Montag, 13. Dezember 2010

Diesmal Irland: Profitmacherei ohne Risiko

Ein neuer Rettungsschirm: Nach den Griechen sollen nun die Iren vor dem Ruin bewahrt werden, schon wieder ist europäische Solidarität erforderlich und wird die Bürger der Retterländer leider einmal mehr belasten ... So die offizielle Version. (...)

Bemerkenswert: Die Staatsschulden sind in Irland nicht besonders dramatisch gestiegen, im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt sind sie geringer als zum Beispiel in Italien und Frankreich. Hochverschuldet sind irische Unternehmen und Banken. Britische und deutsche Banken haben ihnen üppige Kredite gegeben. Dafür treiben die Gläubiger nun erhöhte Zinsen ein, eben weil die Kreditnehmer als verschuldet bekannt wurden. Geholfen wird also den britischen und deutschen Banken. Nicht als ob sie "gerettet" werden müssten, aber sie werden befreit von den Risiken ihres Geschäfts, sie müssen nichts abschreiben, im Gegenteil, sie können im Zinsparadies Irland Extraprofite machen auf Kosten der dortigen Steuerzahler, zu Lasten auch der hiesigen Empfänger sozialer Leistungen. Und das alles verdeckt durch die Legende von einer "Gemeinschaft Europa" – so als wären unsere Bedürfnisse identisch mit den Gewinninteressen europaweit agierender Finanzkonzerne.

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Anmerkung: Es ist in der Tat ein bodenloser Skandal, was da nach Griechenland nun mit Irland (und bald wohl auch mit Portugal und Italien und anderen Ländern) geschieht. Schamloser kann die Umverteilung des Vermögens in die Taschen der Reichen kaum vonstatten gehen - und dennoch regt sich zumindest in Deutschland kein nennenswerter Protest. Das ist absurd.

Und diese ganze Luftnummer basiert auch noch auf virtuellem Geld, das durch diesen "Rettungs"-Prozess erst "real", also erschaffen wird und von den Bevölkerungen (sowohl der "Geber"-, als auch der "Nehmer"-Länder) schlussendlich bezahlt werden muss. Wenn man darüber nachdenkt, muss man entweder sofort auf der Straße stehen und laut protestieren - oder aber sich einweisen lassen.








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