Freitag, 26. August 2011

Zinssystem, Geldschöpfung und Staatsbankrott

Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Bernd Senf erläutert im Gespräch (...) die unbekannten und unbequemen Hintergründe der aktuellen Krise.

(Video anschauen)

Anmerkung: Ich habe schon öfter darauf hingewiesen: Wer tatsächlich meint, er verstehe das uns doch so vertraute Geldsystem wirklich und wisse auch recht genau, wieso es nun wiederholte Finanzkrisen der Banken, die von den Propagandamedien gern zu "Schuldenkrisen der Staaten" umgedeutet werden, gibt, sollte sich dieses knapp einstündige Interview mit Prof. Bernd Senf ansehen.

Jeder, der allerdings keine Ahnung davon hat, wie Geld entsteht und wieso die Staaten allesamt heute so immens verschuldet sind, dass einer wachsenden Anzahl von ihnen der Staatsbankrott droht, während eine kleine Anzahl superreicher Privatpersonen - völlig unabhängig von irgendwelchen Staaten - in unaufhaltsam wachsenden Geldozeanen ertrinkt, sollte diese eine Stunde erst recht "investieren".

Der Erkenntnisgewinn steigt beim Ansehen und Verstehen ebenso rasant wie die Frustration - jede Wette.

Zweite Anmerkung: Es tut mir leid, dass ich auf eine solche Quelle verlinken muss, die nicht gerade für Seriösität steht. Ich distanziere mich auch ausdrücklich von vielen anderen Inhalten dieser Seite - rege aber trotzdem weiterhin an, sich das in Rede stehende Interview anzusehen und sich selber ein Bild zu machen. Über die Gründe, weshalb Prof. Senf gerade dieses Medium gewählt hat, um seine Erkenntnisse zu verbreiten, kann nur spekuliert werden. In den Mainstreammedien - und auch in den meisten alternativen Medien - werden die von ihm angesprochenen Themen jedenfalls weiterhin tabuisiert und kommen schlichtweg nicht vor - oder werden grob verzerrt oder sogar falsch dargestellt.

Dennoch halte ich das für eine sehr bedenkliche Entwicklung - und ich hoffe sehr, dass es auch weiterhin ab und zu Medien geben wird, die fast schon revolutionäre (aufklärerische) Texte und Beiträge, die ansonsten verschwiegen werden oder eben suspekten Seiten vorbehalten wären, veröffentlichen - wie beispielsweise diesen Artikel des Finanzjournalisten Raimund Brichta von der "Telebörse" bei n-tv, der die perfide Geldschöpfung der Privatbanken recht anschaulich darstellt.

Merke: Nur weil bei Tagesschau & Co. eine Menge Unsinn verbreitet wird ("deutsches Jobwunder", "XXL-Aufschwung", "sinkende Arbeitslosenzahlen", "Haushaltskonsolidierung" u.v.m.), bedeutet das nicht, dass alle Informationen dort propagandistischer Unsinn sind. Dasselbe darf man aber auch für ein nicht minder suspektes Medium wie alpenparlament.tv annehmen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Charlie,
der Spiegelfechter/NachdenkSeite hatten sich auch diesem Thema angenommen, aber sehen da keine "Probleme".

Hier mal der Link:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=10530#more-10530

Allgemein findet man dort weder Systemkritik, noch Kritik an diesem Geldsystem.

Hört dort bei diesen Themen die Aufklärung auf?

MfG Bile

Charlie hat gesagt…

Hallo Bile,

der Text von Jens Berger zum Thema Zinskritik ist mir bekannt. Wenn man sich das Interview mit Prof. Senf aber ansiehst (oder, noch besser, seine Bücher liest), wird man schnell feststellen, dass der Mann eine sehr deutliche Systemkritik übt und keineswegs "nur" den Zins kritisiert. Außerdem weist er deutlich auf die katastrophalen Folgen des bestehenden Geldsystems hin - sowohl in sozialer, als auch in ökologischer und natürlich globaler Hinsicht (Verschuldung und Ausbeutung der Länder der "dritten Welt").

Es ist mir ein Rätsel, wieso bei den Nachdenkseiten, die ich ansonsten sehr schätze, diese massiven Probleme nicht nachvollzogen werden können. Der Denkfehler, den insbesondere Jens Berger in seinem Text zur Schau stellt, wird ja ganz allgemein in nahezu sämtlichen Medien immer aufs Neue wiederholt: Es handelt sich bei einem Kredit (beispielsweise für den Bau eines Hauses, um beim Beispiel Bergers zu bleiben), natürlich nicht um reales Geld, das irgendjemand der Bank und diese dann wiederum dem Kreditnehmer "zur Verfügung stellt", also leiht, sondern um aus dem Nichts erschaffenes, neues, so genanntes "Giralgeld". Aber zu dem Thema habe ich mich ja schon im oben ebenfalls verlinkten Text ausgelassen ... ;-)

http://narrenschiffsbruecke.blogspot.com/2011/01/das-fullhorn-der-banken-wie-geld.html