Dienstag, 26. September 2017

Die dummen Deutschen


Vor einigen Tagen habe ich bei Zeit Online den Bericht "Hab' mich verwählt" gelesen, in dem einige junge Menschen ihre zu diesem Zeitpunkt noch anstehende Wahlentscheidung erläutern. Ich habe den Link zum Text in meinem Tagebuch mit dem für dieses Blog gedachten Vermerk versehen: "Sind Deutsche wirklich so dumm?"

Mit diesem Vermerk kann ich nun nichts mehr anfangen, denn seit Sonntag wissen wir: Ja, Deutsche sind ganz offensichtlich dumm wie Bohnenstroh – und zwar gleich so dumm, dass sie gar nicht mehr bemerken, welches Unheil sie durch ihre Wahl – auch für sich selbst – angerichtet haben.

Ich kann hier nur kurze Auszüge aus dem genannten Bericht zitieren, den ich zur Lektüre unbedingt empfehle, auch wenn es sehr wehtut, was dort zu lesen ist. Ein gewisser "Michael" (22, Chemiestudent) schreibt dort beispielsweise:

Ich bin vor knapp vier Jahren in die SPD eingetreten. (...) / Zur AfD: Wirtschaftspolitisch bin ich mit der Partei oft einer Meinung. Auch bezüglich der Islam- und EU-Kritik gibt es bei der AfD viele Punkte, denen ich zustimmen kann. (...) / Jetzt habe ich vor, in die FDP einzutreten. Mir ist [sic!] Individualismus und Freiheit wichtiger als Solidarität. Es würde so viel mehr Fortschritt entstehen, wenn man die Menschen und den Markt einfach mal machen ließe und der Staat nicht überall eingreifen würde.

Man weiß hier gar nicht, wo man mit der Kritik anfangen soll, da aus jedem Satz so viel Dummheit, Missverständnis und Desinformation springt, dass man den armen Knaben nur noch bedauern und ihm gute Besserung wünschen, ihn aber nicht kritisieren mag. Andererseits wird hier aber auch deutlich, dass der kapitalistische Einheitsbrei verlässlich dafür sorgt, dass es in der Tat unerheblich ist, ob man, wie in diesem Fall, der SPD, der AfD oder der FDP anhängt: Es kommt am Ende immer dieselbe menschenfeindliche, braune, unsolidarische Sülze heraus.

Nebenbei wüsste ich gerne, was jemand wie "Michael" mit "Islamkritik" und "EU-Kritik" meint. Da er sich hierbei auf die AfD bezieht, meint er wohl eher Rassismus und Nationalismus. Was ist das überhaupt für ein bescheuertes Wort: "Islamkritik"? Gibt es in "Michaels" Welt auch Christentumkritik, Buddhismuskritik oder Judentumkritik? Das klingt alles nach nachgeplapperten, sinnfreien Phrasen, um die dahinterliegende Xenophobie und widerliche Deutschtümelei zu kaschieren.

"Timo" (23, hat BWL studiert) meint hingegen:

Ich bin eigentlich ein klassischer CSU-Wähler (...). / Meiner Meinung nach haben wir in der Gesellschaft und in der Wirtschaft seit einigen Jahren einen stetigen Linksruck – der zeigt sich auch in der Union. (...) / Da bleibt nun nicht mehr viel – im Grunde nur die AfD, deren Programm bezüglich der Steuerpolitik und einer realistischen Einschätzung der Flüchtlingskrise mich überzeugt. Ihr Wahlprogramm ist ziemlich CSU-ähnlich, außerdem kommen die Vorsitzenden meist aus einem akademisch-bürgerlichen Milieu, was sie mir sympathisch macht.

Hier wird wieder einmal sehr deutlich, dass es zwischen der CSU und der AfD kaum Unterschiede gibt. Der gehirnlose "Timo" reiht sich damit nahtlos in die von Dummheit zerfressene Bevölkerung Bayerns ein, die seit Jahrzehnten wie besinnungslos den durch und durch korrupten, menschenfeindlichen, rechtsradikalen, "christsozialen" Sumpf wählt und entsprechend keine Berührungsängste in Bezug auf die neuen Nazis von der AfD hat.

Das lächerliche Märchen vom "Linksruck", der stattgefunden haben soll, während das gesamte politische Spektrum nach rechts außen gerückt ist bzw. wurde, hat der "Timo" ebenso verinnerlicht wie die dumpfe Xenophobie. Von jemandem, der ausgerechnet BWL studiert hat und sich als "klassischer CSU-Wähler" bezeichnet, kann man wohl nichts anderes als Dummheit, Rassismus und elitäres Denken erwarten.

Dann kommt "Simon" (hat Physik und Mathematik auf Lehramt studiert und ist Referendar an einem Gymnasium) zu Wort:

Wahlentscheidungen treffe ich nicht leichtfertig: Ich diskutiere viel mit meiner Familie über Politik, lese Wahlprogramme und lasse den Wahl-O-Mat meine Ansichten mit denen der Parteien abgleichen. (...) / Ich stieß so auf die da noch recht neue Alternative für Deutschland, die damals vor allem als Euro-kritische Partei unterwegs war. Eine Weile spielte ich mit dem Gedanken, sie zu wählen, einige ihrer Punkte leuchteten mir ein (...). / Ich habe das Gefühl, dass die CDU ihre Sache in den letzten vier Jahren so gut gemacht hat, dass ich ihr zutraue, das auch die nächsten vier Jahre zu machen.

Hier ist eindrucksvoll belegt, wohin Bildungsferne bzw. das, was Kapitalisten als "Bildung" bezeichnen, führt: Wer sich selbst für einen "kritischen", politisch interessierten Menschen hält, gleichzeitig aber stupide Wahlprogramme und gar den "Wahl-o-maten" bemühen muss, um sich eine Meinung zu bilden, kann letzten Endes nur bei der kapitalistischen Einheitspartei landen – ganz egal, ob der Block nun CDU, AfD, FDP, SPD oder Grüne heißt. Auch dieser Mensch hat nicht begriffen, dass es völlig unerheblich ist, welchen dieser Blöcke er wählt.

Letztlich verlässt sich auch dieser Referendar, der wiederum Kinder und Jugendliche unterrichtet, auf sein "Gefühl", wie er schreibt. Das kommt der Bankrotterklärung des politischen Geistes gleich. Man möchte dem Kerl zurufen: "Dein Gefühl ist gänzlich irrelevant, Arschloch!" Außerdem wüsste ich sehr gerne, was von der CDU/SPD nach der Meinung dieses Trottels in den vergangenen vier Jahren "gut gemacht" gewesen sein soll. Mir fällt da – auch wenn ich lange überlege – gar nichts ein.

Danach dürfen wir der "Judith" (23, hat Politikwissenschaften studiert) lauschen:

Ich entschied mich für die Grünen. Ich war zwar nie ein großer Fan, aber mit ihren Idealen konnte ich mich identifizieren: Umweltschutz, Humanismus und Freiheit zum Beispiel. / (...) Momentan finde ich mich bei der Linken am meisten wieder. Arbeiter- und Gewerkschaftsinteressen müssen stärker berücksichtigt werden, eine andere Wirtschaftspolitik muss her. Und auch wenn ich Sahra Wagenknecht nicht in allem, was sie sagt, absolut zustimmen kann, so bleibt sie eine wichtige Person inner- und außerhalb der Partei und ihre grundlegende Haltung geht ja doch meistens konform mit jener der Partei.

Eine Politikwissenschaftlerin gibt hier also an, dass "Personen" in der Politik wichtig seien. Das muss man sich mit Hingabe auf der Zunge zergehen lassen. Gleichzeitig verband sie in der Vergangenheit Themen wie Umweltschutz, Humanismus und Freiheit [sic!] mit den Grünen. Das lässt schon tief in den Abgrund blicken. Was ist denn aus "Judiths" Sicht Freiheit? Und welche andere Wirtschaftspolitik meint sie? Soll es keine Profite für Konzerne mehr geben, oder doch nur "weniger" Profite? Wenn "Gewerkschaftsinteressen" stärker berücksichtigt werden sollen, heißt das dann, dass das Prinzip des Ausbeutens beibehalten und lediglich ein wenig "abgeschwächt" werden soll? Was für merkwürdige Leute erhalten heute eigentlich den Titel "PolitikwissenschaftlerIn"?

Kommen wir zu "Philipp" (34, arbeitet in der IT-Branche, war bis 2015 in der AfD aktiv):

Ich hatte immer schon ein Problem mit Angela Merkel: Die Pfarrerstochter aus der DDR, die promovieren konnte, wo andere Pfarrerskinder im Osten nicht mal Abitur machen durften. Sie hatte aufgrund ihrer persönlich mindestens unkritischen Haltung damals Möglichkeiten, die andere nicht hatten. / (...) Wenn 25 Prozent der Partei [AfD] eine gefährlich rechte Meinung haben, ist das eventuell noch vertretbar, wenn dann die Gesamtrichtung stimmt.

Sicher ist es richtig, Merkel zu kritisieren. Wer das aber ausgerechnet und ausschließlich an ihren vergangenen Privilegien in der DDR und nicht an ihrer aktuellen, kapitalistischen Politik festmacht, macht sich lächerlich. Und wer 25 Prozent Rechtsradikale – wobei ich diese willkürliche Schätzung für deutlich (!) untertrieben halte – in der eigenen Partei für "vertretbar" hält, ist gefährlich.

Zu guter Letzt tritt noch "Ilan" (27, arbeitet als Berater in der Start-up Branche) auf:

Vor dieser Wahl habe ich mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Die Linke werde ich auf jeden Fall nicht mehr wählen. Einmal wegen der personellen Frage, aber vor allem, weil sich meine Einstellung zur Politik in den letzten Jahren verändert hat. Ich stehe einer liberalen Weltordnung näher – sie hat Selbstbestimmung zum Ziel und damit auch Selbstwirksamkeit. (...) / Meine Optionen waren schließlich die FDP, Die Partei oder die Grünen. Liberalismus wird mir innerhalb der FDP noch zu oft als Besitzstandswahrung innerhalb nationaler Grenzen und nicht als weltbürgerlicher Liberalismus verstanden. Die Grünen wären dazu prädestiniert, alte Strukturen des Willensbildungsprozesses aufzubrechen und haben gewissermaßen eine traditionelle Verpflichtung dazu.

Hier treffen wir wieder auf die allseits bekannten neoliberalen Floskeln der seichten Vernebelung: "Selbstbestimmung" und, noch etwas pervertierter, "Selbstwirksamkeit". So indoktriniert sind Menschen in diesem System schon, dass sie gar nicht mehr bemerken, wie sie innerhalb eines allüberwachenden Staates und ausbeutenden, abhängig machenden Systems noch immer solche Worte bemühen, die grotesker gar nicht sein könnten. "Selbstbestimmung" gibt es im Kapitalismus nur für eine kleine "Elite", die über genügend finanzielle Mittel verfügt – alle übrigen sind so selbstbestimmt und frei wie meine Tastatur, die nur das ausgibt, was ich ihr vorgebe.

Die völlige Systemimmanenz, die aus diesen Beispielen spricht, illustriert vortrefflich die Verkommenheit und abgrundtiefe Dummheit der Menschen und ihrer Systemmedien, die nicht mehr über den kapitalistischen Rand der stinkenden Jauchegrube, in der sie sich befinden und um ihr kleines Leben kämpfen, hinausblicken können – oder wollen.

Wenn man sich vor Augen hält, dass all die vorgenannten mehr oder weniger jungen Menschen am Sonntag wählen durften, wird das katastrophale, rechtsradikale Ergebnis dieser Wahl etwas besser verstehbar.

---

Parlamentarismus


"Die Stimme seines Herrn."

(Zeichnung von Thomas Theodor Heine [1867-1948], in "Simplicissimus", Heft 37 vom 13.12.1922)

19 Kommentare:

Arbo hat gesagt…

Toll, wieder etwas für Leute mit niedrigem Blutdruck. Charlie, das grenzt schon an Masochismus, sich das durchzulesen und auch noch zu kommentieren, das Du durchgelesen und kommentiert hast...

Was mir die Texte zeigen, ist, wie stark 'politisches Bewusstsein' simuliert wird, wie wenig politische Reflexionsfähigkeit vorhanden ist. Da wird das eine mit dem anderen ausgetauscht, als ob 'Haltung' ein Fremdwort wäre. Toll dieser "Ilan":

"vor allem, weil sich meine Einstellung zur Politik in den letzten Jahren verändert hat. Ich stehe einer liberalen Weltordnung näher – sie hat Selbstbestimmung zum Ziel und damit auch Selbstwirksamkeit."

Opportunist wäre noch die schmechelhafte Bezeichnung. Zur Wende-Zeit wären das die besten Kandidaten für das Prädikat "Wendehals" gewesen. Gehirngewaschene Grütze ist das: Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit. Normalerweise hätte ich geschrieben "Da lachen ja die Hühner", aber hier bleibt mir jedes Lachen im Halse stecken. Diese Leute meinen das ja ernst. Die Botschaft dahinter ist der Mythos vom Tellerwäscher bzw. der Tellerwäscherin. Die gefährliche Schlagseite dahinter: Wenn aus Dir nix wird, Du nicht 'selbstwirksam wirst', biste selbst schuld.

Und genau mit dem geistigen Abfall stehen sich FDP und AfD recht nahe. Mit diesem gedanklichen Dreck wird die FDP auch noch wieder gewählt. Es scheint fast so, dass da eine Arbeitsteilung vorliegt. FDP für die Eliten und AfD mit ähnlichem Credo für den dummen Pleps.

Womit ich nicht mit Dir konform gehe, ist der Begriff 'Dummheit'. Weil das letztlich auch das Attribut ist, was Du von 'denen' um die Ohren gehauen bekommst. AfD pachtet ja das 'wahre' Wissen für sich (daher 'Lügenpresse' etc.) wie die FDP die 'wahre' Wirtschaftskompetenz für sich pachtet... alles andere ist dumm, uninformiert etc.

Eine alternative zur 'Dummheit' ist mir aber auch noch nicht eingefallen...

Noch ein Letztes: Ich habe in den letzten Tagen oft Artikel über den Osten gelesen. Da ging es häufig darum, dass AfD eher als Protest gewählt wird. Ich vermute, dass das in der Tendenz auch der Fall ist. Ausnahme wäre hier Sachsen, wo die CDU den rechten Boden bestellt hat - das ist aber ein anderes Thema. Mein Punkt ist, dass ich sehr, sehr gut den Zorn und die Resignation auf das Establishment verstehen kann. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass mit Protest 'gegen die da oben' gewählt wurde. Ich würde mich daher auch nicht am Rechtsextremismus der AfD aufhängen, d.h. inhaltlich schon, aber ich wäre mit der Zuschreibung bzgl. des Wahlklientels vorsichtig. Was ich nun aber ganz und gar nicht verstehe, das ist, wie man/frau als Erwerbsloser usw. eine Partei wählen kann, die ganz und gar nicht die eigenen Interessen vertritt. Mensch beachte, was Frau P. kurz vor der Wahl in einem Interview mit der LVZ zum Thema Sozialtransfers sagte. Das versteh' ich nicht. Das ist mir zu hoch... Da wählen die Schafe ihren eigenen Schlächter... Ich meine, im Zweifel hätte es doch fast jede andere Klein-Partei getan. Warum Protest mit der AfD? Weil's so richtig 'pain in the ass' ist? Dann viel Spaß, so viel Schmerzmittel gibt es doch gar nicht, um den damit verursachten 'pain' im eigenen 'ass' zu lindern. *grmpf*

jakebaby hat gesagt…

Ist doch wahr.
Die federal/Bundesregierung muss schlanker werden und ihr regulierender Einfluss auf Wirtschaft/Industrien weiterhin begrenzt/aufgehoben. Umfangreiche Deregulierungen um der Industrie die notwendige Freiheit zu gewaehrleisten Wachstum, Arbeit und somit Wohlstand fuer alle zu schaffen sind notwendig. In diesem Rahmen muessen auch Laender unabhaengig der Bundesvorgaben agieren koennen.
Weiterfuehrende Deregulierung/Privatisierung uA. der Umwelt, Schul/Gesundheits-System, Wasserversorgung, Steuern, Polizei, etc. sind Garant einer umfangreichen Befreiung, nationalem Wohlstand und einer sicheren Zukunft fuer Alle.

So einfach ist das ...

Gruss
Jake

Martin2 hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
jakebaby hat gesagt…

Arbo,

"Womit ich nicht mit Dir konform gehe, ist der Begriff 'Dummheit'. Weil das letztlich auch das Attribut ist, was Du von 'denen' um die Ohren gehauen bekommst. AfD pachtet ja das 'wahre' Wissen für sich (daher 'Lügenpresse' etc.) wie die FDP die 'wahre' Wirtschaftskompetenz für sich pachtet... alles andere ist dumm, uninformiert etc."

Fuer 'die' funktioniert das einwandfrei. Auch hier in den States. Fake News, die Verlaecherlichung saemtlicher Wissenschaften ... zusaetzlich natuerlich die beliebte Spaltung diverser Gruppen(sozial,rassen,religion,fremde ..etc.)
Ich bin zur Alternative fuer Dummheit auch am straucheln.
Dieserart kontinuierliche Menschheitgeschichte war ist und bleibt nun mal wie sie ist. Ein inzwischen so dermassen gewohnter Ablauf, der nur einen Eindruck hinterlaesst. 'Es kann einfach nicht anders!

Gruss
Jake

jakebaby hat gesagt…

""Die Juden sind böse" hieß es damals, heute heißt es "die AfD ist böse". Geschichte wiederholt sich, merkst du das?"

Im Duden steht unter total verbloedetes Arschloch gleich anfangs Martin2.

Charlie hat gesagt…

@ Jake: Das ist zu viel der Ehre - der Martin taucht allenfalls im Telefonbuch auf, aber gewiss nicht im Duden. ;-)

Ich hoffe, Du hast den Wirbelsturm halbwegs gut überstanden?

Liebe Grüße!

altautonomer hat gesagt…

Zum Thema:
Von Albrecht Müller, Jens Berger über La Puente bis hin zu Augsteins "freitag" halten sich die Mythen, das die Ursache der Wahlentscheidungen besorgniserregender Wähler in der materiellen Not zu suchen sei und dass die SPD jetzt die Chance wahrnehmen müsse, wieder nach links zu rücken, was ihr aber auch nach Prognose der Autoren wahrscheinlich nicht gelänge.

Das erste Argument ist falsch, weil die als materiell besonders arm geltenden Flüchtlinge selbst angesichts des menschenunwürdigen Umganges nicht in einen Blutrausch verfallen. Armut als Kausalität für Rassismus ist angesichts der Einkommensverhältnisse von AfD-Wählern Unsinn:

http://tinyurl.com/yc6hwn2j

Die Hoffnung auf einen Wandel der SPD und das daraus resultierende Klugscheißergeschreibsel mit subtiler Anbiederei ist frei von jeglicher historischer Analyse. Das wird nie was und bleibt damit auf Stammtischniveau "Fragen Sie Dr. Sommer!".



altautonomer hat gesagt…

Ergänzung: Es gibt noch einen dritten Mythos, der durch Kleinbloggersdorf geistert: Den Protestwähler. Auch den gibt es nicht. Die Beantwortung der Frage, gegen was und warum protestiert wird, würde zeigen, dass ein eindeutiger Wille hinter dem ganz konkrete Interessen stehen, ausgedrückt wird. Jetzt könnte ich einen Wunschzettel rechter Wähler nachschieben, der alles erklärt.

Anonym hat gesagt…

ich hab mir auch was ausgedacht, wen ich wählen täte, also was ich sagen könnte oder was man auf papier bringen müsste, aber mich hat wieder niemand gefragt. jetzt ist es zu spät. tatsache ist aber, ich würde denen, die da gefragt wurden, alles glauben, wenn ich müsste.

zum glück werde ich niemals müssen

altautonomer hat gesagt…

Neues vom Blödmann und Spitzenkandidaten der dummen Deutschen: Man kommt mit dem Feudeln gar nicht mehr hinterher, soviel Müll wirft La Puente da mal wieder ins Netz. Jetzt hat er nach den Flüchtlingen die Neonazis als "Auchmenschen" entdeckt.

Diesen Text mal wieder in der Luft zu zerreißen würde an die Grenze meienr intellektuellen Identität stoßen. Ich bin aber kein Grenzgänger.

http://www.neulandrebellen.de/2017/09/afd-mdbs-sind-auch-menschen/

Mich wundert nur noch, dass er von seinem Kommentariat keinen Zunder mehr bekommt.

Tja hat gesagt…

Hallo altautonomer,

kannst du das bitte machen? Lese deine lehrreichen Texte gerne.

Charlie hat gesagt…

@ Altautonomer: Ich habe mir den Erguss Lapuentes nun auch durchgelesen. Ich werde mich zukünftig nicht mehr mit derartigen Texten befassen - dazu ist mir meine Zeit und die Hirnhygiene einfach zu wertvoll. Du kannst aber gerne jederzeit etwas dazu schreiben, wenn Deine Nerven den Mist noch mitmachen - meine jedenfalls halten das nicht mehr aus. ;-)

Allein die steile bzw. hanebüchene These, dass es heute gar keine Nazis mehr, sondern allenfalls "Neonazis" geben könne, hat mich mehr zum Prusten und Schnaufen als zum Haareraufen gereizt - der Mann scheint allen Ernstes zu glauben, dass der deutsche Faschismus / Nationalsozialismus eine einmalige und demnach abgeschlossene Episode der Geschichte gewesen sei. - Dumm, dümmer, Lapuente.

Auch Faulfuß hat bei "Jenseits der Realität" wieder einen neuen Kladderadatsch veröffentlicht, nämlich eine Lobeshymne auf die Linkspartei und insbesondere Wagenknecht, Lafontaine und Kipping. Ich verlinke das nicht, das findest Du auch so. Wenn auch manches (nicht: vieles!), was er über die übrigen Parteien schreibt, gar nicht so falsch ist, wundert mich diese Heilsgläubigkeit gegenüber der Linkspartei, die man fast schon pathologisch nennen kann, nicht weiter.

Bei diesen beiden Gesellen und ihren AnhängerInnen sind Hopfen und Malz offensichtlich verloren.

Liebe Grüße!

Anonym hat gesagt…

Neonazis, Neostalinisten, Neokommunisten (z. B. DKP, früher KPD) alles Mist.

Stiller Leser hat gesagt…

Von den Neokapitalisten wollen wir gar nicht erst reden, gell, Mr. Anonym.

altautonomer hat gesagt…

Der rhetorische Schwellkörper La Puente hat den kritisierten Text überschrieben mit "AfD-MdBs sind auch Menschen." Denn von der Rebellenkanzel menschelt es sich so schön.
("Was der Mensch dem Menschen antut." schrieb der Selbstgeblendete erst vor Wochen noch zum Jahrestag des Gedenkens an Auschwitz.=

Ja hat denn verdammt nochmal das irgendwer infrage gestellt? Hat jemand behauptet, AfD-ler seien Amöben, Zyklopen, Primaten oder nur wie homo sapiens aussehende Zellhaufen? Werden AfD-MdBs gefoltert. in Lagern gemästet, kommen sie aus einer Laborzüchtung oder sind sie die ersten Wesen einer künstlichen Intelligenz? Nö. Es sind Auchmenschen. Wer hätte das bis neulich noch vermutet.

Gibt man bei Google den Suchbegriff "Auch Menschen" ein, zeigt sich der komplette Blödsinn derartiger Platitüden:

Psychotherapeuten sind auch Menschen (ärtzeblatt)

Diebe sind auch Menschen (Film 1959)

Verwandte sind auch Menschen (Film 1940)

Studenten sind auch Menschen (Realsatire)

Zahnärzte sind auch Menschen (Buch)

Mütter sind auch Menschen (Sachbuch)

Lehrer sind auch Menschen (Kinderkanal TV)

.......und nun die Zuspitzung, wenn das Gelaber über das Menschsein in die Zielgerade einbiegt:
"Es gibt zu viel Flüchtlinge, sagen die Menschen."

"Neger haben mehr Schweissdrüsen, als Menschen!"

"Josef Mengele war ein Mensch."

jakebaby hat gesagt…

Dazu hat sich der gehirnphobische Dummerich, wie immer unterstellend, fordernd und ueberlegen, gerade beim Tammox ausgelassen.
http://tammox2.blogspot.com/2017/09/dummerhafte-dummlinge-in-sud-und.html?showComment=1506382801508#c1121012454981452618

http://tammox2.blogspot.com/2017/09/rechte-rander.html?showComment=1506725528385#c1676111235592775687

Besser kriegts der Pressesprecher der AfD auch nicht hin. ...

altautonomer hat gesagt…

jakebaby: Uiiiiieh! Hab das gelesen und weiss nun nicht mal, ob ich mich DAFÜR bei Dir bedanken soll. So ein Geschwalle von zwei sich gegenseitig übertreffenden Sülzköppen hältst Du im Kopf nicht aus. Da hab ich mal kurz zwei rhetorische Blutgrätschen gemacht.

Jake hat gesagt…

Altautonomer,

Ich haenge mit Tammox seit 2007.
Wuerdest du ihn so kennen wie ich, wuerdest du ihn moeglicherweise/selbst ueber deine Standpunkte, zu schaetzen wissen.

No hard Feelings.

Gruss
Jake

dlog hat gesagt…

@Arbo,gut auf den Punkt gebracht: Es handelt sich um die Simulation dessen, was man politisches Bewusstsein zu nennen pflegt. Und das eigentliche Elend ist wohl, dass sich diese Leute dessen nicht einmal wirklich bewusst sind.