Dienstag, 19. Januar 2016

Film des Tages: Aus der Hölle




Anmerkung: Ich habe lange versucht, einen angemessenen Kommentar zu diesem Film zu schreiben. In diesen Versuchen war stets die Rede von Kapitalismus und Faschismus, von Menschenfeindlichkeit und unserer heutigen furchtbaren Zeit, in der es in dieselbe schauderhafte Richtung geht - all das ist aber im Papierkorb gelandet, weil dieser Film keinen Kommentar benötigt. Seht euch das an, so unerträglich es auch sein mag, und zieht eure eigenen Schlüsse.

5 Kommentare:

altautonomer hat gesagt…

Zeitzeugen wird es bald nicht mehr geben, auch nicht solche auf der Seite der Täter. Einer davon - Ex-SS-Mann Paul Maria Hafner - lebt in Spanien. Über ihn gibt es eine gut versteckte Doku. Hier ein Trailer:

https://www.youtube.com/watch?v=su2vs16o75E

Ab Min. 1:33 entschuldigt sich ein mit ihm konfrontiertes Opfer für sein Überleben.

2008 ist der Dokufilm „Hafners Paradies“ auch in Deutschland auf gleich mehreren Filmfestivals in Tübingen, Köln, Bochum, Münster und Stuttgart gezeigt worden, er war seinerzeit sogar im Deutschen Bundestag zu sehen – eine Initiative der Partei Die Linke, die sich davon erhofft, dass der ein oder andere Abgeordnete den Low-Budget-Film später auch in seinem Wahlkreis zur politischen Erziehung Jugendlicher zeigen will, so ein Parteisprecher zu SPIEGEL ONLINE.

Soweit ich mich erinnere, lief er ein oder zwei Jahre später auf arte oder Phoenix. Ansonsten war er in den Printmedien von Österreich DAS Thema.

Das ORF 2 sendete ihn zu fast nachtschlafener Zeit, am Sonntag, 13. Februar 2011, 23.05 Uhr.

Der Film „Hafner Paradies“ wurde in Deutschland nicht ins Programm der öffentlichen Fernsehanstalten aufgenommen. Hatte sie damals alle angemailt.

Charlie hat gesagt…

@ Altauto: Danke für die Ergänzung. Ich erinnere mich, dass ich den Film vor Jahren gesehen habe - allerdings weiß ich nicht mehr, wo. Dafür ist mir aber noch sehr genau in Erinnerung, dass mich dieser widerwärtige Altnazi regelrecht angeekelt hat.

Viele Grüße!

MT hat gesagt…

Ich habe mir die Doku angeguckt, weil ich es wichtig finde, dass solche Geschehnisse nicht vergessen werden. Obwohl es fürchterlich ist und für einen normalen Menschen undenkbar. In diesem Zusammenhang möchte ich hier einen Filmtipp abgeben. "The Big Short" läuft zurzeit im Kino und beschreibt die Systematik des Finanz-Kapitalismus und die damit verbundene Finanz- und Immobilien-Krise von 2008. Die natürlich die ausbaden durften, die damit primär nichts zu tun hatten. Ein sehenswerter Film.

MT hat gesagt…

Als Ergänzung möchte ich noch auf diesen Text verweisen, welcher die tieferliegenden Ursachen von Krisen in kapitalistischen Systemen beleuchtet: http://www.krisis.org/2008/weltmarktbeben/

Ein kurzer Abschnitt widmet sich auch den möglichen Folgen solcher Krisen sowie den Folgen für konstruierte "Sündenböcke".

Charlie hat gesagt…

@ MT: Danke für die Hinweise. Den Film habe ich noch nicht gesehen - und den verlinkten Text werde ich mir mal in einer ruhigen Minute zu Gemüte führen.