anmerkung: Der Text sowie der zugrunde liegende BLÖD-Beitrag sind zwar schon einige Wochen alt, haben seitdem aber gewiss nichts an Aktualität eingebüßt. Wer auf "Weiterlesen" klickt und sich tatsächlich einige oder gar alle der zitierten "Kommentare" von bild.de-Spinnern durchliest, wird etwas besser verstehen, warum dieses furchtbare Land vor zwei Wochen so furchtbar gewählt hat. Wenn auch nur die Hälfte dieser "Kommentare" tatsächliche "Meinungsäußerungen" von deutschen BürgerInnen und keine gezielten, von interessierter, elitärer Seite bewusst platzierten Propagandaauswüchse sind, dann wird umso deutlicher, wieso es eine so zwingend notwendige, überlebenswichtige Idee ist, in Deutschland erneut auf gepackten Koffern zu sitzen und diverse Fluchtalternativen parat zu haben.
Faschismus und Rassismus tropfen bzw. sprudeln - wie es nicht anders zu erwarten war - dort aus allen Poren und Ritzen. Und die Springer-"Presse" (die dabei allerdings keineswegs allein ist) befeuert diesen üblen, braunen Sumpf nach Kräften immer weiter - auch wenn hier, wie das BILDblog berichtet, einige der übelsten "Kommentare" letztlich gelöscht wurden. Das ist nach meinem Empfinden aber nichts anderes als eine versuchte Verschleierung der eigentlich von Springer, Dieckmann & Co. ersehnten Wirkung - denn wenn ein Medium wie die BLÖD-"Zeitung" Ressentiments, Rassismus und Faschismus fortdauernd, nachhaltig und bewusst schürt, ist es nur folgerichtig, dass derlei Schmutz auch entsprechend dumm, faschistisch und rassistisch "kommentiert" und lautstark weiterverbreitet wird.
Auch wenn es extrem schwer fällt, diesen Stumpfsinn zu lesen, sollten das doch möglichst viele Menschen tun - allein schon aus dem schnöden, aber wichtigen Beweggrund heraus, dass wir klar realisieren müssen, in welch einem grauenhaften, stumpfsinnigen, faschistischen, an grenzdebiler Dämlichkeit und dumpfestem Rassismus kaum zu überbietenden Umfeld wir heute einmal mehr in diesem verkommenen Staat leben. - Meine Koffer sind gepackt.
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Innere Politik
"Solang die Juden am Rhein stehn, sag' ich, gibt's keine Ruhe im Land!" - "Geh, hör' auf, das sind doch die Franzosen." - "Sooo - da geh aber mal in eine Hitler-Versammlung, der sagt dir's nachher schon, wer die sind!"
(Zeichnung von Karl Arnold [1883-1953], in "Simplicissimus", Heft 40 vom 03.01.1923)
2 Kommentare:
Habe diesen Bild-Artikel und die Leserbriefe schon bei Bildblog gelesen und war angewidert.Da fällt mir nur Bert Brechts "Fruchtbar ist der Schoß noch,aus dem dies kroch", ein.
@ Doctor: Guter Hinweis, vielen Dank. Falls sich jemand näher informieren möchte: Der Satz stammt (in leicht veränderter Form) aus dem Epilog Brechts zu seinem Drama "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" (1941).
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