Ich mache ja höchst ungern Werbung für irgendein Produkt - wenn es allerdings kostenlos ist, sinkt meine Hemmschwelle deutlich. Das Thema Anonymität im Internet ist ja hochaktuell, da nach wie vor - auch wenn darüber in den meisten Medien nicht mehr berichtet wird - Geheimdienste und andere obskure Organisationen (beispielsweise Konzerne) sämtliche verfügbaren Daten abschnüffeln, archivieren und nach Möglichkeit auswerten.
Bislang war es mit etwas Aufwand verbunden, diesen Schnüffeleien zu entgehen, beispielsweise durch die Benutzung eines TOR-Browsers. Nun gibt es aber endlich einen Browser, der über ein integriertes VPN-System ("Virtual Private Network") verfügt, das mit zwei Mausklicks an- oder abgeschaltet werden kann, nämlich die aktuellste Version von Opera (Version 40).
Ich habe diese Version bereits seit einigen Tagen auf dem Rechner, bin aber erst jetzt durch den WDR-Blogger Jörg Schieb auf diese neue, grandiose Funktion aufmerksam gemacht worden:
Ein kostenloses VPN. Das wollte ich direkt ausprobieren. Denn VPNs sind eine praktische Sache: Wer in einem VPN surft, kann seinen aktuellen Aufenthaltsort verschleiern, etwa um Werbenetzwerken eine lange Nase zu machen oder um Videoinhalte zu sehen, die in seinem Land eigentlich geblockt sind. Viel wichtiger aber ist, dass im VPN alle übermittelten Daten verschlüsselt werden. Abhören: Nahezu unmöglich. Deswegen empfehle ich immer und gerne, ein VPN an den Start zu bringen, vor allem, wenn man sich in einen öffentlichen WLAN-Hotspot begibt.
Zusätzlich ist in dieser Opera-Version ein Werbeblocker integriert, den man ebenfalls in den Einstellungen mit einem Häkchen aktivieren kann. - Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber, wie fast immer, trotzdem: Falls man für den Start des Browsers die persönlich gestaltbare Startseite ausgewählt hat, wird dort leider auch Reklame angezeigt - die sich allerdings durch einmaliges Wegklicken dauerhaft (!) entfernen lässt.
Ich empfehle jedem, diesen Browser - und sei es auch nur als parallel benutzbare Alternative zum bisherigen Standard-Browser - zu installieren, die VPN-Funktion sowie den Werbeblocker zu aktivieren und fortan der NSA, dem BND, dem Verfassungsschutz, den Reklamespastis, der GEMA und sonstigen menschenfeindlichen Überwachungsfetischisten und habgierigen Krämerseelen das blanke Arschloch zu präsentieren, auf dass sie ausführlich daran lecken mögen.
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Nachtrag 29.09.16: Trotz anderslautender Information der Entwickler ist die Opera-Version 40 offenbar nicht kompatibel mit dem Betriebssystem Windows Vista/32. Auf meinem Win7/64-System läuft sie hingegen problemlos.
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Selbstbildnis mit blauer Mauritius und verschissener Unterhose
(Gemälde von Albert Oehlen [*1954] aus dem Jahr 1984, Öl auf Leinwand, "Sammlung Schürmann", Herzogenrath)
11 Kommentare:
Moin Charlie, danke für den Tipp.
Geh. OPERA nicht den Schinezzen? Ach iss eh Schei... egal, die Server stehen beim VPN unter anderem auch im Ketchupland.
schönes WE
Bekomme den SurfEasy VPN leider nicht in Opera integriert (Download erfolgreich - und jetzt?). Zeigt mir nur unsichere Webseiten und trotz Häkchen kommen Cookies.
Eigentlich ist das ganz einfach: Den Werbeblocker aktiviert man, indem man im Opera-Fenster ganz oben links auf "Menü" und dann auf "Einstellungen klickt - das Kästchen findet man dann ganz oben und muss bloß noch das Häkchen setzen. Speichern ist nicht erforderlich.
Die VPN-Funktion findet man ebenfalls in den "Einstellungen", muss aber auf den Unterpunkt "Datenschutz & Sicherheit" (in der linken Leiste) klicken. In der Anleitung heißt dazu:
"So aktivieren Sie das VPN:
1. Wählen Sie im Hauptmenü "Einstellungen".
2. Klicken Sie in der Seitenleiste auf "Datenschutz & Sicherheit".
3. Aktivieren Sie unter VPN das Kontrollkästchen VPN aktivieren.
Wenn Sie das VPN aktivieren, wird es automatisch gestartet, und das blaue VPN-Badge (siehe hier) wird in der kombinierten Such- und Adressleiste angezeigt. Klicken Sie auf das Badge, um einen AN/AUS-Schalter sowie Informationen über die Menge der übertragenen Daten, den virtuellen Standort und die virtuelle IP-Adresse anzuzeigen.
Für die Websites erscheint es so, als befände sich Ihr Browser im Land der virtuellen IP-Adresse. Sie können Ihren virtuellen Standort durch Auswahl eines Landes aus der Liste ändern. Wenn Sie kein Land auswählen, wird Ihnen automatisch ein „optimaler Standort“ zugewiesen. Wenn Sie das VPN ausschalten möchten, ändern Sie die Schalterstellung."
Ich hoffe, diese kleine Anleitung hilft. Wenn die FUnktion einmal aktiviert ist, braucht man bloß noch das blaue VPN-Feld anzuklicken, um die Funktion ein- oder auszuschalten oder ein anderes "virtuelles" Land auszuwählen, in dem man sich angeblich befindet.
Liebe Grüße!
Kleiner Nachtrag: Die Cookie-Pest ist eine gänzlich andere Baustelle, die mit den hier behandelten Themen nichts zu tun hat. Als Abhilfe empfehle ich hier, in den Einstellungen des benutzten Browsers die Option "Alle Cookies beim Beenden des Programms löschen" zu aktivieren. Die gibt es meines Wissens in allen Browsern, ganz sicher aber bei Firefox und Opera.
Möglicherweise (je nach Browser) hat das Löschen von Cookies aber auch Auswirkungen auf eventuell gespeicherte Passwörter und Benutzernamen - wer auf diese Funktion nicht verzichten will, sollte das also eher unterlassen. VPN und Werbeblocker haben damit aber nichts zu tun.
Liebe Grüße!
Danke Charlie. Werds probieren. Als kaum internetaffiner Opa hab ich so meine Probleme mit dieser Technik.
OT: Püntes missbraucht den Spiegelfechter, um mit den Autonomen abzurechnen. Sie sind Schuld, dass die PdL als die parlamentarische Linke an Stimmen verliert. Und die Autonomen sehen angeblich auch nicht die Verbindung des Antifaschismus mit der sozialen Frage. Er haut einen langen Text raus, um sich über den "Schwarzen Block" zu entrüsten. Fehlt nur noch die Wiederholung seiner Forderung nach einem Berufsverbot.
Selbst das ansonsten reformorienterte Kommentariat gibt ihm richtig Zunder. Sein Glück, dass er sich weigert, mit denen zu kommunizieren, was ja sein politisches Grund-Prinzip zu sein scheint. Meine Vermutung, saublöd, dass es qietscht. Ein kleiner Kläffer, der dankbar ist, dass er an der Kette liegt. Man könnte auch einfach sagen, er sei ein großes Arschloch, aber selbst dazu fehlt ihm das Format.
Nachtrag: Püntes zeigt, wie Lügenpresse geht. Die Fakten verdreht, damit sein Feindbild stimmt und seine reaktionären Spießer-Phantasien über Antifa und den Schwarzen Block. Ein fach widerlich so ein Schmierenschreiber. Dafür gibts in der Kommentarspalte beim SF auch ordentlich Fettes.
Aber macht Euch selber ein Bild
https://www.youtube.com/watch?v=lKR083DahbU
Am Ende sehe ich im Konflikt mit der Bereitschaftspolizei nur Ver.di-Leute und bunte Bürgerliche.
@ Altauto: Über diesen neuerlichen Erguss des Roberto "Berufsverbot" Lapuente muss man eigentlich kein einziges Wort verlieren - als ich den Text gelesen habe, war ich mir sicher, dass ich mir da ein Pamphlet reinziehe, das aus der hündischen Feder eines der Schuhputzpraktikanten des gegelten Seidenklopses Gabriel oder aus dem Tagebuch eines Schlüpperreinigersklaven der schauderhaften Nahles stammen muss.
Dem Mann ist nicht mehr zu helfen - der strebt klar erkennbar irgendwelche Pöstchen an, die ihm im Rahmen des korrumpierten Umfeldes von SPD, Grünen und Linkspartei ein finanzielles Auskommen sichern sollen. Anders ist ein solcher intellektueller Totalausfall aus meiner Sicht jedenfalls nicht erklärbar, wenn man den Mann nicht für komplett gehirnbefreit halten will.
Demnächst lese ich wohl lieber die "Post von Wagner" der BLÖD-"Zeitung" - die ist zwar ebenso dumm, dafür aber längst nicht so lang, schwurbelnd und ausufernd. :-)
Liebe Grüße!
Thomas Ebermann beschreibt hier süffisant das infantile, sich selbstverniedlichende und für das System völlig harmlose Millieu, in dem Püntes seinen Protest auslebt:
https://www.youtube.com/watch?v=ial1j7KxsY4
9 Minuten Plädoyer (gegen die Nachahmung von Kulturindustrie als Protestform im Verhältnis zu Millitanz als Reflex und Abwehr derartige Folkore) die es wert sind, angehört zu werden.
Danke für den Link zu Ebermann - ich habe mich beim Anhören köstlich (wenn auch tiefschwarz) amüsiert. Es ist auch sicher kein Zufall, dass ich beim folgenden Ausspruch über trillerpfeifende Gewerkschaftsheinis selbstverständlich an eine "selbstinfantilisierte" Figur wie Lapuente denken musste:
"Wir sind plem-plem, wir sind ungefährlich!"
Es ist dem Bluthochdruck des Herrn Ebermann wohl sehr zuträglich, dass er eine so erbärmliche Trillerpfeifengestalt wie Lapuente wahrscheinlich gar nicht kennt.
Die Ausführungen Ebermanns zur Militanz treiben einem Pazifisten wie mir zwar die beißenden Tränen in die Augen, lassen sich aber dennoch nicht einfach wegwischen. Aber das ist wieder ein gänzlich anderes Thema.
Hi Charlie,
Danke für den Tipp!
Wollte schon lange vom Feuerfuchs mal umsteigen (irgendwie wird der immer langsamer?);
aber kurz noch zwei Fragen:
Lesezeichen kann man aus Feuerfuchs in Opera importieren?
Adblocker ist gut; aber gibt es noch etwas wie Ghostery für Opera?
Danke, schöne Grüße!
@ no-robot: Lesezeichen (sowie optional auch gespeicherte Benutzernamen, Passwörter, Cookies und den Verlauf) kann man auch in Opera 40 importieren - direkt geht das allerdings nur aus Chrome und IE - sowie, wie immer, aus einer HTML-Datei. Falls Dein Firefox also über eine Exportfunktion der Lesezeichen in eine HTML-Datei verfügt (und davon gehe ich aus), sollte das kein Problem sein.
Ghostery kann man natürlich zusätzlich benutzen - ich tue das auch und es funktioniert prima. :-)
Nix zu danken und liebe Grüße!
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